Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Datum | 04.01.1940 | Signatur | DE-1992-STRA-40-62b |
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Absender | Dezernat 7 | Empfänger | Stadtarchiv |
Art | Brief | Status | Namensfindung |
Suchen | Personen | Reiter Joseph |
Dezernat VII/40
Zum Stadtarchiv
mit der Bitte um Äusserung über die Person und Bedeutung des Komponisten Josef Reiter.
Am 4.Januar 1940.
Dezernat VII:
I.A.
U.u.
Nr. 2180.
Betrifft:
Tondichter Joseph Reiter
Durch das Hauntverwaltungsamt zum Dezernat 7
I. Seine Bedeutung und seine Beziehungen zur Hauptstadt der Deutschen Kunst:
Nach Hugo Riemans Musiklexikon (11.Aufl. Berlin 1929) handelt es sich bei Joseph Reiter, geb.1862 Januar 19 zu Braunau am Inn, gest.1939 Juni 2 zu ? um einen außerordentlich vielseitigen Tondichter. Unter den Hauptwerken werden aufgeführt: Opern, Chorwerke, Messen, Melodramen, Kammermusik (unter den Liedern bes. Balladen). "Er hat als Chorkomponist (d.h. besonders als Tondichter für Männerchöre) die größte Anerkennung gefunden".
Freilich ward ihm auch im Hinblick auf sein sonstiges Schaffen ein äußerer Erfolg - und damit eine gesicherte Lebensstellung - erst in den letzten Lebensjahren, die er im Altreich (Bayerisch Gmain) verbrachte, beschieden.
Als "Summe seines Lebens und Schaffens” bezeichnet die Presse (VB 301,1931) die dem Führer gewidmete Goethe-Symphonie. Nach der Wiener Uraufführung im Februar 1931 brachte die Münchener Theatergemeinde in ihrem ersten Meisterkonzert am 29. Oktober 1931 unter Franz Mikorey die erste deutsche Aufführung,d.h.die sog. "Uraufführung der zweiten Fassung" heraus (Erweiterung der 1. Fassung durch den der Bürgersängerzunft gewidmeten Chor (Über allen Wipfeln ist Ruh'). Zur Münchener Aufführung ließ der damalige Leiter der Bürgersängerzunft, Dr. Hans Sachsse, im Oktoberheft der "Theatergemeinde" eine Beschreibung der Goethe-Symphonie erscheinen.
Gelegentlich einer im Heim der Bürgersängerzunft veranstalteten Nachfeier wurde der deutsche Meister und sein Werk in einer Ansprache (Auszug u.a. im TB 307,1931) geehrt.
Die Münchner Presse würdigte insbesondere die Volksverbundenheit Reiters, seine ernste und bejahende Kunstauffassung sowie seine Vitalität, die stets nach einer harmonischen Lösung strebt (VB u.Bayer.Staatszeitung).
Zum 75. Geburtstag am 19. Januar 1937 wurde dem Tondichter reiche öffentliche Anerkennung zuteil. Der Führer verlieh ihm, dem Alten Kämpfer und Träger des Goldenen Ehrenzeichens, der in Österreich seiner Gesinnung wegen mit Verhaftung bedroht war, in "Anerkennung seiner großen Verdienste um die deutsche Musik und Tondichtung" die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft; die Preussische Akademie der Künste zeichnete ihn durch die Überreichung des Staatlichen Beethoven-Preises aus "als Würdigung seines volksverbundenen Schaffens und seiner besonders in schwerer Kampfzeit bewiesenen deutschen Kunstauffassung".
In der Hauptstadt der Deutschen Kunst wurde der Alte Kämpfer Adolf Hitlers geehrt durch die Presse (bes. Artikel von Stolzing-Cerny im VB 18,1937) und durch Festaufführungen gelegentlich eines Ehrenabends, veranstaltet vom Club von München, gemeinsam mit dem Bayerischen Volksbildungsverband und einer Morgenfeier, veranstaltet von den Bayerischen Staatstheatern.
II. Zum Vorschlag einer Straßenbenennung in der Hauptstadt der Bewegung:
Für eine Straßenbenennung kommt wohl nur eine Joseph-Reiter-Straße in Betracht, da bereits eine Reutterstraße und eine Rheydter Straße besteht, sodaß eine "Reiterstraße" zu Verwechslungen führen müßte.
München,den 18.Januar 1940.
Stadtarchiv:
gez. Dr.Schaffer.
Archivdirektor.
Datum | Titel | Signatur | id | |
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25.11.1939 | Straßenbennung nach Joseph Reiter Josef Stolzing-Cerny | Oberbürgermeister | DE-1992-STRA-40-62b (216) | 216 | |
27.11.1939 | Straßenbennung nach Joseph Reiter | Josef Stolzing-Cerny | DE-1992-STRA-40-62b (217) | 217 | |
04.01.1940 | Straßenbennung nach Joseph Reiter Dezernat 7 | Stadtarchiv | DE-1992-STRA-40-62b (218) | 218 | |
18.01.1940 | Tondichter Joseph Reiter Stadtarchiv | Dezernat 7 | DE-1992-STRA-40-62b (219) | 219 | |