Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
---|---|---|---|---|
Galeriestraße | 1783 | Erstnennung | 18.10.1934 | Umbenennung |
Trooststraße | 18.10.1934 | Umbenennung | Umbenennung | |
Galeriestraße | 1935 | Erstnennung | Kein Grund angegeben |
München,den 4.Oktober 1934.
Ref.7/1a.
Betrifft:
Straßenbenennungen.
Bericht über die Sitzung der Gutachterkommission für Straßenbenennungen am Dienstag,den 2.Oktober 1934.
Anwesend:
Berufsm. Stadtrat Harbers
Stadtrat Neumaier als Korreferent
Archivrat Dr. Hornschuh als Vertreter des Archivdirektors Dr. Dirr
Stadtamtmann Freudenberger des Referates 7
Verwaltungsinspektor Jonas als Sachbearbeiter.
Die Vertreter des Kulturamtes der Stadt München, die Herren Stadträte Reinhard und Flüggen hatten ihre Stellungnahme schriftlich eingereicht.
Die Kommission nahm zu den einzelnen Vorschlägen Stellung und hat unter Berücksichtigung der Vorlage des Kulturamtes folgende Änderungen beschlossen:
Bei Ziff.1 "Straße des 9. November" wurde von der Gutachterkommission der Vorschlag gemacht, nicht die ganze Zweibrückenstraße umzubenennen, sondern nur den östlichen Teil zwischen der Ludwigsbrücke und Am Gasteig.
Bei Ziff.5 "Trooststraße" stellte sich die Kommission auf den Standpunkt, daß die Lage der Straße im 18.Stadtbezirk für den Architekten der Bewegung nicht geeignet sei. - Vorgeschlagen wird hiefür:
"Thing Straße", Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlung der Germanen.
Zu Ziff.37 "Kunersdorfer Weg".
Gegen diese Benennung hatte die Kommission Bedenken, da es wohl kaum zweckentsprechend sei, eine Straße nach einer Niederlage Friedrichs des Großen zu benennen.
Vorgeschlagen wird: "Torgauer Straße"; Torgau, Dorf in Sachsen, bekannt durch den Sieg Friedrichs des Großen im Jahre 1760. (Torgauer Marsch.)
Zu Ziff.45 "Don-Carlos-Straße”.
Mit dieser Benennung erklärte sich die Kommission nicht einverstanden, da sich hier zweifellos ein Werk mit einem deutschen Namen finden ließe.
Neuer Vorschlags "Egmont Straße", Trauerspiel von Goethe.
Zu Ziff.51 "Nanga-Parbat-Straße".
Herr Stadtrat Reinhard stellte sich auf den Standpunkt, daß diese Bezeichnung für die Allgemeinheit nicht sehr verständlich erscheint. Besser wäre es, wenn man die Straße nach einem der verunglückten Bergsteiger benennen würde. Diesem letzteren Vorschlag ist bereits Rechnung getragen. (Siehe Ziff.48,49,50). Die Kommission hatte keine Bedenken, diesen Vorschlag zu belassen, da die Aussprache des Namens der Schreibweise entspricht und außerdem in dem letzten Jahre über diesen Berg anläßlich der Himalaja-Expedition sehr viel geschrieben wurde, sodaß wohl angenommen werden kann, daß dieser Name weitesten Kreisen bekannt ist.
Zu Ziff.57 "Aidastraße"
"..." 60 "Normastraße"
”..." 62 "Carmenstraße".
Auf Vorschlag des Herrn Stadtrat Reinhard wurden diese Vorschläge abgelehnt, da es eine große Zahl Opern deutscher Komponisten gibt, nach denen man diese Straßen benennen kann.
Neu vorgeschlagen werden:
für Nr.57 "Wildschützstraße" nach der von Lortzing 1842 komponierten Oper,
für Nr. 60 " Stradella Straße" nach der von Flotow J.844 komponierten Oper,
für Nr. 62 "Hans-Heiling-Straße" nach der von Marschner 1833 komponierten Oper.
Zu Ziff.1b/16 "Grauertstraße" .
Es wird vorgeschlagen, den Straßenzug als Rockingerstraße zu benennen. Dr. jur. et phil. Ludwig Ritter von Rockinger, Vorstand des Reichsarchivs, hervorragender Forscher auf dem Gebiet der deutschen und bayerischen Rechtsgeschichte; Mitherausgeber der "Monumenta Boica". Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften, geboren 29.12.1824 zu Würzburg, gest. 24.12.1914 zu München.
Im übrigen wurde die Vorlage unverändert angenommen.
Referat 7:
Harbers.
1.) Neubenennungen
b) Änderungen im Verlauf bestehender Straßen
1 b) Reichskleinsiedlung "Am Hart".
b) Änderungen im Verlauf bestehener Straßen
c) Aufzuhebende Straßen
1.) Neubenennungen
b) Änderungen im Verlauf bestehender Straßen
1 b) Reichskleinsiedlung "Am Hart".
b) Änderungen im Verlauf bestehener Straßen
c) Aufzuhebende Straßen
München, den 26. Oktober 1934
I. An Frau Gerdy Troost, München 2 NO, Himelreichstr. Nr. 4/0.
Sehr geehrte,Frau Troost!
Ich gestatte mir Ihnen mttzuteilen, dass der Stadtrat in seiner Sitzung vom 18.10.1934 beschlossen hat, die Galeriestraße, als Zugangsstraße zum Haus der Deutschen Kunst, in "Trooststraße" umzubenennen zum dauernden Gedenken an Ihren Herrn Gemahl, dem grossen Architekten unserer Bewegung.
Mit deutschem Gruß und Heil Hitler!
Ihr sehr ergebener
gez. Fiehler
Oberbürgermeister.
II. Wv.. beim Referat VII.
Fiehler
ATELIER TROOST
ARCHITEKTURBÜRO
30.Oktober 1954.
Stadtrat der Landeshauptstat München, Herrn Oberbürgermeister Fiehler,
München.
Sehr verehrter Herr Oberbürgermeister Fiehler,
Der Beschluss des Stadtrates, die Galeriestrasse als Zugangsstrasse zum "Haus der Deutschen Kunst" in Zukunft "Troost - Strasse" zu benennen, zum bleibenden Gedenken des Baumeisters des Führers und unserer Bewegung, ist eine grosse und sinnvolle Ehrung für meinen Mann und hat mich tief bewegt, Ich möchte als Lebenskameradin meines Mannes und da ich weiss, wie sehr er München, seine Wahlheimat geliebt und wie stark er innerlich mit München verwurzelt war, Ihnen, sehr verehrter Herr Oberbürgermeister, sowie dem Stadtrat hiermit meinen herzlichsten Dank zum Ausdruck bringen.
Mit Heil Hitler!
Ihre
Gerdy Troost
Keine Umbenennung der Galerie- und Zweibrückenstraße
Der Stadtrat zieht seinen Beschluß zurück
Der vor kurzem vomm Stadtrat gefaßte Beschluß, die Galeriestraße in „Troostraße“ und die äußere Zweibrückenstraße in „Straße des 9. November“ umzubenennen, ist durch einen neuerlichen Stadtratsbeschluß rückgängig gemacht worden. Die genannten Straßen behalten also ihre alten Namen. Nach dem Wunsche des Führers bleibt der Name „Troostplatz“ einem Platze vorbehalten, der seine monumentale Gestaltung nach den Plänen von Professor Troost erhalten wird. Ähnlich verhäkt es sich mit der „Straße des 9. November“. Diesen Ehrennamen wird eine völlig neue Straße, die zu schaffen für die Zukunft vorgesehen ist, tragen.
Gegenstand:
Straßenumbehennung.
I. Beschluß des Stadtrates vom 20. November 1934 - geheim -
Der Hauptausschuß hat vor Kurzem einige Straßenumbenennungen vorgenommen und zwar wurde die Galeriestraße in "Trooststraße" und der östliche Teil der Zweibrückenstraße in "Straße des 9. November" umbenannt. Nun hat der Führer sowohl für die Ehrung von Professor Troost durch eine Straßenbenennung, wie auch für die Verewigung des 9. Novembers durch Benennung einer Straße in München besondere Pläne und wünscht daher, daß diese von uns vorgenommenen beiden Straßenbenennungen rückgängig gemacht werden. Er hat mich dabei ermächtigt mitzuteilen, daß von ihm für Professor Troost ein Platz in Aussicht genommen ist, an dessen Ausgestaltung - wenigstens im Grundplan - Herr Professor Troost selbst noch mitgearbeitet hat und zwar ist das der Platz, der an der Gabelsberger Straße zwischen Pinakothek und dem neu zu errichtenden Gebäude entsteht. Die erforderlichen Abbrucharbeiten dort sollen diesen Winter noch begonnen werden. Es wird ein sehr großer, architektonisch entsprechend ausgestalteter Platz entstehen und der Führer hat die Absicht, hier die Ehrung des Professors Troost vorzunehmen und diesen Platz Troostplatz zu nennen. Ich bitte daher zu beschließen, daß die Umbenennung der Galeriestraße in Trooststraße wieder rückgängig gemacht wird.
Desgleichen bitte ich zu genehmigen, daß auch die Umbenennung eines Teiles der Zweibrückenstraße in "Straße des 9. November" rückgängig gemacht wird. Hier ist eine Mitteilung an die Öffentlichkeit bezüglich der künftigen Straße des 9. November noch nicht möglich, ich habe den Herren in der Fraktion aber mitgeteilt, welchen Straßenzug der Führer in Aussicht genommen hat bezw. welche Ausgestaltung hier in der Innenstadt erfolgen soll, damit eine entsprechende Prachtstraße entsteht, die dann den Namen "Straße des 9. November" bekommen soll. Ich bitte Sie also zu beschließen, daß auch die zweite Straßenumbenennung rückgängig gemacht wird.
Ich werde dann in einer Notiz an die Presse die Rückbenennung bekanntgeben und eine entsprechende Begründung für die Öffentlichkeit dazu geben, die uns jedenfalls nicht schaden kann und in der Weise, daß die künftige Straße des 9. November nicht bekannt gegeben wird dabei.
Es wird nach Antrag beschlossen.
II. Wiedervorlage (Pressenotiz.)
Stadtrat (PI.)
Keine Umbenennung der Galerie- und Zweibrückenstraße
Der Stadtrat zieht seinen Beschluß zurück
Der vor kurzem vomm Stadtrat gefaßte Beschluß, die Galeriestraße in „Troostraße“ und die äußere Zweibrückenstraße in „Straße des 9. November“ umzubenennen, ist durch einen neuerlichen Stadtratsbeschluß rückgängig gemacht worden. Die genannten Straßen behalten also ihre alten Namen. Nach dem Wunsche des Führers bleibt der Name „Troostplatz“ einem Platze vorbehalten, der seine monumentale Gestaltung nach den Plänen von Professor Troost erhalten wird. Ähnlich verhäkt es sich mit der „Straße des 9. November“. Diesen Ehrennamen wird eine völlig neue Straße, die zu schaffen für die Zukunft vorgesehen ist, tragen.
Aufhebung eines Stadtratsbeschlusses. Der vor kurzem vom Stadtrat gefaßte Beschluß, die Galeriestraße in Trooststraße und die äußere Zweibrückenstraße in Straße des 9. November umzubenennen, ist durch einen neuerlichen Stadtratsbeschluß rückgängig gemacht worden. Die genannten Straßen behalten also ihre alten Namen. Nach dem Wunsche des Führers bleibt der Name „Troostplatz“ einem Platze vorbehalten, der seine monumentale Gestaltung nach den Plänen von Professor Troost erhalten wird. Aehnlich verhält es sich mit der „Straße des 9. November“; diesen Ehrennamen wird eine völlig neue Straße, die zu schaffen für die Zukunft vorgesehen ist tragen.