Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Alois-Wunder-Straße | 1978 | Erstnennung | Kein Grund angegeben |
Referat 7/GA 2/5
München den 7. August 1943
Gegenstandt:
Straßenbenennungen.
Beschluß lm Büroweg.
I. Vortrag des Sachreferenten.
Bei der Nachprüfung der bisher noch nicht übernommenen Straßennamen in Pasing wurde festgestellt, daß dort noch 2 Straßen nach Pg's. benannt sind. Die Oberbürgermeister-Wunder-Straße und die Bürgermeister-Amann-Straße.
Oberbürgermeister Wunder wurde bei der Eingemeindung Pasings im Jahre 1938 ohne sein Zutun in die Partei aufgenommen. Von der Ortsgruppe war ihm zeitweise die Führung der Kartei der Kriegsteilnehmer übertragen. Meist hielt er sich auswärts auf und soll dem Vernehmen nach inzwischen gestorben sein.
Sine weitere Belassung des Straßennamens ist daher unerwünscht, umsomehr als der Name äußerst unglücklich und viel zu lang ist.
Bürgermeister Amann war Inhaber des Goldenen Parteiabzeichen und zuletzt Bürgermeister von Murnau. Die Unbenennung der Straße ist daher unbedingt erforderlich.
Es liegen auch bereits Anträge auf Umbenennng dieser beiden Straßen vor und zwar in ihre alten Namen "Planegger Straße" und "Maria-Eioh-Straße"« Das ist aber nioht mögllch, da beide Straßennamen im 19.Stadtbezirk bereits bestehen und zwar mit 17 bezw. 14 Hausnummern.
Beide Straßen führen nach Süden in das Würmtal; Insbesondere die Oberbürgermeister-Wunder-Straße ist eine Ausfallstraße. Ihre Benennung nach Orten im Würmtal ist daher zweckmäßig und richtungsweisend.
Es wird daher vorgesohlagen, die Oberbürgermeister-Wunder-Straße in "Gautlnger Straße" und die Bürgermeister-Amann-Straße in "Gräfelfinger Straße" umzubenennen. Diese beiden Straßennamen bestehen zwar bereits im 24. Stadtbezirk mit je 2 Anwesen. Die Umbenennung ist hier aber unter den gegebenen Verhältnissen zu verantworten.
Es wird daher weiter vorgesohlagen, die Gautinger Straße im 24. Stadtbezirk in die "Pentenrieder Straße” und die "Gräfelfinger Straße in 24. Stadtbezirk in "Streiflacher Straße" umzubenennen (beides Orte westlich von Gräfeifing).
II.Vorschlag des Sachreferenten:
III.Entscheidung des Oberbürgermeisters (Beschluß im-Büroweg)
Nach Antrag. (handschriftliche Notiz)
IV. Zum Referat 7 zur weiteren Veranlassung,
Der Oberbürgermeister:
Der Sachreferent:
(Preis)
Berufsm. Stadtrat.
Wohnungs- and Siedlungereferat (7)
Referat 7/QA 1
Münohen, den 6.9.1945
Betrifft:
Umbenennung der Oberbürgermeister- Wunder-Straße in Pasing.
Mit Beilagen!
I. Vorgelegt dem Herrn Oberbürgaraeister.
Oberbürgermeister Wunder hat sioh ohne Zweifel vor der Nazizeit Verdienste um Pasing erworben, die es an sioh rechtfertigen würden, nach ihm eine Straße zu benennen. Es wird aber von Pasinger Einwohnern felgendes geltend gemacht:
loh werde gelegentlich persönlich in dieser Sache vorsprechen.
Referat 7:
(Preis) Berufsm. Stadtrat
I. Oberbürgermeister Wunder-Strasse
II. OberprIller-Strasse (Obermenzing)
Georg Oberpriller war von 1907 - 1934 Bürgermeister zu Menzing. Es war Altparteigenosse vor 1933.
Werter Genosse Preis !
Wir würden ersuchen, wenn möglich, in Pasing eine Strasse nach dem Namen unseres Genossen Siegmann zu benennen. Siegmann wurde bekanntlich ein Opfer des Nazi terrors.
Michael Siegmann wurde am 25. Oktober 1895 als Sohn des Heizers in der Papierfabrik, Adam Siegmann, in Pasing geboren.
Als er 5 Jahre alt war, starb sein Vater. Genosse Siegmann besuchte die Volks- und Fortbildungsschule in Pasing. Nach Beendigung der mit sehr guten Noten abgeschlossenen Schulzeit erlernte er das Schlosserhandwerk. Dann arbeitete er in der Eggenfabrik Pasing bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Er machte den ganzen Feldzug als Kriegsfreiwilliger mit, zuerst als Infanterist, wurde dann zum Flugzeugführer ausgebildet und war ab 1917 Jagdflieger. Er wurde mehrmals verwundet.
Nach Beendigung des Krieges nahm er seine Tätigkeit in der Eggenfabrik wieder auf und zwar bis zum Jahre 1928.
Nach einem Jahre der Arbeitslosigkeit übernahm er die Stelle eines Arbeitsvermittlers im Arbeitsamt Pasing.
Schon vor dem Kriege trat der Genosse Siegmann der Sozialistischen Partei bei und betätigte sich nach Kriegsschluß als Funktionär. Im Jahre 1922 wurde er zum Vorsitzenden der Allgemeinen Ortskrankenkasse München-Land gewählt und übte diese ehrenamtliche Tätigkeit bis zu seiner Verhaftung durch die Nazi in der Nacht vom 13. auf 14. März 1933 aus. Nach der Verbringung in das Gefängnis Stadelheim erkrankte er schwer und wurde am 11. April 1953 nach dem Krankenhaus r. d. Isar verbracht, wo er dann am 14.4.1933 früh 6 Uhr verschied.
Außerdem ersuchen wir um Umbenennung folgender Straßen
Oberbürgermeister Dr.Wunder-Straße
Bürgemmeister Amann-Straße
Kaspar Schraut-Platz
Schlageter-Platz.
Im Aufträge des Aktionsausschusses Pasing, zeichnet
mit bestem Gruß
Alfons Hofmann
München, 3.1.1946
Wiederaufbaureferat
Referat 12 GA 2/5.
Betrifft:
Straßenbenennungen.
Beschluß der Vollversammlung des Stadtrates (Geheim)
I. Vortrag des Sachreferenten:
Im Zuge der Säuberung der Straßennamen von allen Namen nach Personen oder Motiven des 3. Reiches wurden bisher in München 106 Straßen umbenannt.
Bei den fortlaufenden Ermittlungen wurde nunmehr folgendes festgestellt:
Die frühere Stadtgemeinde Pasing hatte kurz vor ihrer Eingemeindung am 1.4.1938 eine ihrer Hauptausfallstraßen in "Oberbürgermeister Wunder-Straße" umbenannt.
Oberbürgermeister Wunder war bekanntlich der letzte Bürgermeister Pasings vor der Eingemeindung. Er,hat sich ohne Zweifel schon vor dem 3. Reich Verdienste um die Entwicklung Pasings erworben, die es an sich rechtfertigen würden, nach ihm eine Straße zu benennen. Von Pasinger Einwohnern werden nunmehr aber folgende Gründe für eine Beseitigung des Namens "Oberbürgermeister Wunder-Straße", zum Teil in persönlichen Vorstellungen, zum Teil in schriftlichen Eingaben geltend gemacht. .
II. Antrag des Sachreferenten:
Die Oberbürgermeister Wunder-Straße in Pasing wird in "Würmtalstraße" umbenannt.
III, Entscheidung, des Oberbürgermeisters
Nach Antrag,
IV. Zum Referat 12 zurück (Ablegen)
Der Oberbürgermeister
Der Sachreferent
(Preis)
Berufsm. Stadtrat.