Münchner Straßenverzeichnis


Winzerer Kaspar  d. J.
Kaspar d. J. Winzerer
Bildrechte: I, Sailko, Friedrich hagenauer, caspar wintzerer, 1526, CC BY-SA 3.0

Kaspar III. Winzerer (* 1465 oder 1475 in Tölz, Oberbayern; † 28. Oktober 1542 in Brannenburg, Oberbayern) war herzoglich bayerischer Feldherr und Diplomat, Pfleger und Lehnsherr zu Tölz und ab 1502 auch zu Dürnstein (Niederösterreich), Untermarschall des Hochstifts Regensburg, Gutsherr auf Obermair, Schachl, Niedermaier und Rampold bei Degerndorf (Oberbayern).

Im Frühjahr 1519 war Winzerer der Oberbefehlshaber der bayerischen Landsknechte im Kampf des Schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich von Württemberg und nahm etwa 40 Städte und Dörfer ein, darunter Göppingen, Weiler, Au und Teck. Auch im zweiten Feldzug im September/Oktober 1519 gegen Herzog Ulrich führte er die bayerischen Fußsoldaten. Am 24. Februar 1525 half er unter dem Oberbefehl von Georg I. von Frundsberg (1473–1528) in der Schlacht bei Pavia den französischen König Franz I. gefangen zu nehmen. Noch vor dieser Schlacht äußerte sich Winzerer in einem Brief aus Italien (1525) sehr kritisch über die Politik des Papstes, schloss sich aber dennoch nicht der reformatorischen Bewegung an.

Bald darauf zog er in den Deutschen Bauernkrieg. Er war von Herzog Wilhelm IV. zum Befehlshaber des bayerischen Landsturms (etwa 450 Soldaten) gegen die Allgäuer und Tiroler Bauern eingesetzt worden und verteidigte erfolgreich die Grenze. Zum Dank erhielt er vom Herzog die Roseninsel im Starnberger See als Geschenk.

Im Jahr 1526 befehligte er die von Herzog Wilhelm dem ungarischen König Ludwig II. im Kampf gegen die Türken versprochenen bayerischen Truppen, „ein auserlesenes Corps aus den bessern Truppen und Adel des Landes“. Dennoch wurde Ungarn am 29. August 1526 bei Mohács geschlagen (siehe auch: Schlacht bei Mohács (1526)). Im Februar 1527 nahm Winzerer als Gesandter des bayerischen Herzogs in Prag an der Krönung Ferdinands I. zum König von Böhmen teil, des jüngeren Bruders von Kaiser Karl V.

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Straßenname Winzererstraße
Benennung 1891 Erstnennung
Plz 80797
Stadtbezirk 4. Schwabing-West | Schwere-Reiter-Straße
RubrikPersonen
Kategorie Militär  Landsknechtsführer  
Lat/Lng 48.16348 - 11.56145   
Straßenlänge 2.013 km
Person Winzerer Kaspar d. J.
geboren 1475 [Tölz]
gestorben 28.10.1542 [Brannenburg]
Kategorie Militär  Landsknechtsführer  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 122326369
Leben
Kaspar  d. J.  Winzerer

Kaspar III. Winzerer (* 1465 oder 1475 in Tölz, Oberbayern; † 28. Oktober 1542 in Brannenburg, Oberbayern) war herzoglich bayerischer Feldherr und Diplomat, Pfleger und Lehnsherr zu Tölz und ab 1502 auch zu Dürnstein (Niederösterreich), Untermarschall des Hochstifts Regensburg, Gutsherr auf Obermair, Schachl, Niedermaier und Rampold bei Degerndorf (Oberbayern).

Im Frühjahr 1519 war Winzerer der Oberbefehlshaber der bayerischen Landsknechte im Kampf des Schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich von Württemberg und nahm etwa 40 Städte und Dörfer ein, darunter Göppingen, Weiler, Au und Teck. Auch im zweiten Feldzug im September/Oktober 1519 gegen Herzog Ulrich führte er die bayerischen Fußsoldaten. Am 24. Februar 1525 half er unter dem Oberbefehl von Georg I. von Frundsberg (1473–1528) in der Schlacht bei Pavia den französischen König Franz I. gefangen zu nehmen. Noch vor dieser Schlacht äußerte sich Winzerer in einem Brief aus Italien (1525) sehr kritisch über die Politik des Papstes, schloss sich aber dennoch nicht der reformatorischen Bewegung an.

Bald darauf zog er in den Deutschen Bauernkrieg. Er war von Herzog Wilhelm IV. zum Befehlshaber des bayerischen Landsturms (etwa 450 Soldaten) gegen die Allgäuer und Tiroler Bauern eingesetzt worden und verteidigte erfolgreich die Grenze. Zum Dank erhielt er vom Herzog die Roseninsel im Starnberger See als Geschenk.

Im Jahr 1526 befehligte er die von Herzog Wilhelm dem ungarischen König Ludwig II. im Kampf gegen die Türken versprochenen bayerischen Truppen, „ein auserlesenes Corps aus den bessern Truppen und Adel des Landes“. Dennoch wurde Ungarn am 29. August 1526 bei Mohács geschlagen (siehe auch: Schlacht bei Mohács (1526)). Im Februar 1527 nahm Winzerer als Gesandter des bayerischen Herzogs in Prag an der Krönung Ferdinands I. zum König von Böhmen teil, des jüngeren Bruders von Kaiser Karl V.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1894 Rambaldi  
709. Winzererstraße.Läuft, von der Heßstraße ausgehend, in nördlicher Richtung parallel mit der Schleißheimerstraße, westlich der letzteren beim Militärlaboratorium. Zur Ehrung des Kaspar Winzerer *) des Jüngeren, der »frumben Landsknechte mildiglichen Vaters« und Pflegers zu Tölz (Pilotybild 78), welcher schon mit dem jungen Maximilian ll., dem nachmaligen Kaiser, in die Schranken geritten und auch der vertrauteste Diener der bayerischen Herzoge war und als solcher die geheimen Unterhandlungen mit den Fürsten von Siebenbürgen führte. 1520 machte er den Kriegszug des schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich von Württemberg unter dem Oberbefehl Herzog Wilhelms IV. von Bayern neben Georg Frundsberg und Georg von Truchseß mit; in der Schlacht von Pavia (1525) half er als einer der besten Kriegshauptleute den Sieg der Deutschen gegen die Franzosen miterfechten, 1539 kommt er noch thätig in Ungarn vor. Winzerer war um 1475 geboren und starb am 28. Oktober 1542 zu Brannenbnrg, wo er in einem Kampfspiele vom Ritter Frundsberg, dem Jüngeren , tödlich verwundet wurde. Hinter den Hochaltare der Pfarrkirche in Tölz befindet sich sein Grabstein; außerdem verewigten ihn die Tölzer auf dem 1887 für die 1870/71 Gefallenen der Gemeinde Tölz errichteten Kriegerdenkmal, indem sie die Schlacht von Sedan als Gegenstück der Schlacht von Pavia hinstellten, da in ersterer Frankreichs Kaiser, in letzterer Frankreichs König von den Deutschen gefangen genommen wurde. Die Straße erhielt ihre Benennung am 6. Okt., resp. 8. Nov. 1890.

*) Vgl. Sepp, Kaspar Winzerer. Tölz 1887.
1965 Baureferat  
Winzererstraße: Kaspar Winzerer d. J. (um 1475-1542), Landsknechtsführer und Pfleger von Tölz, kämpfte u. a. unter dem Oberbefehl Herzog Wilhelms IV. von Bayern in Italien und Ungarn. *1891

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Winzererstraße1891Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Winzererstraße 35Wohnhausanlage
Winzererstraße 41Ehem. OffiziersspeiseanstaltZeiser Georg, Beetz1901
Winzererstraße 43Teil der Prinz-Leopold-KaserneZeiser Georg 1900
Winzererstraße 45Ehem. MannschaftsgebäudeZeiser Georg Neubarock1900
Winzererstraße 46Mietshaushistorisierend
Winzererstraße 48MietshausJugendstil1900
Winzererstraße 52BundesgrenzschutzkommandoSpindler Friedrich historisierend 1912
Winzererstraße 54Finanzamt München-WestSpindler Friedrich historisierend 1912
Winzererstraße 56MietshausSpindler Friedrich barockisierend1912
Winzererstraße 58MietshausSpindler Friedrich barockisierend1910
Winzererstraße 68StadtarchivGrässel Hans 1912
Winzererstraße 92Mietshausdeutsche Renaissance1900
StraßeNameArtJahrBild
Winzererstraße 45Makoré BaumNaturdenkmal1980Makoré Baum
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
LöwenstatueWinzererstraße0
Stele diagonalWinzererstraßeMuthofer Ben 1986
GenesisWinzererstraße 9Bayerisches Arbeitsministerium NordhofSchwalbach Karl Jakob1984
Sitzende Frau mit zwei KindernWinzererstraße 68InnenhofStrassen M. Z. 1867Strassen M. Z.  - Sitzende Frau mit zwei Kindern
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