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Karl Vossler (* 6. September 1872 in Hohenheim; † 18. Mai 1949 in München) war ein deutscher Literaturhistoriker, Danteforscher und einer der bedeutendsten Romanisten der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Karl Vossler war trotz seiner republikanisch-demokratischen Gesinnung der Typ des unpolitischen Gelehrten, der in jeder Ideologie eine Gefährdung der geistigen Unabhängigkeit und eine Bedrohung der Kultur sah. Selbst die neu aufkommende Kunstsprache des Esperanto lehnte er ab, weil er in ihr Gleichmacherei und Verflachung sah. 1937 wurde er wegen seiner politischen Unzuverlässigkeit zwangsemeritiert – zwei Jahre vor dem regulären Ende seiner Laufbahn. Auch das Recht, als Emeritus weiter zu lehren, verweigerte man ihm. Seinen Wohnsitz im Maximilianeum durfte er behalten. Vossler setzte seine wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit privat fort. Als sein Nachfolger kam 1938 der Tübinger Ordinarius Gerhard Rohlfs nach München. Auf Grund seines Ansehens in der romanischen Welt wurde Vossler 1944 zum Leiter des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts Madrid ernannt. Er trat das Amt kriegsbedingt nicht an. Am Neuanfang der Universität nach dem Zweiten Weltkrieg war Karl Vossler als Rektor vom 1. März 1946 bis 31. August 1946 beteiligt. Nach seinem Ausscheiden hielt er am 2. November 1946 die Gedenkrede anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität München, unter ihnen Kurt Huber und die Studenten der Weißen Rose. Seiner Ansprache legte er ein Seneca-Zitat zugrunde: „So beweist sich die wahre Geisteshaltung, die sich auch dem Urteil anderer nicht unterwirft.“
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Straßenname | Vosslerstraße |
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Zusatztafel |
Text fehlt
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Benennung | 1953 Erstnennung |
Plz | 80689 |
Stadtbezirk | 25. Laim | St. Ulrich |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Romanist Literaturhistoriker |
Gruppe | Bayerische Akademie der Wissenschaften LMU |
Lat/Lng | 48.13457 - 11.50044 |
Straßenlänge | 0.177 km |
Person | Voßler Karl |
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geboren | 6.9.1872 [Hohenheim] |
gestorben | 18.5.1949 [München] |
Kategorie | Romanist Literaturhistoriker |
Gruppe | Bayerische Akademie der Wissenschaften LMU |
Nation | Deutschland |
GND | 118770411 |
Leben |
Karl Vossler (* 6. September 1872 in Hohenheim; † 18. Mai 1949 in München) war ein deutscher Literaturhistoriker, Danteforscher und einer der bedeutendsten Romanisten der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Karl Vossler war trotz seiner republikanisch-demokratischen Gesinnung der Typ des unpolitischen Gelehrten, der in jeder Ideologie eine Gefährdung der geistigen Unabhängigkeit und eine Bedrohung der Kultur sah. Selbst die neu aufkommende Kunstsprache des Esperanto lehnte er ab, weil er in ihr Gleichmacherei und Verflachung sah. 1937 wurde er wegen seiner politischen Unzuverlässigkeit zwangsemeritiert – zwei Jahre vor dem regulären Ende seiner Laufbahn. Auch das Recht, als Emeritus weiter zu lehren, verweigerte man ihm. Seinen Wohnsitz im Maximilianeum durfte er behalten. Vossler setzte seine wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit privat fort. Als sein Nachfolger kam 1938 der Tübinger Ordinarius Gerhard Rohlfs nach München. Auf Grund seines Ansehens in der romanischen Welt wurde Vossler 1944 zum Leiter des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts Madrid ernannt. Er trat das Amt kriegsbedingt nicht an. Am Neuanfang der Universität nach dem Zweiten Weltkrieg war Karl Vossler als Rektor vom 1. März 1946 bis 31. August 1946 beteiligt. Nach seinem Ausscheiden hielt er am 2. November 1946 die Gedenkrede anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität München, unter ihnen Kurt Huber und die Studenten der Weißen Rose. Seiner Ansprache legte er ein Seneca-Zitat zugrunde: „So beweist sich die wahre Geisteshaltung, die sich auch dem Urteil anderer nicht unterwirft.“ |
Grabstätte |
Waldfriedhof - Alter Teil Sektion: 210 - Reihe: W - Nummer: 22 |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Vosslerstraße | 1953 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt