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Johannes Schiltberger (* September (?) 1380 in Freising (oder München); † nach 1427; manchmal auch Johann, Hannes oder Hans Schiltberger), war ein aus der Gegend um Aichach stammender Teilnehmer am Kreuzzug von Nikopolis. Er verbrachte sechs Jahre in osmanischer Gefangenschaft, diente nach der Schlacht bei Ankara bis 1405 unter Timur und bis etwa 1417 unter seinen Nachfolgern im Heer. Die Jahre von 1417 bis 1422 verbrachte er im Gebiet der Goldenen Horde und erreichte auch Gebiete östlich des Urals und im Kaukasus. 1426 gelang ihm die Flucht und er kehrte 1427 nach Bayern zurück. Seine Erlebnisse schrieb er nach seiner Rückkehr aus über dreißigjähriger Gefangenschaft nieder.
Gelegentlich wird er als „deutscher Marco Polo“ bezeichnet. Sein Bericht ist nach seinem Tod, dessen Zeitpunkt nicht überliefert ist, mehrfach gedruckt worden und war im späten 15. und im 16. Jahrhundert weit verbreitet. Er enthält zahlreiche kulturelle Beobachtungen, die für die bereisten Regionen und die mitteleuropäische Wahrnehmung außereuropäischer Gebiete von großer Bedeutung wurden.
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Straßenname | Schiltbergerstraße |
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Weitere Bezeichnungen | Schildbergerstraße |
Benennung | 1.1.1878 Erstnennung |
Plz | 81667 |
Stadtbezirk | 5. Au-Haidhausen | Haidhausen Nord |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Orientreisender Schriftsteller |
Lat/Lng | 48.13346 - 11.59680 |
Straßenlänge | 0.093 km |
Person | Schiltberger Hans |
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geboren | 1380 [ Gut Hollern bei München (?)] |
gestorben | 1427 [München] |
Kategorie | Orientreisender Schriftsteller |
Nation | Deutschland |
Konfession | katholisch |
GND | 118795007 |
Leben |
Johannes Schiltberger (* September (?) 1380 in Freising (oder München); † nach 1427; manchmal auch Johann, Hannes oder Hans Schiltberger), war ein aus der Gegend um Aichach stammender Teilnehmer am Kreuzzug von Nikopolis. Er verbrachte sechs Jahre in osmanischer Gefangenschaft, diente nach der Schlacht bei Ankara bis 1405 unter Timur und bis etwa 1417 unter seinen Nachfolgern im Heer. Die Jahre von 1417 bis 1422 verbrachte er im Gebiet der Goldenen Horde und erreichte auch Gebiete östlich des Urals und im Kaukasus. 1426 gelang ihm die Flucht und er kehrte 1427 nach Bayern zurück. Seine Erlebnisse schrieb er nach seiner Rückkehr aus über dreißigjähriger Gefangenschaft nieder. Gelegentlich wird er als „deutscher Marco Polo“ bezeichnet. Sein Bericht ist nach seinem Tod, dessen Zeitpunkt nicht überliefert ist, mehrfach gedruckt worden und war im späten 15. und im 16. Jahrhundert weit verbreitet. Er enthält zahlreiche kulturelle Beobachtungen, die für die bereisten Regionen und die mitteleuropäische Wahrnehmung außereuropäischer Gebiete von großer Bedeutung wurden. |
Schildbergerstraße. Johannes Schildberger ist der Name eines Münchners, der im 14. Jahrhunderte lebte und vom Schicksale weit in der Welt herumgeworfen wurde. Im Jahre 1394 zogen nämlich mehrere bayerische Ritter nach Ungarn, um sich mit einem großen aus Deutschen, Franzosen und Ungarn bestehenden Kriegsheere zu vereinigen, das der König Sigismund von Ungarn (später deutscher Kaiser) zum Schutze der abendländischen Christenheit gegen die unter dem Sultan Bajazet vordringenden Türken führen wollte. Der junge Schildberger ging als Dienstbube eines dieser bayerischen Ritter mit. Aber in der großen Schlacht bei Nikopolis in Bulgarien 1396 wurde das christliche Heer gänzlich geschlagen. Bajazet ließ aus Rache 10000 Gefangene hinrichten; auch der Herr Schildberger´s befand sich unter diesen Unglücklichen; Schildberger wurde wegen seiner Jugend, er war erst 16 Jahre alt, nebst anderen jungen Leuten begnadigt, um unter die Sklaven des Sultans versetzt zu werden. Bajazet kam aber später selbst in Gefangenschaft, nämlich in die des mächtigen Mongolenfürsten Tamerlan; das gleiche Loos theilten seine Sklaven, worunter Schildberger. Auf den verschiedenen Kriegszügen seines neuen Gebieters und der Nachfolger desselben kam nun Schildberger in ganz Asien herum, bis es ihm nach 33jährigen Irrfahrten einmal gelang zu entfliehen und den Heimweg zu finden. 1427 kam er in München wieder an, verblieb nunmehr daselbst als ehrsamer Bürger und starb hochbetagt. Seinen Landsleuten erzählte er oft die merkwürdigen Begebenheiten vom türkischen "König Weyasit" (Bajazet), und wie der "Temerlin" (Tamerlan) den "Weyasit" besiegte; --- aber auch von einem "Riesen, der auf einmal so viel Holz nach Kairo (in Aegypten) trug, als nöthig war, sämtliche Backöfen dieser Stadt zu heizen, und darauf zwölftausend Wecken auf einen Sitze fraß, die er zum Lohne erhalten hatte" --- und ähnliche Mährchen mehr, die man entweder dem guten Schildberger auf seinen unfreiwilligen Kreuz- und Querzügen aufgebunden, oder die er selbst erdacht hatte, um sich und seine staunenden Zuhörer damit zu ergötzen.
Datum | Quelle | A |
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26.08.1929 | Strassenbenennung DE-1992-STRA-40-47 Straßenbenennungen 1929 - 0 Adressbuchverlag -> Referat VII |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Schiltbergerstraße | 1.1.1878 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt