1879 Fernberg
Praterstraße. Der Prater war noch zu Anfang diese Jahrhunderts eine vielbesuchte Wirthschaft auf der gleichnamigen Isarinsel; jetzt steht an deren Stelle die Riemerschmid´sche Spirituosenfabrik. In gerader Linie über die Isar hinüber, da wo die ersten Häuser der Vorstadt Haidhausen stehen, beginnt die Praterstraße.
1880 Adressbuch
Führte früher von dem auf der unteren Isarinsel gelegenen, 1867 versteigerten Vergnügungslokale „Prater“ genannt, an dessen Stelle jetzt die Anton Riemerschmid'sche Essig- und Spiritusfabrik sich erhebt, die heute allerdings ganz veränderte Anhöhe empor (s. Abbrecher). Damals hieß sie „Ripfelstraße“, nach einem anfänglich wohlhabenden, zuletzt aber völlig verarmten Steinmetzmeister, der sich etwa auf halber Höhe ein Landhaus, das sogenannte „Ripfelschlößchen“ geschmackvoll erbaut und dann der ganzen Straße eigenmächtig seinen Namen beigelegt hatte. Die jetzige Bezeichnung datiert vom 7. März, resp. 1. April 1856. Vor etwa einem halben Jahrhundert und früher nannte die Mehrzahl der Bewohner Münchens jene Vergnügungs-Maschine für kleine und große Kinder, welche wir jetzt Carusell heißen, einen Brater, wobei man wohl zunächst an das Instrument der Küche, den Bratenwender dachte. Da nun eines der ersten dieser Spielzeuge hierorts im Prater aufgestellt wurde, möchte dessen Benennung wohl von jenem herrühren. Immerhin war der Münchner Prater, den man wirklich früher auch manchmal mit B schrieb, nur eine Sedezausgabe des winerischen, der seinen Namen vom Prado in Madrid (Wiese, Weide, Anger – grüner mit Blumen bepflanzter Platz in oder bei einer Stadt, der zum Belustigungsorte dient) erhalten haben mag. – Die jetzige „Parter-Brauerei“ befindet sich in der (äußeren) Thalkirchnerstraße.
1943 Adressbuch
Wiederherstellung des Namens dieser „Abbrecher“ genannte Insel.
Insel zwischen den Isararmen bei der Maximiliansbrücke; Zugang von der Steinsdorfstraße.