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Albrecht Friedrich Karl Penck (* 25. September 1858 in Reudnitz bei Leipzig; † 7. März 1945 in Prag) war ein deutscher Geograph und Geologe. Penck widmete sich besonders der Geomorphologie, den glazialen Landschaftsformen und der Klimatologie. Er war der Vater des Geomorphologen Walther Penck.
Gleich nach Kriegsende initiierte Penck zusammen mit Alfred Merz die Einrichtung einer Volkshochschule. 1921 war er maßgeblich an der Schaffung der „Mittelstelle für zwischeneuropäische Fragen“ beteiligt, aus der 1926 die „Stiftung für deutsche Volks- und Kulturbodenforschung“ hervorging. Im Rahmen der völkischen Bewegung wurde das Konstrukt seines „Volks- und Kulturbodens“ von Max Hildebert Boehm und anderen Rechtsintellektuellen der Konservativen Revolution und des Nationalsozialismus aufgenommen. In der Expansionspolitik des NS-Regimes war das Raumkonzept des „Kulturbodens“ von zentraler Bedeutung.
Seit 1922 schuf er zusammen mit Friedrich Schmidt-Ott und Alfred Merz die Voraussetzungen für die Meteor-Expedition im Südatlantik (1925–1927). Ein glänzender, international sehr beachteter wissenschaftlicher Erfolg wurde 1928 die 100-Jahr-Feier der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin unter Pencks Leitung. Seine Publikationen zur Bevölkerungskapazität der Erde („Das Hauptproblem der physischen Anthropogeographie“, 1924, und „Die Bonitierung der Erdoberfläche“, 1926) lösten langwierige Diskussionen aus. Sein „Geographischer Führer durch das Tor von Mittenwald“ (1930) schloss erneute Geländearbeiten in den Ostalpen ab.
In den 1930er Jahren war Penck unter anderem Ehrenpräsident der 3. Internationalen Quartärkonferenz in Wien (1936) und Kanzler der Berliner „Mittwochsgesellschaft“, von deren 16 Mitgliedern vier wegen der Beteiligung am 20. Juli 1944 Opfer des NS-Staates wurden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Pencks Schrift „Nationale Erdkunde“ in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[4]
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Straßenname | Penckstraße |
---|---|
Benennung | 1954 Erstnennung |
Plz | 80995 |
Stadtbezirk | 24. Feldmoching-Hasenbergl | Feldmoching |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Geograf |
Gruppe | LMU |
Lat/Lng | 48.21659 - 11.53441 |
Straßenlänge | 0.168 km |
Person | Penck Albrecht |
---|---|
geboren | 25.9.1858 [Reudnitz bei Leipzig] |
gestorben | 7.3.1945 [Prag] |
Kategorie | Geograf |
Gruppe | LMU |
Nation | Deutschland |
Leben |
Albrecht Friedrich Karl Penck (* 25. September 1858 in Reudnitz bei Leipzig; † 7. März 1945 in Prag) war ein deutscher Geograph und Geologe. Penck widmete sich besonders der Geomorphologie, den glazialen Landschaftsformen und der Klimatologie. Er war der Vater des Geomorphologen Walther Penck. Gleich nach Kriegsende initiierte Penck zusammen mit Alfred Merz die Einrichtung einer Volkshochschule. 1921 war er maßgeblich an der Schaffung der „Mittelstelle für zwischeneuropäische Fragen“ beteiligt, aus der 1926 die „Stiftung für deutsche Volks- und Kulturbodenforschung“ hervorging. Im Rahmen der völkischen Bewegung wurde das Konstrukt seines „Volks- und Kulturbodens“ von Max Hildebert Boehm und anderen Rechtsintellektuellen der Konservativen Revolution und des Nationalsozialismus aufgenommen. In der Expansionspolitik des NS-Regimes war das Raumkonzept des „Kulturbodens“ von zentraler Bedeutung. Seit 1922 schuf er zusammen mit Friedrich Schmidt-Ott und Alfred Merz die Voraussetzungen für die Meteor-Expedition im Südatlantik (1925–1927). Ein glänzender, international sehr beachteter wissenschaftlicher Erfolg wurde 1928 die 100-Jahr-Feier der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin unter Pencks Leitung. Seine Publikationen zur Bevölkerungskapazität der Erde („Das Hauptproblem der physischen Anthropogeographie“, 1924, und „Die Bonitierung der Erdoberfläche“, 1926) lösten langwierige Diskussionen aus. Sein „Geographischer Führer durch das Tor von Mittenwald“ (1930) schloss erneute Geländearbeiten in den Ostalpen ab. In den 1930er Jahren war Penck unter anderem Ehrenpräsident der 3. Internationalen Quartärkonferenz in Wien (1936) und Kanzler der Berliner „Mittwochsgesellschaft“, von deren 16 Mitgliedern vier wegen der Beteiligung am 20. Juli 1944 Opfer des NS-Staates wurden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Pencks Schrift „Nationale Erdkunde“ in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[4] |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Penckstraße | 1954 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt