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Franz von Holtzendorff (* 14. Oktober 1829 in Vietmannsdorf (Uckermark); † 4. Februar 1889 in München) war ein deutscher Strafrechtler und Hochschullehrer.
Nach dem Studium widmete er sich der Gerichtspraxis, bis er sich 1857 an der Friedrich-Wilhelms-Universität habilitierte und Privatdozent wurde. In Berlin erhielt er 1861 eine außerordentliche Professor. 1872 nahm er einen Ruf nach München auf eine ordentliche Professur an. Seine Bemühungen waren vornehmlich auf die Reform des Gefängnis- und Strafwesens gerichtet. Dazu machte er ausgedehnte Studienreisen durch ganz Europa.
Er wandte sich gegen das in Preußen übliche Gefängniswesen, wie man aus den dazu verfassten Werken Die Brüderschaft des Rauhen Hauses (Berlin 1861) und Der Brüderorden des Rauhen Hauses und sein Wirken in den Strafanstalten (1. u. 2. Aufl., Berlin 1862) entnehmen kann. Seine Beziehung zu Hamburg lag auch an seiner Ehe mit Pauline Binder (1821–1912), einer Tochter des Hamburger Bürgermeisters Nicolaus Binder. Ihre Kinder waren Richard von Holtzendorff (1867–1920) und Martha von Holtzendorff (1869–1919).
Er begründete den Deutschen Juristentag und engagierte sich für den Protestantentag und für die soziale Besserstellung der Frauen. Holtzendorff war von 1868 bis 1872 erster Vorsitzender des Lette-Vereins in Berlin. Allgemein bekannt wurde er auch durch seine Verteidigung des Grafen Harry von Arnim (1874).
Von 1861 bis 1873 gab Holtzendorff die Allgemeine deutsche Strafrechtszeitung, seit 1866 mit Virchow die Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, seit 1871 das Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege des Deutschen Reichs, seit 1872 mit Wilhelm Oncken die Zeit und Streitfragen heraus. Seit 1870 gab er die Encyklopädie der Rechtswissenschaft heraus, die umfangreichste Gesamtdarstellung der deutschen Rechtswissenschaft seiner Zeit.
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Straßenname | Holtzendorffstraße |
---|---|
Benennung | 1906 Erstnennung |
Plz | 81549 |
Stadtbezirk | 17. Obergiesing-Fasangarten | Südgiesing |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Jurist Kriminalist Staatsrechtler Hochschullehrer |
Gruppe | LMU |
Lat/Lng | 48.09642 - 11.59025 |
Straßenlänge | 0.354 km |
Person | Holtzendorff Franz von |
---|---|
geboren | 14.10.1829 [Vietmannsdorf (Uckermark)] |
gestorben | 4.2.1889 [München] |
Kategorie | Jurist Kriminalist Staatsrechtler Hochschullehrer |
Gruppe | LMU |
Nation | Deutschland |
Konfession | evangelisch |
GND | 116970243 |
Leben |
Franz von Holtzendorff (* 14. Oktober 1829 in Vietmannsdorf (Uckermark); † 4. Februar 1889 in München) war ein deutscher Strafrechtler und Hochschullehrer. Nach dem Studium widmete er sich der Gerichtspraxis, bis er sich 1857 an der Friedrich-Wilhelms-Universität habilitierte und Privatdozent wurde. In Berlin erhielt er 1861 eine außerordentliche Professor. 1872 nahm er einen Ruf nach München auf eine ordentliche Professur an. Seine Bemühungen waren vornehmlich auf die Reform des Gefängnis- und Strafwesens gerichtet. Dazu machte er ausgedehnte Studienreisen durch ganz Europa. Er wandte sich gegen das in Preußen übliche Gefängniswesen, wie man aus den dazu verfassten Werken Die Brüderschaft des Rauhen Hauses (Berlin 1861) und Der Brüderorden des Rauhen Hauses und sein Wirken in den Strafanstalten (1. u. 2. Aufl., Berlin 1862) entnehmen kann. Seine Beziehung zu Hamburg lag auch an seiner Ehe mit Pauline Binder (1821–1912), einer Tochter des Hamburger Bürgermeisters Nicolaus Binder. Ihre Kinder waren Richard von Holtzendorff (1867–1920) und Martha von Holtzendorff (1869–1919). Er begründete den Deutschen Juristentag und engagierte sich für den Protestantentag und für die soziale Besserstellung der Frauen. Holtzendorff war von 1868 bis 1872 erster Vorsitzender des Lette-Vereins in Berlin. Allgemein bekannt wurde er auch durch seine Verteidigung des Grafen Harry von Arnim (1874). Von 1861 bis 1873 gab Holtzendorff die Allgemeine deutsche Strafrechtszeitung, seit 1866 mit Virchow die Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, seit 1871 das Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege des Deutschen Reichs, seit 1872 mit Wilhelm Oncken die Zeit und Streitfragen heraus. Seit 1870 gab er die Encyklopädie der Rechtswissenschaft heraus, die umfangreichste Gesamtdarstellung der deutschen Rechtswissenschaft seiner Zeit. |
Zieht von der Tegernseer Land- über die Feuerbachstraße in östlicher Richtung.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Holtzendorffstraße | 1906 | Erstnennung |
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