Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker. Er war zwischen 1840 und 1914 ein literarisch hoch geschätzter und außergewöhnlich populärer Autor[1], dessen kunstvolles Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte. Seine Wertschätzung ließ nach 1933 stark nach. Weithin bekannt geblieben sind sein Wanderlied Der Mai ist gekommen und die Schlussverse des Gedichts Deutschlands Beruf. 1861, Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen, die u. a. Kaiser Wilhelm II. zum politischen Schlagwort umformte (Am deutschen Wesen mag die Welt genesen).
Im Dezember 1851 erhielt Geibel von König Maximilian II. von Bayern eine Einladung zur Übersiedelung nach München bei guter Dotierung ohne Verpflichtungen[8]. Seine Bitte, eine Ehrenprofessur für deutsche Literatur und Poetik an der Universität zu bekommen, wurde großzügig gewährt. Zwischen dem Bürgerkönig und dem Dichter entstand eine starke persönliche Bindung. Geibel saß bei den seit 1854 regelmäßig im Winter in der „Grünen Galerie“ abgehaltenen ‚Abendunterhaltungen‘, ab 1856 Symposien genannt, stets neben dem König. Der Lyriker zog mit seiner Frau nach München und lebte dort bis 1868 in den Wintermonaten. 1853 wurde die Tochter Ada Marie Caroline (1853–1906) geboren, die spätere erste Frau des Lübecker Bürgermeisters Emil Ferdinand Fehling. Zwei Jahre später starb seine Frau Amanda am 21. November 1855 und wurde auf dem Alten Südfriedhof beigesetzt. Nach dem plötzlichen Tode Maximilians II. 1864 wurde Geibel in München zunehmend wegen seiner preußenfreundlichen Gesinnung angefeindet. Als der preußische König Wilhelm I. am 12. September 1868 Lübeck besuchte, begrüßte Geibel den Gast mit einem Gedicht, durch das er bei König Ludwig II. in Ungnade fiel. Geibel verlor seine vom bayerischen Königshaus zugesicherte lebenslange Pension, verließ den von Paul Heyse 1856 ins Leben gerufenen und von ihm selbst stark geprägten Münchner Dichterkreis Die Krokodile und kehrte in seine Geburtsstadt zurück. Paul Heyse verzichtete aus Solidarität ebenfalls auf seinen Ehrensold. Lübeck ernannte Geibel 1869 zum Ehrenbürger und der preußische König Wilhelm ersetzte die bayerische Pension durch einen Ehrensold auf Lebenszeit.
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Straßenname | Geibelstraße |
---|---|
Benennung | 1899 Erstnennung |
Plz | 81679 |
Stadtbezirk | 13. Bogenhausen | Altbogenhausen |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Dichter Schriftsteller |
Gruppe | Die Krokodile |
Lat/Lng | 48.14158 - 11.60336 |
Straßenlänge | 0.021 km |
Person | Geibel Emanuel |
---|---|
geboren | 17.10.1815 [Lübeck] |
gestorben | 6.4.1884 [Lübeck] |
Kategorie | Dichter Schriftsteller |
Gruppe | Die Krokodile |
Nation | Deutschland |
Konfession | reformiert |
GND | 11853811X |
Leben |
Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker. Er war zwischen 1840 und 1914 ein literarisch hoch geschätzter und außergewöhnlich populärer Autor[1], dessen kunstvolles Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte. Seine Wertschätzung ließ nach 1933 stark nach. Weithin bekannt geblieben sind sein Wanderlied Der Mai ist gekommen und die Schlussverse des Gedichts Deutschlands Beruf. 1861, Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen, die u. a. Kaiser Wilhelm II. zum politischen Schlagwort umformte (Am deutschen Wesen mag die Welt genesen). Im Dezember 1851 erhielt Geibel von König Maximilian II. von Bayern eine Einladung zur Übersiedelung nach München bei guter Dotierung ohne Verpflichtungen[8]. Seine Bitte, eine Ehrenprofessur für deutsche Literatur und Poetik an der Universität zu bekommen, wurde großzügig gewährt. Zwischen dem Bürgerkönig und dem Dichter entstand eine starke persönliche Bindung. Geibel saß bei den seit 1854 regelmäßig im Winter in der „Grünen Galerie“ abgehaltenen ‚Abendunterhaltungen‘, ab 1856 Symposien genannt, stets neben dem König. Der Lyriker zog mit seiner Frau nach München und lebte dort bis 1868 in den Wintermonaten. 1853 wurde die Tochter Ada Marie Caroline (1853–1906) geboren, die spätere erste Frau des Lübecker Bürgermeisters Emil Ferdinand Fehling. Zwei Jahre später starb seine Frau Amanda am 21. November 1855 und wurde auf dem Alten Südfriedhof beigesetzt. Nach dem plötzlichen Tode Maximilians II. 1864 wurde Geibel in München zunehmend wegen seiner preußenfreundlichen Gesinnung angefeindet. Als der preußische König Wilhelm I. am 12. September 1868 Lübeck besuchte, begrüßte Geibel den Gast mit einem Gedicht, durch das er bei König Ludwig II. in Ungnade fiel. Geibel verlor seine vom bayerischen Königshaus zugesicherte lebenslange Pension, verließ den von Paul Heyse 1856 ins Leben gerufenen und von ihm selbst stark geprägten Münchner Dichterkreis Die Krokodile und kehrte in seine Geburtsstadt zurück. Paul Heyse verzichtete aus Solidarität ebenfalls auf seinen Ehrensold. Lübeck ernannte Geibel 1869 zum Ehrenbürger und der preußische König Wilhelm ersetzte die bayerische Pension durch einen Ehrensold auf Lebenszeit. |
Zweigt dem Ende der Trogerstraße ab und zieht zur Lamondstraße (Bogenhausen).
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Geibelstraße | 1899 | Erstnennung |
Straße | Name | Architekt | Baustil | Jahr |
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Geibelstraße 1 | Stattlicher Eckbau | neubarock | 1900 | |
Geibelstraße 3 | Mietshaus | neuklassizistisch | 1924 | |
Geibelstraße 8 | Wohnanlage | Wolff Helmuth | 1927 |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt