Münchner Straßenverzeichnis


Stengel Stephan Freiherr von Schloss Biederstein
Stephan Freiherr von Stengel
Bildrechte: Heinrich Carl Brandt creator QS:P170,Q21168722, Stephan von Stengel, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Stephan Christian Freiherr von Stengel (* 6. Oktober 1750 in Mannheim; † 3. Oktober 1822 in Bamberg) war ein pfälzisch-bayerischer Aufklärer, liberaler Finanz- und Wirtschaftsfachmann im Dienst des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Bayern, Staatsrat und Generalkommissar der Landesdirektion Bamberg, Radierer und Zeichner sowie Mäzen und Kunstsammler.

Als Kurfürst Karl Theodor 1778 die Regierungsgeschäfte auch in Bayern übernahm und seinen Hof von Mannheim nach München verlegte, erhielt Stengel dort die Stelle des Geheimen Kabinettssekretärs, die er bis zum Tod des Kurfürsten innehatte. Der Herrscher verlieh ihm 1784 den Edelsitz Biederstein bei München, als Ritterlehen, wo er mit seiner Familie wohnte.[2][3] Im Jahr des Beginns der Französischen Revolution berief ihn Karl Theodor zum Leiter des Finanzdepartements mit weitreichenden Vollmachten zur Durchführung einer liberalen Wirtschaftspolitik. Stengel war ein Gegner des merkantilistischen Wirtschaftssystems. Er setzte in Bayern den für den Staatshaushalt unentbehrlichen Getreide-Freihandel durch. Als Direktor der Donaumoos-Kommission sorgte er für die Trockenlegung und Kultivierung des Donaumooses, eines 180 Quadratkilometer großen Sumpfes. Die Kapitalisierung des Bodens und die Beförderung der Kreditwirtschaft waren Ziele seiner Finanzpolitik. Seit 1793 leitete Stengel die langwierigen Steuerverhandlungen mit den Landständen, deren Aufhebung er anstrebte. Stengel war für die Gleichheit aller vor der Steuer; auch der Adel sollte Steuern zahlen. Er galt als Vertreter einer gemäßigten, katholisch orientierten Aufklärung[4] und setzte sich unter Minister Maximilian von Montgelas aus Gewissensgründen für eine weniger radikale Vorgehensweise bei der Säkularisation der bayerischen Klöster ein.

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Straßenname Stengelstraße
Benennung 1897 Erstnennung
Plz 80805
Stadtbezirk 12. Schwabing-Freimann | Münchner Freiheit
RubrikPersonen
Kategorie Kabinettssekretär  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  
Suchen Schloss Biederstein
Lat/Lng 48.169473 - 11.5954429   
Straßenlänge 0.282 km
Person Stengel Stephan Freiherr von
geboren 6.10.1750 [Mannheim; ]
gestorben 3.10.1822 [Bamberg]
Kategorie Kabinettssekretär  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 119123878
Leben
Stephan Freiherr von Stengel

Stephan Christian Freiherr von Stengel (* 6. Oktober 1750 in Mannheim; † 3. Oktober 1822 in Bamberg) war ein pfälzisch-bayerischer Aufklärer, liberaler Finanz- und Wirtschaftsfachmann im Dienst des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Bayern, Staatsrat und Generalkommissar der Landesdirektion Bamberg, Radierer und Zeichner sowie Mäzen und Kunstsammler.

Als Kurfürst Karl Theodor 1778 die Regierungsgeschäfte auch in Bayern übernahm und seinen Hof von Mannheim nach München verlegte, erhielt Stengel dort die Stelle des Geheimen Kabinettssekretärs, die er bis zum Tod des Kurfürsten innehatte. Der Herrscher verlieh ihm 1784 den Edelsitz Biederstein bei München, als Ritterlehen, wo er mit seiner Familie wohnte.[2][3] Im Jahr des Beginns der Französischen Revolution berief ihn Karl Theodor zum Leiter des Finanzdepartements mit weitreichenden Vollmachten zur Durchführung einer liberalen Wirtschaftspolitik. Stengel war ein Gegner des merkantilistischen Wirtschaftssystems. Er setzte in Bayern den für den Staatshaushalt unentbehrlichen Getreide-Freihandel durch. Als Direktor der Donaumoos-Kommission sorgte er für die Trockenlegung und Kultivierung des Donaumooses, eines 180 Quadratkilometer großen Sumpfes. Die Kapitalisierung des Bodens und die Beförderung der Kreditwirtschaft waren Ziele seiner Finanzpolitik. Seit 1793 leitete Stengel die langwierigen Steuerverhandlungen mit den Landständen, deren Aufhebung er anstrebte. Stengel war für die Gleichheit aller vor der Steuer; auch der Adel sollte Steuern zahlen. Er galt als Vertreter einer gemäßigten, katholisch orientierten Aufklärung[4] und setzte sich unter Minister Maximilian von Montgelas aus Gewissensgründen für eine weniger radikale Vorgehensweise bei der Säkularisation der bayerischen Klöster ein.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1965 Baureferat  
Stengelstraße: Stephan Freiherr von Stengel (1750-1822), Erbauer und erster Besitzer des Schlosses Biederstein, Kabinettssekretär der Kurfürsten Karl Theodor und Max Joseph IV., 13 Jahre lang Vizepräsident der Bayer. Akademie der Wissenschaften, bes. verdient um die Kultivierung der Donaumoose. *1897
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Stengelstraße 2MietshausJugendstil1900
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