Münchner Friedhofsportal

geboren 18.4.1852 (Marburg an der Lahn)
gestorben 23.12.1952 (München)
Berufsgruppe Architekten (Kunst und Kultur)
Beruf Architekt
Personenverzeichnis Thiersch Friedrich von 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Lage 71-W-10
Wikipedia Friedrich_von_Thiersch
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Friedrich von Thiersch wurde 100 Jahre alt.
Nach Friedrich von Thiersch wurde die Straße Thierschstraße benannt.

Friedrich Maximilian Thiersch, seit 1897 Ritter von Thiersch, war ein deutscher Architekt und Maler. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Späthistorismus.

1882 nahm er am zweiten Architekturwettbewerb für das Reichstagsgebäude in Berlin teil. Er war neben dem letztendlich siegreichen Paul Wallot der aussichtsreichste Anwärter auf den ersten Preis. Da die Jury sich nicht einigen konnte, erhielt er den 1. Preis zusammen mit Paul Wallot, der erst danach zum Hauptsieger erklärt wurde. 1885 beteiligte er sich ebenso am Wettbewerb um den Bau des Reichsgerichts in Leipzig. Der Zuschlag zu diesem Projekt erging zwar an Ludwig Hoffmann, aber Thiersch konnte durch seine gekonnte Symbiose aus verschiedenen Baustilen und die monumentale Würde seines Entwurfs dennoch einen Achtungserfolg erringen, der ihm 1887 den Auftrag zum Bau des Münchener Justizpalastes einbrachte. Der zwischen 1891 und 1897 erbaute Justizpalast, der sowohl Elemente des Neobarock als auch der Moderne (Glaskuppel) enthält, machte ihn schließlich berühmt. Zugleich schaffte die Stadt München es durch die Vergabe des Auftrags, Thiersch an sich zu binden, denn er hatte bereits einen Ruf an die Technische Hochschule (Berlin-)Charlottenburg erhalten. Er blieb so in München sesshaft und baute fortan auch für das Königreich Bayern. In München entstanden nach seinem Entwurf noch das Bernheimer-Palais (1887–1889) sowie, als der Justizpalast sich bereits nach fünf Jahren Nutzung als zu klein herausstellte, das Neue Justizgebäude (1902–1905). Mit der Fertigstellung des Justizpalastes erhielt er die Rittermedaille der Bayerischen Krone und wurde somit in den Adelsstand erhoben.

Dieser Monumentalbau weckte Interesse bei Kaiser Wilhelm II., der ihn unter anderem beauftragte, die historischen Altäre von Pergamon und Altyra für die Berliner Museumsinsel zu rekonstruieren. Außerdem verschaffte er ihm den Auftrag zum Bau des Wiesbadener Kurhauses, dessen Konzertsaal heute Friedrich-von-Thiersch-Saal heißt. Das zwischen 1902 und 1907 errichtete, monumentale Konzert- und Veranstaltungshaus beeindruckte den Kaiser, der zu Thiersch sagte, er könne sich in seiner eigenen Hauptstadt gar nicht trauen, ein so monumentales Gebäude errichten zu lassen.

Thiersch baute außerdem die Festhalle in Frankfurt am Main (1907–1909), die mit ihrer 65 Meter breiten Kuppel bis zum heutigen Tag ein technisches Meisterwerk darstellt, die heutige Theodor-Heuss-Brücke zwischen Mainz und Kastel (heute Wiesbaden) (1885) und die Garnisonkirche (heutiger Name: Friedenskirche) in Ludwigsburg (1899–1903).

Friedrich von Thiersch gilt als Meister der Symbiose historischer Baustile. Er wich von geltenden, akademischen Mustern ab und schuf etwas Neues, Historisierendes, aber in jeder Hinsicht Prachtvolles und Einzigartiges. Er bediente sich an der Formensprache vergangener Epochen, ohne jedoch ihre Gebäude genau zu kopieren. Gleichzeitig war er ein Experte für den Kuppelbau und versah seine Gebäude mit monumentalen Innenräumen. Zudem hielt er sich auf dem neuesten Stand der technischen Entwicklung und war stets auch an der Entwicklung von Zentralheizungen, Fahrstühlen, Lüftungssystemen und Sanitäranlagen in seinen Gebäuden beteiligt.

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Architekt

  • Professor an der Technischen Universität München
  • Entwürfe vieler Bauten in München, u.a. Justitzpalast, Neue Börse, Reichenbachbrücke

Adressen in München

Straßevonbis
Georgenstraße 16 18891921

Literatur

Prof.
Prof.
Prof.

Werke in München

Karl von Effner

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Georg Simon Ohm
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Thiersch Friedrich von
Friedrich von Thiersch
Bildrechte: Martin Kraft, Friedrich von Thiersch, CC BY-SA 3.0

Bauwerke in München

Ehem. Bayerische Vereinsbank

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Kardinal-Faulhaber-Straße
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Effner-Denkmal

Effner-Denkmal
Maximiliansplatz
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Parcus-Haus

Parcus-Haus
Promenadeplatz
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Maximiliansbrücke

Maximiliansbrücke
Maximiliansbrücke
(1903)

Corneliusbrücke

Corneliusbrücke
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(1902)

Reichenbachbrücke

Reichenbachbrücke
Reichenbachbrücke
(1902)

Akademie der bildenden Künste

Akademie der bildenden Künste
Akademiestraße
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Ehem. Technische Hochschule

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Arcisstraße
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Justizpalast

Justizpalast
Elisenstraße
(1897)

Bernheimer-Haus

Bernheimer-Haus
Lenbachplatz
(1887)

Ehem. Haus für Handel und Gewerbe

Ehem. Haus für Handel und Gewerbe
Maximiliansplatz
(1899)

Löwenbräukeller

Löwenbräukeller
Nymphenburger Straße
(1893)

Erweiterungsbau Bernheimer-Haus

Erweiterungsbau Bernheimer-Haus
Ottostraße
(1909)

Neues Justizgebäude

Neues Justizgebäude
Prielmayerstraße
(1903)

Maximiliansbrücke

Maximiliansbrücke
Maximiliansbrücke
(1903)

Stattliche Villa

Stattliche Villa
Romanstraße
(1902)

Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt

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Leopoldstraße
(1909)

Freistehendes Wohnhaus

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Mandlstraße
(1906)


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