Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Maximiliansbrücke |
| Architekt | Thiersch Friedrich von |
|---|---|
| Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
| Stadtbezirksteil | Lehel |
| Straße | Maximiliansbrücke |
| Jahr Baubeginn | 1903 |
| Jahr Fertigstellung | 1905 |
| Kategorie |
Verkehr & Infrastruktur Brücke |
| Baustil | Keine Kategorie |
| Unterkategorie | Brücke |
| Suchbegriffe | Maximiliansbrücke |

Brücke, doppelteilige, beide Isararme überspannende muschelkalkverkleidete Stahl- und Betonkonstruktion bestehend aus innerer Brücke über drei Bögen unter Einbezug des Vorgängerbaus und äußerer Brücke mit flachem Dreigelenkbogen, steinerne Zierbrüstung mit Kolossalfigur der Pallas Athene und Jugendstillaternen, von Friedrich von Thiersch, 1903-05, teils integrierter Vorgängerbau von Arnold Zenetti, 1857-1863, Pallas Athene, von Franz Drexler, 1906; Nischenbrunnen mit Büste des Bürgermeisters Alois von Erhardt auf der Insel zwischen beiden Teilen der Maximiliansbrücke, neubarock, von Karl Hocheder d. Ä., 1893; vgl. auch Ensemble Maximilianstraße.
Maximiliansbrücke beim Maximilianeum. Nach dem Entwurf von F. Thiersch an Stelle der unter König Max II. errichteten 1903—05 erbaut. Im Gegensatz zur älteren Ludwigsbrücke, die noch mehr „Straße“ ist, zeigt sie sich bereits auch im architektonischen Kleid als „Brücke“ in vollem Wortsinn. Sie besteht aus 2 ganz aus Muschelkalkquadern zusammengesetzten Dreigelenkbögen von je 45,80 m Spannweite und 4,90 m Pfeilhöhe. Die Fahrbahn wird durch eine Reihe von Pfeilern gestützt und getragen, an die völlig organisch architektonische Schmuckformen angegliedert sind wie Halbsäulen, vorrragende Tragsteine und reichornamentierte Füllungen an der Brüstung, so daß die struktive Architektur im Steine zur vollsten Entfaltung kommt; dabei breiten sich die ornamentalen Motive (von Prof. Ernst Pfeiffer), meist heimischen Pflanzen entnommen, mit fast tropischer Ueppigkeit und Fülle in dem ihnen zugewiesenen Rahmen aus. Der am Joch emporsteigende Pfeiler erhält gleichfalls reichen bildnerischen Schmuck. Um das Kranzgesims schlingen sich kräftige Wasserpflanzen, und ein paar Wassermenschen spüren im Kraut den Fischen nach; als weiterer Schmuck das Stadtwappen mit der Mauerkrone. Ebene Flächen wechseln mit mannigfach gestalteten ornamentalen Formen ab und erzeugen so lebhafte Kontrastwirkung: darin liegt der besondere Reiz dieses Schmuckes. Das Köstlichste ist die Steinfigur der Pallas Athene auf der Fahrbahnbrüstung (von Franz Drexler) — die antike Schirmherrin der Städte. Neben der Plastik ist auch das moderne Kunstgewerbe beteiligt, mit den schlanken Masten der Beleuchtungskörper, die zu den am Ufer aufragenden Pappeln wirksame Begleitlinien bilden [Alex. Heilmeyer, „Die neuen Isarbrücken Münchens“ in KH 06],
Die Maximilians-Brücke, welche nach deim Plane des städtischen Ingenieurs Arnold Zenetti auf Kosten der Stadt erbaut wurde, führt nach dem oben erwähnten Maximilianeum, und verbindet die Vorstadt Haidhausen mit München. Der Bau wurde 1863 vollendet, und damit ein Werk hergestellt, welches der Maximiliansstraße, die in Deutschland nicht ihres Gleichen findet, ebenbürtig sich anschließt. Eine Promenade durch die Maximiliansstraße, über die Brücke nach dem Maximilianeum, und von da an in den Anlagen der Isaranhöhe abwärts gegen Bogenhansen gewährt den genußreichsten Anblick in wenigen Viertelstunden.
Die Maximiliansbrücke wurde als innere Brücke über die große und als äußere über die kleine Isar bereits im Jahre 1857—1863 von Stadtbaurat A. Zenetti erbaut. In den Jahren 1903—1905 wurde die innere Brücke mit zwei Oeffnungen von je 13 in Spannweite und einer Oeffnung von 7,30 in Breite den erhöhten Verkehrsverhältnissen entsprechend auf 22 in Breite erweitert. Die äußere Brücke wurde infolge der nicht mehr genügenden Fundation durch die stetige Vertiefung der Isarsohle abgetragen. An ihre Stelle wurde eine neue Brücke mit zwei Dreigelenkbögen von je 45,80 in Spannweite und 4,90 in Pfeilhöhe in Muschelkalkstein mit Stahlgelenken statt der früheren fünf Oeffnungen erbaut. Die Verbreiterung der inneren Brücke wurde in Beton mit Muschelkalkverkleidung an den sichtbaren Flächen ausgeführt. Die Fahrbahn hat eine Breite von 12,30 in, die beiden Gehbahnen weisen eine solche von je 4,85 in auf.