Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Sappelstraße | 1955 | Erstnennung | Kein Grund angegeben |
Zu Akt: Strassenbenennung.
Wiederaufbaureferat
Referat 12/E
München, den 7. April 1955
Betrifft:
Straßenbenennung
Herrn Direktor Dr. Schaffer. Stadtarchiv
Wir bitten um Durchsicht und Stellungnahme zu nachfolgenden neuen Straßenbezeichnungen, die im Einvernehmen mit den Bezirksausschüssen und Bezirksinspektionen ausgewählt wurden.
Im 5. Stadtbezirk
Die neu entstehende Verbindungsstraße von der Ludwig-/Von-der-Tann-Straße im Bogen zur Ottostraße wird als Oskar-von-Miller-Ring benannt. (100-Jahrfeier).
Im 7. Stadtbezirk (Max-Vorstadt)
Steinickeweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Georg Carl Steinicke, Buchhändler, Verleger, Stadtrat, Förderer des Schwabinger Künstlerlebens. Geb. 7.8.1877 in Berlin, gest.8.3.1939 in München.
Begründung:
Steinicke gründete mit Georg Kerschensteiner den Bayer. Volksbildungsverband. Im Clubheim "Papa Steinicke", im Atelier des Steinickesaals traf sich das alte Schwabing. Der Vortragssaal diente vielen begabten Literaten, Schauspielern, Malern und Musikern als Sprungbrett.
Im 17. Stadtbezirk (Giesing)
Mitterteicher Straße - Mitterteich, Stadt im Landkreis Tirschenreuth/Opf.
Eslarner Straße - Eslrn, Markt im Landkreis Vohenstrauß/Opf.
Im 21. Stadtbezirk (Neuhausen)
Heldstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung;
Univ. Prof. Dr. h. c. Hans Ludwig Held, Stadtbibliotheksdirektor, Kulturbeauftragter der Stadt München. Geb. 1.8.1885 in Neuburg/Donau, gest. 3.8.1954 in München.
Begründung:
Prof. Held hat für München bleibende Verdienste als Schöpfer der Münchener Stadtbibliothek, als Förderer der Volksbüchereien und Kinderlesehallen. Er reorganisierte nach dem 2. Weltkrieg das Münchener Kulturwesen und war auch vielseitig schriftstellerisch tätig.
Pfänderstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
o. ö. Prof. Br. Alexander Pfänder, Philosoph. Geb. 7.2.1870 in Iserlohn, gest.18.3.1941 in München.
Begründung:
Prof. Pfänder war über 20 Jahre Lehrer der Münchener Universität. Er gilt als der klarste Fortführer der Phänomenologie. Durch viele seiner Werke (u. a. "Seele des Menschen") hat er bleibende Verdienste auf dem Gebiet der Psychologie und Anthropologie.
Im 25. Stadtbezirk
Bäumlstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Albert Bäuml Geh. Kommerzienrat, Wiederbegründer, Erneuerer und Leiter der Porzellanmanufaktur Nymphenburg (1887 - 1929), geb. 5.6.1855 in Theusing b. Marienbad, gest.9.3.1929 in München.
Begründung:
Albert Bäuml übernahm die Manufaktur Nymphenburg, nachdem bereits über 1/2 Jahrhundert alle alten handwerklichen und künstlerischen Fabrikationsgeheimnisse vergessen und verschollen waren. Sogar die Erdmischung, Glasur- und Brennmethoden mußten in langwierigen Versuchen wiedergefunden werden. Bäuml hob langsam wieder den Sinn für die Rokokoplastik Alt-Nymphenburga (Bustelli, Auliczek) und war ebenso unermüdlich neuschöpferisch tätig für künstlerische Formen unserer Zeit. Bäuml war als Wohltäter der Armen und Kranken bekannt. Er stiftete für die "Bruderkasse" seines Betriebes bedeutende Mittel.
Im 24. Stadtbezirk (Obersendling)
Salierweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Dr. Philipp Sailer, 1703-1744 Pfarrer von Forstenried, verdient um die Ortsgeschichtsschreibung.
Begründung:
Pfarrer Salier verdanken wir die wichtigsten und einwandfreien Nachrichten über die älteste Zeit des Ortes, der Pfarrei und der Hofmark Borstenried. Oberlehrer Kriegist einer benützte in seiner Ortschronik die Arbeit Sailers. Br. Salier war auch Mitarbeiter am poetischen Werk Parnassus boicus.
Im 24. Stadtbezirk (Forstenried)
Kernstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Alter Hofname von Forstenried "Beim Kernbauern".
Begründung :
Der ehemalige Kembauer Haus Nr. 22 gehörte zu den großen Bauern des Ortes (1/1 Hof). Hach Pollinger Urkunden ist 1670 Georg Khern nachgewiesen. Er war vermutlich der größte Getreidebauer (letzter Hofbesitzer Pranz Aigermann).
Ketterstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung;
Alter Hofname in Forstenried "Zum Ketter".
Begründung:
Das Anwesen "Zum Ketter", ehemals Haus 49, ist bis ca. nachweisbar. Als Ketter wurde nach Schneller im Mittel- und Althochdeutschen "ein braver Mensch"» hier also ein braves Bauerngeschlecht, bezeichnet.
Im 30. Stadtbezirk (Ramersdorf - Perlach)
Öttlmairstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Alter Hofname in Ramersdorf.
Begründung:
ÖttImair (Oettl Mair, Otto? Mair) gehörte wie Hötzl zu den 4 großen Bauern z. Z. der Erbauung der Ramersdorfer Kirche 1399.
Puppenweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Benannt nach dem Marionetten-, Puppen- oder Kasperlspiel.
Begründung:
Im Puppenspiel zeigen die Kinder ihre ganze Innenwelt; die Puppe (Marionette) wurde daher seit jeher verwendet zur Darstellung von Sagen und Märchen.
Friedrich-Panzer-Weg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Friedrich Panzer, Architekt und Sagenforscher Bayems; Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften. Geb. 22. 10. 1794 in Eschenfelden/Sulzbach, gest.16. 11. 1854 in München.
Begründung:
Der Münchner Ministerialbaurat Panzer» Freund Schmellers, machte auf seinen ausgedehnten Dienstreisen eingehende Forschungen über deutsche und vor allem Bayerische Sagen und Gebräuche. Vor Panzer existierte kein Sammelwerk. Seine große Arbeit "Bayerische Sagen und Gebräuche" wurde zum Standardwerk auf diesem Gebiet. Alt-München ist besonders ausführlich behandelt.
Der Bezirksausschuß hatte den Friedrich-Panzer-Weg abgelehnt, weil es in Waldperlach schön eine Friedrich-Creuzer- Straße gibt. Als Gegenvorschlag wurde Zwergenweg gewählt, eine Bezeichnung, die bei einer späteren Straße werwendet wird.
Donarweg - benannt nach dem Gott Donar der nordisch-germanischen Mythologie, dem Gott des Donners und nützlichen Feuers.
Midgardstraße - Midgard (Mittelwelt), die Welt der Menschen in der nordisch-germanischen Mythologie (im Gegensatz zu Asgard, der Welt der Götter).
Asenweg - benannt nach den Äsen, dkm mächtigsten Göttergeschlecht der nordisch-germanischen Mythologie.
Heimdallstraße - benannt nach dem Äsen Heimdall, dem Wächter des Himmels am Ende des Hegenbogens Bifrost.
Im 33. Stadtbezirk (Feldmoching)
Goerdelerstraße - Carl Friedrich Goerdeler, geb. 31.7.1884 in Sehneidemtihl/W.Pr,, Oberbürgermeister von Leipzig, wurde als einer der Hauptträger des deutschen Widerstandes hingerichtet nach dem Staatsstreich vom 20.7.1944.
WitzlebenstraBe - Erwin von Witziehen, geb. 14. 12. 1881 in Breslau, Generalfeldmarschall, Gegner des Nationalsozialismus, als Hauptbeteiligter am Staatsstreich vom 20. 7.1944 hingerichtet.
Die Antwort des Bezirksausschusses steht seit Dezember 1994 aus. Nach Meinung der Bezirksinspektion wird Zustimmung erwartet.
Im 34. Stadtbezirk (Sendling)
Asperstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Hans Konrad Asper, 1988 - 1666 Hofhaumeister über Land, Bildhauer, Architekt.
Begründung:
Asper erbaute das Münchner Kommödienhaus und fertigte den Plan für das Kloster und die Kirche der Karmeliter. Die Bauausfertigung hatte Schinnagl s. u.
Schinnaglstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Marx (Markus) Schinnagl 10. 10. 1612 München - 1681. Hofbaumeister, Brunnenmeister und berühmter Kunstschreiner.
Begründung:
Schinnagla umfangreiche Werkliste enthält u. a.: Altarentwürfe für St. Peter, Hl. Geist München und Aitötting. Beteiligt ist er am obengenannten Kurfürstlichen Opernhaus, Salvatorplatz. Er machte den Abschluß des alten Rathausturmes, errichtete die Mariensäule, entwarf für das Kloster und die Kirche Andechs die Pläne. Berühmt geworden sind viele seiner Ebenholz- und Rahmenarbeiten. Schinnagl vertrat wie sein Sohn, Hofbaumelster Johann Franz Schinnagl (1.7.1699) die heimische Kunstrichtung.
Sappelstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Lorenz Sappel, Münchener Barockbaumeister, geb. 1709 in Reichersbeuern, gest. 1779 ln München.
Begründung:
Sappel ist beteiligt an der Thalkirchner und Perlacher Kirche, der Maria-Hilf-Wallfahrtskirche auf dem Mühlfeld ln Tölz. Die Ausführung des Andechser Baues ist sein Werk.
Köglspergerweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Benannt nach dem Münchener Barockbaumeiater und Vierer des Münchener Maurer-Handwerke Philipp Köglsperger.
Geb. 1673 in Sachsenkam vor Tölz, gest. 2.10.1730 in München, und nach seinem Sohn Philipp Josef Köglsperger, geb. 1707 in München.
Begründung:
Der Sohn arbeitete u. a. an der St. Michels-Kirche in Berg-am-laim und an der Pfarrkirche Schäftlarn. Kunstund kulturgeschichtlich ist Johann Köglsperger die merkwürdigste Gestalt der Münchener Architekturgeschichte des 18. Jahrhunderts.
Trischbergerweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Balthasar Trischberger, Barockbaumeister, geb. 1721 in Beichersbeuern, gest.1770 in München.
Begründung:
Man vermutet Irischberger als Meister der St.-Georgs-Kirche in Bogenhausen. Seine Werksliste zählt auch das Kloster Schlehdorf.am Kochelsee auf. Köglsperger und Irischberger sind neben Pröbstl die Hauptmeister der Tölzer Gruppe.
Kirchgrabnerweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Franz Anton Kirchgrabner, Münchner Barockbaumeister, geb. 1740 in St. Pölten, gest.14.10.1800 in München.
Begründung:
F. A. Kirchgrabner war Vierer des Münchner Maurerhandwerks und Meister vieler unserer schönsten Kirchen Oberbayeras (Ettal, Eschenlohe, Egling, Glonn, Mooeach u. a.). Er baute das Ökonomiegebäude Schleißheim, wirkte am Bau der Klöster Tegemeee, Mattighofen und an der Altöttlnger Stiftekirche. Er hat Anteil am Bau der Münchener Spitalanlagen und deren Kirche St. Max (ehemals am Sendlinger-Tor-Platz) und St. Elisabeth in der Mathildenstraße uva. Sein Sohn wurde ebenfalls Stadtbaumeister in München.
Ötschmannweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Michael Otschmann, Barockbaumeister, Architekt» Künstler und Zeichner. Geb. 1670 in Kalkofen bei Schöffau/Staffelsee, gest. 15. 2. 1755.
Begründung:
Ötschmann war Architekt und Kartograph der vielen Besitztümer des Klosters Benediktbeuern im Pfaffenwinkel und Erbauer des Pfleghauses in der Sendlinger Straße.
Kaltnerweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Benannt nach dem Münchener Baumeistergeschlecht Kaltner und dem Kupferstecher Josef Kaltner.
Begründung:
Der Vater Anton Kaltner stammte aus Haidhausen und war Schüler Gießls; er baute als Kurfürstlicher Baumeister in Nymphenburg. Maximilian Sigismund Kaltner wurde Oberlandesbauinspektor und Hofkammerrat. Josef Kaltner schuf u. a. den Kupferstich der "Inneren Isarbrücke" (Ludwigsbrücke), heute im Cuvilliés-Sammelwerk.
Partenhauserweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Benannt nach dem Münchner und Oberländer Barockmaurermeistergeschlecht der Partenhauser.
Begründung:
Die ältesten Partenhauser sind als Münchner Stifter genannt. Kaspar war Maurer (gemeint ist Architekt) am St. Peteri Georg war Kurfürstlicher Hofmaurermeister in München (Christoph-Kirche, Püttrich-Kloster) und Vierer der Steinmetze und Maurer. Lorenz Partenhauser war Hofbaumeister über Land usw.
Im 36. Stadtbezirk (Solln)
Weltistraße - vorgesehene amtliche Eriäuterung:
Dr. h.e. Albert Welti, Schweizer Maler, Graphiker, Erfinder der Hochdruckradierung; Sollner Bürger. Geb. 18.2.1862 in Zürich, gest. 7.6.1912 in Bern.
Begründung:Der sehr beliebte Künstler lebte seit 1882 mit Unterbrechungen in München und von 1901 bis 1906 ln der Künstlerkolonie Solln. Welti ist stilverwandt mit Böcklin. Er schuf Porträts, Landschaftsbilder, historische und allegorische Wandbilder, die im Kunsthaus Zürich, Basel und Bern Aufnahme fanden.
Ollvierstraße — vorgesehene amtliche Erläuterung:
Johann Heinrich Ferdinand Olivier, Prof, der Kunstgeschichte an der Münchner Akademie, Landschaftsmaler, Kunstschriftsteller, Zeichner, Lithograph und Radierer. Geb. 1.4.1783 in Dessau, gest.11.2.1841 in München.
Begründung:
Olivier war auch Lithograph, Zeichner und Radierer. Seine bekanntesten literarischen Werke sind, "Deutsche Malkunst des 19. Jahrhundert," u. "Münchener Landschaft im 19. Jahrhundert."
Petersenstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Prof. Hans Ritter von Petersen, erster Präsident der Münchener Künstlergenossenschaft, Landschaftsmaler, deutscher Marinemaler, geb. 24. 2. 1850 in Husum (Schleswig-Holstein) gest.18.6.1914 in München.
Begründung:
Seine Bilder sind in der Münchener Pinakothek und vielen Galerien vertreten.
Littmannstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Geb. Hofrat Max Littmann, Münchener Architekt. Geb. 3.1.1862 in Schloß Chemnitz, gest. 20.9.1931 in München.
Begründung:
Littmann erbaute u. a. das Prinzregententheater, das Künstlerhaus, die Heue Schackgalerie, die Psychiatrische Klinik, die Anatomie, Münchener Großkaufhäuser, Kirchen, Behörden, Industriebauten, Hotels und Schlösser. Er trug viel zum äußeren Gesicht Münchens bei.
Heilmaierstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Prof. Max Heilmaier, Bildhauer, geb. 19.6.1869 in Isen, gast.26.8.1923 in München.
Begründung:
Heilmaier fertigte den Entwurf und erhielt die Ausführung der Münchener Siegessäule (Friedensengel). 1895 erhielt Prof. Heilmaier die Große Medaille der Akademie der Bildenden Künste.
Leebstraße — vorgesehene amtlichliche Erläuterung:
Johannes Leeb, Bildhauer, geb. 26. (?) Mai 1790 in Memmingen, gest. 5. Juli 1863 in München.
Begründung:
Leeb fertigte Büsten für den Odeonssaal, für die Ruhmeshalle und für Grabmäler berühmter Münchener im südlichen Friedhof (Westenrieder u. a.).
Im 40. Stadtbezirk (Lochhausen - Langwied)
Vestastraße - in Erinnerung an die erste Münchener Eisenbahn, Teilstrecke München-Lochhausen, auf der die berühmt gewordene Vesta ab 25. August 1839 verkehrte.
Sumpfmeisenweg - benannt nach der Sumpfmeise.
Kleiberweg - benannt nach dem Kleiber (Spechtmeise).
Der Bezirksausschuß schlug für die 2 letzten Straßen die Bezeichnung Pavillonstraße und Belvederestraße vor.
Moospfarrerweg - benannt nach dem Moospfarrer Georg Böhmer, geb. 11.11.1875 in Gröbenzell, gest. 18.3.1943 in Sehönbrunn/Dachau.
Begründung:
Der Moospfarrer opferte und teilte sein klägliches Einkommen und die Sorgen der Mösler. Er war als Bub fränkischer Einwanderer im Moos aufgewachsen. Sie hießen ihn nur "unser Böhmer". Ab 1.12.1913 sorgte er ebenso uneigennützig für seine Mösler von seinem Pfarrsitz in Aubing aus.
Jägerhofweg: - Die Straße führt entlang der Zuchtanstalt des Bayer. Jagdschutz- und Jägerverbandes.
Krähenweg: - Um den Erlbach fallen regelmäßig große Krähenschwärme ein.
Fischer
Berufsm. Stadtra