Münchner Straßenverzeichnis


Hausenstein Wilhelm
Wilhelm Hausenstein
Bildrechte: Fotograf unbekannt / Repro: EPei, Hausenstein Wilhelm um1906, als gemeinfrei gekennzeichnet

Wilhelm Hausenstein (* 17. Juni 1882 in Hornberg; † 3. Juni 1957 in München) war ein deutscher historischer Schriftsteller, Kunstkritiker und Kulturhistoriker, Publizist und Diplomat. Er setzte sich gegen den Nationalsozialismus und Antisemitismus ein und widmete sich nach dem Zweiten Weltkrieg intensiv der deutsch-französischen Freundschaft.

1907 trat er der Sozialdemokratischen Partei bei (1919 trat er wieder aus) und betätigte sich in deren Arbeiterbildungsgesellschaft Vorwärts. Eine Habilitation war infolgedessen unmöglich. Hausenstein wurde daraufhin freier Schriftsteller. 1908 heiratete er Marga Schröder, die Adoptivtochter eines Bremer Großkaufmanns.

Hausenstein ging Ende Oktober 1917, nach Beendigung seines Dienstes in Brüssel, nach München zurück, begann bei der Zeitung Münchner Neueste Nachrichten und wurde gleichzeitig freier Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung.

Von 1934 bis 1943 war Hausenstein verantwortlich für das Literaturblatt und die Frauenbeilage der Frankfurter Zeitung. Am 24. November 1936 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen, durfte also keine Bücher mehr veröffentlichen. Denn er hatte sich geweigert, moderne Werke als entartete Kunst zu bezeichnen und die Namen jüdischer Künstler aus seiner Kunstgeschichte zu entfernen. Die noch vorhandenen Exemplare der Kunstgeschichte ließ das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda einstampfen.

1950 ging er, auf persönliche Bitte von Konrad Adenauer, als Generalkonsul der neugegründeten Bundesrepublik nach Paris. Anschließend wurde er Geschäftsträger und schließlich erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich.

Sein Tagebuch im Kriege gilt als eines der eindrucksvollsten Dokumente der Zerstörung Münchens im Zweiten Weltkrieg.

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Straßenname Wilhelm-Hausenstein-Weg
Benennung 1966 Erstnennung
Plz 81675
Stadtbezirk 13. Bogenhausen | Altbogenhausen
RubrikPersonen
Kategorie Kunsthistoriker  Publizist  
Lat/Lng 48.14575 - 11.59832   
Straßenlänge 0.385 km
Person Hausenstein Wilhelm
geboren 17.6.1882 [Hornberg]
gestorben 3.6.1957 [München]
Kategorie Kunsthistoriker  Publizist  
Nation Deutschland
GND 118547003
Leben
Wilhelm Hausenstein

Wilhelm Hausenstein (* 17. Juni 1882 in Hornberg; † 3. Juni 1957 in München) war ein deutscher historischer Schriftsteller, Kunstkritiker und Kulturhistoriker, Publizist und Diplomat. Er setzte sich gegen den Nationalsozialismus und Antisemitismus ein und widmete sich nach dem Zweiten Weltkrieg intensiv der deutsch-französischen Freundschaft.

1907 trat er der Sozialdemokratischen Partei bei (1919 trat er wieder aus) und betätigte sich in deren Arbeiterbildungsgesellschaft Vorwärts. Eine Habilitation war infolgedessen unmöglich. Hausenstein wurde daraufhin freier Schriftsteller. 1908 heiratete er Marga Schröder, die Adoptivtochter eines Bremer Großkaufmanns.

Hausenstein ging Ende Oktober 1917, nach Beendigung seines Dienstes in Brüssel, nach München zurück, begann bei der Zeitung Münchner Neueste Nachrichten und wurde gleichzeitig freier Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung.

Von 1934 bis 1943 war Hausenstein verantwortlich für das Literaturblatt und die Frauenbeilage der Frankfurter Zeitung. Am 24. November 1936 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen, durfte also keine Bücher mehr veröffentlichen. Denn er hatte sich geweigert, moderne Werke als entartete Kunst zu bezeichnen und die Namen jüdischer Künstler aus seiner Kunstgeschichte zu entfernen. Die noch vorhandenen Exemplare der Kunstgeschichte ließ das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda einstampfen.

1950 ging er, auf persönliche Bitte von Konrad Adenauer, als Generalkonsul der neugegründeten Bundesrepublik nach Paris. Anschließend wurde er Geschäftsträger und schließlich erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich.

Sein Tagebuch im Kriege gilt als eines der eindrucksvollsten Dokumente der Zerstörung Münchens im Zweiten Weltkrieg.

Grabstätte
Grabstätte
Friedhof Bogenhausen

Sektion: M rechts - Nummer: 12
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