Münchner Straßenverzeichnis

† vor 125


Sohncke Leonhard
Leonhard Sohncke
Bildrechte: Bildarchiv Deutsches Museum München B3501-1, Leonhard-Sohncke, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Leonhard Sohncke (* 22. Februar 1842 in Halle; † 1. November 1897 in München) war ein Mathematiker, Naturwissenschaftler und Professor für Physik in Karlsruhe, Jena und München.

1886 wechselte er nach München auf den Lehrstuhl Experimentalphysik (Nachfolge von Wilhelm von Beetz) und leitete bis zu seinem Tod 1897 das Physik-Department an der Technischen Hochschule München.

Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit Sohnckes war die Festkörperphysik, wo er Theorien der Kristallstruktur entwickelte. Er erweiterte die von Auguste Bravais eingeführten 14 Punktgitter (Bravais-Gitter) auf 65 Raumgruppen (Sohncke-Raumgruppen), die nur Drehachsen und Schraubenachsen beinhalten. Auf dem Gebiet der Doppelbrechung und Polarisation arbeitete er mit Ernst Abbe und Siegfried Czapski zusammen. Gemeinsam mit Albert Wangerin publizierte er Arbeiten zur optischen Interferenz und über Newtonsche Ringe.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Meteorologie, wo er sich mit der Gewitterelektrizität und Wettervorhersagen beschäftigte. Er bestätigte die Entdeckung von Michael Faraday, dass durch Reibung von Wasser an Eis Elektrizität entsteht und wies nach, dass dieser Effekt eine wesentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen in der Atmosphäre bildet (Faraday-Sohncke-Effekt). Er war einer der Pioniere der wissenschaftlichen Ballonfahrten, Mitbegründer und Vorsitzender des Münchner Vereins für Luftschifffahrt. Gemeinsam mit Sebastian Finsterwalder veröffentlichte er wesentliche meteorologische Resultate dieser Ballonfahrten.

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Straßenname Sohnckestraße
Benennung 1938 Erstnennung
Plz 81479
Stadtbezirk 19. Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln | Solln
RubrikPersonen
Kategorie Physiker  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  LMU  
Lat/Lng 48.077507 - 11.530466   
Straßenlänge 0.471 km
Person Sohncke Leonhard
geboren 1842
gestorben 1899
Kategorie Physiker  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  LMU  
Leben
Leonhard Sohncke

Leonhard Sohncke (* 22. Februar 1842 in Halle; † 1. November 1897 in München) war ein Mathematiker, Naturwissenschaftler und Professor für Physik in Karlsruhe, Jena und München.

1886 wechselte er nach München auf den Lehrstuhl Experimentalphysik (Nachfolge von Wilhelm von Beetz) und leitete bis zu seinem Tod 1897 das Physik-Department an der Technischen Hochschule München.

Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit Sohnckes war die Festkörperphysik, wo er Theorien der Kristallstruktur entwickelte. Er erweiterte die von Auguste Bravais eingeführten 14 Punktgitter (Bravais-Gitter) auf 65 Raumgruppen (Sohncke-Raumgruppen), die nur Drehachsen und Schraubenachsen beinhalten. Auf dem Gebiet der Doppelbrechung und Polarisation arbeitete er mit Ernst Abbe und Siegfried Czapski zusammen. Gemeinsam mit Albert Wangerin publizierte er Arbeiten zur optischen Interferenz und über Newtonsche Ringe.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Meteorologie, wo er sich mit der Gewitterelektrizität und Wettervorhersagen beschäftigte. Er bestätigte die Entdeckung von Michael Faraday, dass durch Reibung von Wasser an Eis Elektrizität entsteht und wies nach, dass dieser Effekt eine wesentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen in der Atmosphäre bildet (Faraday-Sohncke-Effekt). Er war einer der Pioniere der wissenschaftlichen Ballonfahrten, Mitbegründer und Vorsitzender des Münchner Vereins für Luftschifffahrt. Gemeinsam mit Sebastian Finsterwalder veröffentlichte er wesentliche meteorologische Resultate dieser Ballonfahrten.

Bavarikon
1965 Baureferat  
Sohnckestraße: Dr. Leonhard Sohncke (1842-1897), Prof. für Experimentalphysik an der Universität München, Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften, arbeitete auch auf dem Gebiet der Luftschiffahrt und der Wetterkunde. **1938

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Sohnckestraße1938Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Sohnckestraße 1MansarddachvillaMussbeck Carl 1924
Sohnckestraße 12MurenhofStöhr Karl, Fick Roderichneuklassizistisch1921
Sohnckestraße 15VillaHilgert Heinrich deutsche Renaissance1900
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