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Giovanni Segantini (* 15. Januar 1858 in Arco (Tirol, Kaisertum Österreich); † 28. September 1899 auf dem Schafberg bei Pontresina, Kanton Graubünden, Schweiz; vollständiger Name Giovanni Battista Emanuele Maria Segatini [sic!]) war ein in Welschtirol als österreichischer Staatsbürger geborener Maler des realistischen Symbolismus. Er galt als Meister der Hochgebirgslandschaft und begann früh mit der Freilichtmalerei. Segantini entwickelte eine eigene Version der pointillistischen Maltechnik, mit deren Hilfe er das ungebrochene Licht der Hochgebirgswelt wiedergeben und die naturalistische Wirkung seiner Bilder steigern konnte.
Im Ottocento, der italienischen Kunst des 19. Jahrhunderts, galt Segantini als universellster Maler. Kunsttheoretiker reihten ihn gleichbedeutend unter die Künstler Edvard Munch, Vincent van Gogh und James Ensor ein. Wassily Kandinsky verglich Segantini in seiner 1912 erschienenen einflussreichen kunsttheoretischen Schrift Über das Geistige in der Kunst mit Dante Gabriel Rossetti und Arnold Böcklin, wobei er hervorhob, dass Segantini, „dem auch die formellen Nachahmer eine nichtswürdige Schleppe bilden […] äußerlich der materiellste ist, weil er ganz fertige Naturformen nahm, die er manchmal ins kleinste durcharbeitete (z. B. Bergketten, auch Steine, Tiere usw.) und es verstand, trotz der sichtbar materiellen Form, abstrakte Gestalten zu schaffen, wodurch er innerlich vielleicht der unmateriellste dieser Reihe ist.“
Die Pariser Avantgarde fand jedoch keinen Zugang zu Segantini: sein Name und sein Werk gerieten schnell in Vergessenheit. Allzu sehr vereinfacht wurde damals die Geschichte der Malerei des 19. Jahrhunderts gelehrt, „indem man sie nämlich der französischen Avantgarde gleichgesetzt hat und nur den revolutionären bildnerischen Gestaltungsmitteln Bedeutung beigemessen hat. […] Diese Betrachtungsweise hat zur Folge, dass alle nicht direkt an diese vereinfachten Schematismen gebundenen Künstler oder Bewegungen nicht mehr zum kulturellen Allgemeinwissen gehören.“ Das kulturelle Milieu Frankreichs und Segantinis allzu „fremdes“ Werk stellte für die Franzosen somit keinen Anknüpfungspunkt dar, trotz des Einflusses der Gemälde von Millet.
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Straßenname | Segantinistraße |
---|---|
Benennung | Erstnennung |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Maler |
Person | Segantini Giovanni |
---|---|
geboren | 15.1.1858 [Arco (Tirol, Kaisertum Österreich)] |
gestorben | 28.9.1899 [Schafberg bei Pontresina] |
Kategorie | Maler |
Nation | Österreich |
GND | 118612700 |
Leben |
Giovanni Segantini (* 15. Januar 1858 in Arco (Tirol, Kaisertum Österreich); † 28. September 1899 auf dem Schafberg bei Pontresina, Kanton Graubünden, Schweiz; vollständiger Name Giovanni Battista Emanuele Maria Segatini [sic!]) war ein in Welschtirol als österreichischer Staatsbürger geborener Maler des realistischen Symbolismus. Er galt als Meister der Hochgebirgslandschaft und begann früh mit der Freilichtmalerei. Segantini entwickelte eine eigene Version der pointillistischen Maltechnik, mit deren Hilfe er das ungebrochene Licht der Hochgebirgswelt wiedergeben und die naturalistische Wirkung seiner Bilder steigern konnte. Im Ottocento, der italienischen Kunst des 19. Jahrhunderts, galt Segantini als universellster Maler. Kunsttheoretiker reihten ihn gleichbedeutend unter die Künstler Edvard Munch, Vincent van Gogh und James Ensor ein. Wassily Kandinsky verglich Segantini in seiner 1912 erschienenen einflussreichen kunsttheoretischen Schrift Über das Geistige in der Kunst mit Dante Gabriel Rossetti und Arnold Böcklin, wobei er hervorhob, dass Segantini, „dem auch die formellen Nachahmer eine nichtswürdige Schleppe bilden […] äußerlich der materiellste ist, weil er ganz fertige Naturformen nahm, die er manchmal ins kleinste durcharbeitete (z. B. Bergketten, auch Steine, Tiere usw.) und es verstand, trotz der sichtbar materiellen Form, abstrakte Gestalten zu schaffen, wodurch er innerlich vielleicht der unmateriellste dieser Reihe ist.“ Die Pariser Avantgarde fand jedoch keinen Zugang zu Segantini: sein Name und sein Werk gerieten schnell in Vergessenheit. Allzu sehr vereinfacht wurde damals die Geschichte der Malerei des 19. Jahrhunderts gelehrt, „indem man sie nämlich der französischen Avantgarde gleichgesetzt hat und nur den revolutionären bildnerischen Gestaltungsmitteln Bedeutung beigemessen hat. […] Diese Betrachtungsweise hat zur Folge, dass alle nicht direkt an diese vereinfachten Schematismen gebundenen Künstler oder Bewegungen nicht mehr zum kulturellen Allgemeinwissen gehören.“ Das kulturelle Milieu Frankreichs und Segantinis allzu „fremdes“ Werk stellte für die Franzosen somit keinen Anknüpfungspunkt dar, trotz des Einflusses der Gemälde von Millet. |
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