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Johann Philipp Gustav von Jolly (* 26. September 1809 in Mannheim; † 24. Dezember 1884 in München) war ein deutscher Physiker und Mathematiker.
Jolly (ab 1854: von Jolly; Bayerischer Personenadel) ist vor allem als Experimentalphysiker (unter anderem durch Messung des Ortsfaktors mit Hilfe von Präzisionswaagen, siehe auch Jollysche Federwaage) und als Instrumentenbauer bekannt geworden. Aus seinem Praktikumsunterricht gingen maßgebliche Apparate hervor, neben der Federwaage das Luftthermometer, das Kupfereudiometer und die Quecksilberluftpumpe. Er bestimmte das spezifische Gewicht des flüssigen Ammoniaks, studierte die Ausdehnung des Wassers durch die Wärme, berechnete Ausdehnungskoeffizienten des Sauerstoffs und anderer Gase.[2] Die Ausbildung, die er in der Jugend als Mechaniker erhalten hatte, war ihm für die Konstruktion seiner Versuchsgeräte hilfreich. Die Federwaage vervollkommnete er in mehrjährigen Experimenten zu solcher Feinheit, dass ihre Genauigkeit 0,001 mg pro gewogenem Kilogramm betrug. Auf diese Weise konnte er sehr genau spezifische Gewichte bestimmen. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Osmose.
Als bayerischer Bevollmächtigter war er in der Bundesversammlung 1861 in Frankfurt/Main an der Einführung des Metersystems im Deutschen Bund beteiligt. In Briefen, die er aus Frankfurt an seine Frau schrieb, beklagte er den langsamen Fortgang der Verhandlungen. Er brachte sich selbst als Protokollführer der 25 Sitzungen ein und nutzte sein Amt, um die Beratungen zu beschleunigen[1]. 1872 nahm er als Delegierter der Münchner Königlichen Akademie der Wissenschaften an Verhandlungen der Commission Internationale du Métre in Paris teil, die 1875 zur internationalen Meterkonvention führte.
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Straßenname | Jollystraße |
---|---|
Benennung | 1910 Erstnennung |
Plz | 81545 |
Stadtbezirk | 18. Untergiesing - Harlaching | Harlaching |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Physiker |
Gruppe | Bayerische Akademie der Wissenschaften LMU |
Lat/Lng | 48.08664 - 11.56392 |
Straßenlänge | 0.2 km |
Person | Jolly Philipp von |
---|---|
geboren | 26.9.1809 [Mannheim] |
gestorben | 24.12.1884 [München] |
Kategorie | Physiker |
Gruppe | Bayerische Akademie der Wissenschaften LMU |
Nation | Deutschland |
Konfession | reformiert |
GND | 117174831 |
Leben |
Johann Philipp Gustav von Jolly (* 26. September 1809 in Mannheim; † 24. Dezember 1884 in München) war ein deutscher Physiker und Mathematiker. Jolly (ab 1854: von Jolly; Bayerischer Personenadel) ist vor allem als Experimentalphysiker (unter anderem durch Messung des Ortsfaktors mit Hilfe von Präzisionswaagen, siehe auch Jollysche Federwaage) und als Instrumentenbauer bekannt geworden. Aus seinem Praktikumsunterricht gingen maßgebliche Apparate hervor, neben der Federwaage das Luftthermometer, das Kupfereudiometer und die Quecksilberluftpumpe. Er bestimmte das spezifische Gewicht des flüssigen Ammoniaks, studierte die Ausdehnung des Wassers durch die Wärme, berechnete Ausdehnungskoeffizienten des Sauerstoffs und anderer Gase.[2] Die Ausbildung, die er in der Jugend als Mechaniker erhalten hatte, war ihm für die Konstruktion seiner Versuchsgeräte hilfreich. Die Federwaage vervollkommnete er in mehrjährigen Experimenten zu solcher Feinheit, dass ihre Genauigkeit 0,001 mg pro gewogenem Kilogramm betrug. Auf diese Weise konnte er sehr genau spezifische Gewichte bestimmen. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Osmose. Als bayerischer Bevollmächtigter war er in der Bundesversammlung 1861 in Frankfurt/Main an der Einführung des Metersystems im Deutschen Bund beteiligt. In Briefen, die er aus Frankfurt an seine Frau schrieb, beklagte er den langsamen Fortgang der Verhandlungen. Er brachte sich selbst als Protokollführer der 25 Sitzungen ein und nutzte sein Amt, um die Beratungen zu beschleunigen[1]. 1872 nahm er als Delegierter der Münchner Königlichen Akademie der Wissenschaften an Verhandlungen der Commission Internationale du Métre in Paris teil, die 1875 zur internationalen Meterkonvention führte. |
Grabstätte |
Alter Südlicher Friedhof Sektion: 30 - Reihe: 13 - Nummer: 11 |
Person | Jolly Julius |
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geboren | 28.12.1849 [Heidelberg] |
gestorben | 25.4.1891 [Würzburg] |
Kategorie | Indologe Indogermanist |
Gruppe | Bayerische Akademie der Wissenschaften |
Nation | Deutschland |
Konfession | reformiert |
GND | 117168025 |
Leben |
Julius Jolly (* 28. Dezember 1849 in Heidelberg; † 25. April 1932 in Würzburg) war ein deutscher Indologe. Sein Forschungsschwerpunkt lag vor allem auf Übersetzungen aus dem Bereich der altindischen Medizin und des altindischen Rechts. Julius Jolly war der Sohn des Physikers Philipp von Jolly, Neffe des badischen Staatsministers Julius Jolly sowie Bruder von Friedrich Jolly, Professor für Psychiatrie in Straßburg, und Ludwig von Jolly, Professor für Verwaltungsrecht in Tübingen. Er studierte zunächst 1867/68 sprachvergleichende Studien in München, später Iranistik und Sanskrit in Berlin und Leipzig. 1871 wurde er in München mit einer Arbeit über „Die Moduslehre in den altiranische Dialekten“ promoviert, 1872 in Würzburg habilitiert. Dort war er seit 1877 außerordentlicher, ab 1886 ordentlicher Professor für vergleichende Sprachwissenschaften und Sanskrit. 1909/1910 war er Rektor der Universität. Während eines Indienaufenthaltes 1882/1883 war er Tagore-Professor of Law in Kalkutta. 1920 wurde er emeritiert. Seit 1922 war er Mitherausgeber des Journal of Indian History. Er hatte Ehrendoktortitel der Universitäten Göttingen (1901) und Oxford inne.1904 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. |
Verbindungsstraße zwischen Bruggspergerstraße und Am Perlacher Forst.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Jollystraße | 1910 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt