Münchner Straßenverzeichnis


Tilly Johann Tserklaes Graf von
Johann Tserklaes Graf von Tilly
Bildrechte: Pieter de Jode II After Anthony van Dyck, Johann Tserclaes Tilly, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Johann (auch Johannes oder Jean) T’Serclaes von Tilly (* Februar 1559 auf Schloss Tilly im Herzogtum Brabant; † 30. April 1632 in Ingolstadt) war ein Graf, der während des Dreißigjährigen Kriegs als oberster Heerführer sowohl der Katholischen Liga als auch ab 1630 der kaiserlichen Armee fungierte.

Reiterstandbild auf dem Kapellplatz in Altötting Die Erinnerung an sein Leben ist nicht verblasst und beschäftigt die Menschen bis heute. Im Jahr 1843 wurde ihm in der Feldherrnhalle zu München eine Statue errichtet. Ein weiteres Denkmal steht seit 1914 auf dem Rathausplatz von Rain, der Stadt, in deren unmittelbarer Umgebung er seine tödliche Verwundung erlitt. Die mittlerweile aufgelöste Bundeswehrkaserne im Gemeindegebiet von Oberhausen bei Neuburg a.d. Donau (1959–1994; jetzt als zivile Siedlung „Kreut“ genutzt) führte den Namen Tilly-Kaserne. In Freistadt, Oberösterreich, gibt es nach wie vor eine Tilly-Kaserne, die eine Kompanie eines Panzerstabsbataillons beherbergt. Im Jahre 2005 wurde ein Reiterstandbild Tillys auf dem Kapellplatz in Altötting aufgestellt. Zu erwähnen sei noch der Ort Tillysburg mit Schloss Tillysburg nahe St. Florian in Oberösterreich. In Deutschland gibt es in der Oberpfalz einen kleinen Grenzübergang mit dem Namen Tillyschanze, dort kann man eine ehemalige Feldbefestigung besichtigen.

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Straßenname Tillystraße
Benennung 1890 Erstnennung
Plz 80335
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt | Marsfeld
RubrikPersonen
Kategorie Generalfeldmarschall  Heerführer  
Gruppe Ruhmeshalle  Monachia  
Lat/Lng 48.14504 - 11.54732   
Straßenlänge 0.25 km
Person Tilly Johann Tserklaes Graf von
geboren 2.1559 [Schloss Tilly im Herzogtum Brabant]
gestorben 30.4.1632
Kategorie Generalfeldmarschall  Heerführer  
Gruppe Ruhmeshalle  Monachia  
Nation Niederlanden
Konfession katholisch
GND 117384224
Leben
Johann Tserklaes Graf von Tilly

Johann (auch Johannes oder Jean) T’Serclaes von Tilly (* Februar 1559 auf Schloss Tilly im Herzogtum Brabant; † 30. April 1632 in Ingolstadt) war ein Graf, der während des Dreißigjährigen Kriegs als oberster Heerführer sowohl der Katholischen Liga als auch ab 1630 der kaiserlichen Armee fungierte.

Reiterstandbild auf dem Kapellplatz in Altötting Die Erinnerung an sein Leben ist nicht verblasst und beschäftigt die Menschen bis heute. Im Jahr 1843 wurde ihm in der Feldherrnhalle zu München eine Statue errichtet. Ein weiteres Denkmal steht seit 1914 auf dem Rathausplatz von Rain, der Stadt, in deren unmittelbarer Umgebung er seine tödliche Verwundung erlitt. Die mittlerweile aufgelöste Bundeswehrkaserne im Gemeindegebiet von Oberhausen bei Neuburg a.d. Donau (1959–1994; jetzt als zivile Siedlung „Kreut“ genutzt) führte den Namen Tilly-Kaserne. In Freistadt, Oberösterreich, gibt es nach wie vor eine Tilly-Kaserne, die eine Kompanie eines Panzerstabsbataillons beherbergt. Im Jahre 2005 wurde ein Reiterstandbild Tillys auf dem Kapellplatz in Altötting aufgestellt. Zu erwähnen sei noch der Ort Tillysburg mit Schloss Tillysburg nahe St. Florian in Oberösterreich. In Deutschland gibt es in der Oberpfalz einen kleinen Grenzübergang mit dem Namen Tillyschanze, dort kann man eine ehemalige Feldbefestigung besichtigen.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1894 Rambaldi  
660. Tillystraße.Ist eine nördlich der Arnulfstraße parallel mit ihr von der Spaten- zur Deroystraße projektierte Verbindungsstraße. Zur Ehrung des Johann Tserklaas Grafen von Tilly (Pilotybild 85), eines berühmten Feldherrn des dreißigjährigen Krieges, geb. im Febr. 1559 auf dem Schlosse Tilly bei Gemblour im wallonischen Brabant *). Derselbe wurde bei den Jesuiten erzogen und trat schon im 14. Lebensjahre in spanische Kriegsdienste, in denen er unter Alexander von Parnia seine militärische Schule durchmachte, dann in lothringische, 1598 in kaiserliche Dienste, focht 1600 als Oberstlieutenant in Ungarn gegen die Insurgenten und Türken, stieg 1601 zum Obersten eines Wallonenregiments und nach und nach zum Artilleriegeneral auf und trat im Mai 1619 in die Dienste des Herzogs Maximilian I. von Bayern, welcher im Begriffe stand, die Wehrkraft seines Landes neu zu begründen; Tilly wurde sein Hauptmitarbeiter bei diesem Werke. Der dreißigjährige Krieg gab Gelegenheit, es zu erproben· Beim Ausbruch desselben wurde Tilly zum Feldmarschall der katholischen Liga ernannt, gewann am 8.Nov.1620 die Schlacht am Weißen Berge, brach 1621 gegen den Grafen Ernst von Mansfeld auf und verfolgte ihn bis in die Oberpfalz, dann in die Rheinpfalz, wurde 27. April 1622 von dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach und Mansfeld bei Wiesloch geschlagen, besiegte aber-dann den erstern bei Wimper am Nekar, hierauf den Herzog Christian von Braunschweig bei Höchst a. M. und eroberte Heidelberg, Mannheim und Frankenthal und besiegte 1623 Herzog Christian von neuem bei Stadtlohn, infolge welchen Sieges Tilly vom Kaiser in den Grafenstand erhoben wurde. Das Jahr 1624 brachte er in Hessen zu, 1625 aber wandte er sich gegen den neuerstandenen Feind seiner Sache, König Christian IV. von Dänemark, gegen den und dessen Verbündete er, jetzt von Wallenstein mit einem kaiserlichen Heere unterstützt, den Krieg mit abwechselndem Glück führte 1626 hatte er zunächst Städte (Münden, Göttingen) zu erobern; als darauf Mansfeld sich nach Schlesien gewandt hatte und Wallenstein diesem gefolgt war, schlug Tilly den König bei Lutter am Barenberge; bis zum Jahre 1628 vollendete er dann mit Wallenstein die Unterwerfung Nieder-Deutschlands und des dänischen Festlandes. Nach Walleilsteins Absetzung (1630) wurde Tilly Generallissimus der kaiserlichen Truppen, behielt aber daneben, als Generallieutenant seines jetzt kurfürstlichen Kriegsherrn, den Befehl der liguistischen Truppen. Er hatte jetzt dem Könige Gustav Adolf von Schweden gegenüberzutreten, übernahm die Durchführung des Restitutionsedikts in Norddeutschland und begann zu diesem Zwecke die Belagerung von Magdeburg. Zwar gelang es ihm nicht, Gustav Adolfs Vordringen in Pommern zu hindern, aber Magdeburg eroberte er ain 20. Mai 1631. Doch war die Eroberung für ihn nutzlos, da der Brand die Stadt in einen Trümmerhaufen verwandelte. Von der Verantwortung für die bei dieser Gelegenheit verübten Gewaltthaten, welche lange benutzt wurden, Tilly’s Andenken zu verunglimpfen, hat neuere Forschung sein Andenken vollständig gereinigt. Tilly konnte sich infolge der Zerstörung Magdeburgs an der Niederelbe nicht behaupten und fiel in Sachsen ein, das er plünderte und verwüstete. Hiedurch trieb er den sächsischen Kurfürsten zum Bündnis mit Gustav Adolf, deren vereinigten Heer er 17. Sept. 1631 in der Schlacht bei Breiteilfeld, in welchem der König seine überlegene Kriegskunst entwickelte, erlag; Tilly selbst wurde verwundet, sein Heer löste sich auf. Er eilte hieraus nach Halberstadt, wo er Verstärkungen an sich zog, und brach dann nach dem von den Schweden bedrohten Bayern auf. Zu Ende des Winters, am 8. März 1632, gelang es Tilly noch einmal, mit den gesammelten Trümmern seines Heeres bei Bamberg den Feldmarschall Horn zu schlagen; als aber Gustav Adolf Bayern bedrohte, versuchte er vergeblich, diesem bei Rain den Übergang über den Lech streitig zu machen. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm am 5. April 1632 durch eine Falkonettkugel der rechte Schenkel zerschmettert, und er starb infolge davon am 20. April 1632 in Ingolstadt. Fanatischer Katholik, vortrefflicher Soldat und ausgezeichneter Feldherr, In tiefen und richtigen politischen Blick begabt, nüchtern, uneigennützig, hielt er auch in seinem Heere strenge Mannszucht dagegen war er kein roher Wüterich, wie ihn einige Geschichtsschreiber darzustellen suchten. Sein Leichnam wurde in der Peterskapelle der Stiftspfarrkirche zu Altötting beigesetzt. Die Straße trägt Tilly’s Namen seit 9.0kt.1889, resp. 4. Februar 1890. König Ludwig I. nahm seine von Fr. Sanguinetti in München gefertigte Büste in die Ruhmeshalle auf, setzte ihm ein Standbild in der Feldherrnhalle in München und benannte ein Vorwerk der Festung Ingolstadt nach ihm.

*) cfr. Stumpf, Denkwürdige Bayern S. 146; Wittich, "Magdeburg, Gustav Adolf und Tilly", Berlin 1874; Heising "Magedeburg nicht durch T. zerstört", 2. Aufl., Berlin 1885.
1965 Baureferat  
Tillystraße: Johann Tzerklaes Graf von Tilly (1559-1632), Generalfeldmarschall, bayer. Heerführer im30|ährigen Krieg (Standbild in der Münchner Feldherrnhalle). *1890

Literatur

Tilly Johann Tserklaes Graf von, Tilly   Tilly Johann Tserklaes Graf von, Tilly: Heiliger oder Kriegsverbrecher?   Tilly Johann Tserklaes Graf von, Tilly. Feldherr für Kaiser und Reich   
Wikipedia Google Maps Google Maps


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