Feilitschplatz - Danzinger Freiheit - Münchner Freiheit

Feilitschplatz - Danzinger Freiheit - Münchner Freiheit

Umbenennungen der heutigen Münchner Freiheit

  • 7.11.1927 - Feilitzschplatz
  • 7.12.1933 - Danzinger Freiheit
  • 5.9.1945 - Feilitzschplatz
  • 3.2.1946 - Münchener Freiheit
  • 29.9.1998 - Münchner Freiheit

 


  • Straßenbenennung - Danzinger Freiheit

    Danzinger Verkehrszentrale  Oberbürgermeister Fiehler

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!

    Wie Ihnen sicher bekannt ist, hat die Stadt Lübeck ihren grössten Platz, der bisher seinen Namen dem Novemberregime von 1918 verdankte, in "Danziger Freiheit " umgetauft.

    Sie werden verstehen, dass wir in Danzig dieses Zeichen der Verbundenheit and der Treue der Hansestadt Lübeck mit uns, die wir gegen unseren Willen vom deutschen Mutterlande losgetrennt sind, auf das Dankbarste empfinden.

    Durch das Ausrufen der beiden inhaltschweren Worte "Danziger Freiheit" von seiten der Strassenbahnschaffner, durch die Beschriftung eines solchen grossen Platzes, der als Verkehrsknotenpunkt mehrere Strassenschilder trägt, wird die Bevölkerung immer wieder an den Kampf des deutschen Danzigs, der entscheidend für das Schicksal der deutschen Ostmark ist, erinnert und aufgerüttelt.

    Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, uns in diesem Kampfe zu unterstützen und einen dar wichtigen Verkehrsplätze Ihrer den Namen "Danziger Freiheit" zu geben.

    In diesem Zusammenhange möchten wir nicht unterlassen zu erwähnen, dass der Herr Reichsminister Dr. Goebbels am 17. Mai in seiner Rede vor den Vertretern des deutschen Fremdenverkehrs betont hat, dass die ständige Hinlenkung auf Danzig von grösster nationalpolitischer Bedeutung für die Existenz von Volk und Reich ist.

    Heil Hitler
    Danziger Verkehrsuentrale E.V.


    DE-1992-STRA-40-55
  • Straßenbenenung - Danzinger Freiheit

    Der Senat der Freien Stadt Danzig  Oberbürgermeister

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister

    Den beiliegenden Antrag der Danziger Verkehrszentrale E.V., Danzig, bitte auch ich weitgehendst unterstützen zu wollen und durch eine etwaige Erfüllung der Bitte die enge Verbundenheit des deutschen Mutterlandes mit der Freien Stadt Danzig auch nach aussen hin zu dokumentieren.

    gez. Batzer.
    Senator für Volksaufklärung u. Propaganda.


    DE-1992-STRA-40-55
  • Straßenbenennungen

    Referat 7  Stadtarchiv München

    Ich gestatte mir. Sie zu einer Sitzung über Straßenbenennungen am den 3. November 1933 nachmittags 3 Uhr in meinem Amtszimmer, Rathaus. Zimmer Nr. 262/11, einzuladen. Zur Behandlung stehen die Umbenennung des Schüleinplatzes und der Schüleinstraße, ein Antrag der Freien Stadt Danzig um Benennung eines Platzes "Danziger Freiheit", Benennung einer Straße nach dem am Rotenturmpaß gefallenen bayerischen Prinzen Heinrich, Umbenennung des Albertus-Magnus-Platzes.

    Ich bitte um Ihr freundliches Erscheinen.


    DE-1992-STRA-40-54
  • Straßenumbenennungen.

    Referat VII  Fraktion

    Für die Fraktionssitzung

    Ferner hat der Senat der freien Stadt Danzig durch den Senator für Volksaufklärung und Propaganda ein Schreiben der Danziger Verkehrszentrale übermittelt, die ersucht, einen der wichtigsten Verkehrsplätze der Stadt als "Danziger Freiheit" zu benennen. Wir haben bereits im 22. Stadtbezirk eine Danziger Straße, die unbebaut ist. Durch die Bezeichnung "Danziger Freiheit" soll der Wunsch zum Ausdruck kommen, die deutsche Stadt Danzig bald wieder frei zu sehen.

    Diese gewünschte Bezeichnung "Danziger Freiheit" ist eine in Bayern nicht gebräuchliche Bezeichnung, die sich wenig einleben wird. Anderseits wird man sich nicht verschliessen können, diesem Wunsche Rechnung zu tragen.

    Die Kommission schlägt vor, den 1927 benannten im 22. Stadtbezirk gelegenen Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit" umzubenennen. Der Platz hat nur zwei Hausnummern. Dem Gedenken des Staatsministers v. Feilitzsch ist durch die Beibehaltung der Feilitzschstraäe Rechnung getragen.

    (Solle eventl. die Umbenennung der Danziger Straße in Frage kommen, wird vorgeschlagen, die Straße in Magdeburger Straße oder Hannoverstraße umzubenennen).


    DE-1992-STRA-40-55
  • Straßenbenennungen

    Referat VII/2a.

    II. Antrag des Referenten:

    1. Es werden folgende Umbenennungen genehmigt:
      des Schüleinplatzes in "Halserspitzplatz" 31. Stadtbezirk,
      der Schüleinstraße in "Halserspitzstraße" 31. Stadtbezirk,
      der Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit". 22. Stadtbezirk,
      der Sponheimer Platz in "Albertus-Magnus-Platz. 22. Stadtbezirk,
      der Wiesensteiger Straße in "Albertus-Magnus-Straße". 22. Stadtbezirk,
      der Albertus-Magnus-Platz in "Winterbergplatz". 28. Stadtbezirk,
      der Karl-Singer-Straße in "Schlieffenstraße", 28. Stadtbezirk.

    DE-1992-STRA-40-55
  • Beschluß des Stadtrates vom 5.10.1933 und 7.12.1933

    Im 22. Stadtbezirk:

    Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit".
    (Zur Erinnerung an die enge Verbundenheit des Deutschen Mutterlandes mit der freien Stadt Danzig).


    DE-1992-STRA-40-54
  • Dankschreiben des Senator für Volksaufklärung u. Propaganda der Freien Stadt Danzig

    Der Senat der Freien Stadt Danzig  Stadtrat

    Für die Umbenennung eines Platzes Ihrer Stadt in "Danziger Freiheit " sage ich Ihnen im Namen des Senats der Freien Stadt Danzig meinen herzlichsten Dank.

    Dieses gezeigte Verständnis bekundet nicht nur ein lebhaftes Interesse an dem Schicksal unserer deutschen Stadt und seiner Bevölkerung, sondern unterstützt tatkräftig abgetrennte deutsche Volksgruppen in dem Kampf um die Aufrechterhaltung ihres Deutschtums und ihrer deutschen Kultur.

    gez. Batzer
    Senator für Volksaufklärung u. Propaganda.


    DE-1992-STRA-40-55
  • Dankschreiben der Danzinger Verkehrszentrale e.V.

    Danzinger Verkehrszentrale  Oberbürgermeister

    Ihrem Schreiben vom 14.ds. Mts. entnahmen wir zu unserer grössten Freude, dass Sie den Freilitzschplatz im 22. Stadtbezirk in" Danziger Freiheit" umgetauft haben.

    Wir danken Ihnen, für die Erfüllung unserer Bitte und für diesen vorbildlichen Beweis der treuen Verbundenheit von Süd und Nord.

    Heil Hitler
    Danzinger Verkehrszentrale e.V.
    Klose


    DE-1992-STRA-40-55
  • Sudetendeutsche Strasse

    Sudetendeutscher Heimatbund  Oberbürgermeister Fiehler


    DE-1992-STRA-40-55
  • Straßenbenennung

    Wiederaufbaureferat 12

    1.) In den letzten Tagen der Hitlerherrechaft hat ein grosser Kreis von Personen sich dafür eingesetzt, dass die Auswirkungen dieser Herrschaft nach bester Möglichkeit eingeengt- wurden und die Beendigung der Herrschaft herbeizuführen versucht wurde. Vor allem wurden militärische Befehle und solche der Parteidienststellen sabotiert.

    In besonders aktiver Weise hat sich ein Kreis von Wehrmachtsangehörigen bemüht Dienststellen überhaupt auszuschalten. Am stärksten in Erscheinung getreten sind die Bemühungen durch de Besetzung des Münchner Senders, der für einige Zeit in den Hände dieser Kreise, der Freiheitsaktion Bayern war. Die. in diesen Stunden durch den Sender ausgegebenen Nachrichten haben ihrerseits in weiten Kreisen der Bevölkerung grosse Hoffnungen erweckt Widerstandskraft ausserordentlich gefördert. Vor allem in den Randgebieten hat sich dies bemerkbar gemacht in denen die Stärke der Militär- und Parteidienststellen gering war oder überhaupt nicht bestand.

    Die Tätigkeit dieser Gruppe verdient deshalb alle Anerkennung und eine Würdigung, damit die Erinnerung an den Einsatz ihrer, wenn auch schwachen Kräfte auch späterhin wachgehalten wird. Oberregierungsrat Braun vom Kultusministerium hat unterm 26.4.46 bei Herrn Oberbürgermeiseter hierwegen vorgesprochen und zugleich angeregt, dass als dauernde Ehrung an die Freiheitsaktion Bayern der Feilitschplatz in "Platz der Bayerischen Freiheit" umbenannt werden soll. Herr Oberbürgermeister Dr. Scharnagl ist mit dieser Anregung einverstanden.


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Straßenbenennung

    Referat 12  Stadtschulrat Dr. Fingerle

    Umgehend wird Ihnen Abschrift der Vormerkung betr. Strassenumbenennung zur gefl. Kenntnisnahme und Einverständniserklärung übersandt.

    (Fischer)
    Berufsm.Stadtrat


    Anmerkung Dr. A. Fingerle am 14.10.46:

    I. Zu. 1.) Der vorgeschlagene Name scheint mit zu lang. Wenn schon "Danzinger Freiheit" Pate sein soll, dann allenfalls "Bayerische Freiheit" oder "Münchner Freiheit" ohne "Platz der..."


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Straßenumbenennungen

    Wiederaufbaureferat 12

    1.) In den letzten Tagen der Hitlerherrschaft setzte sich ein grosser Kreis von Personen dafür ein, diese Herrschaft zu beseitigen oder zu mindesten einzuengen. Befehle von Partei- und Militärdienst stellen wurden sabotiert, um eine rasche Beseitigung des sinnlosen Widerstandes herbeizuführsn und weiteres Blutvergiesesen und weitere Zerstörungen zu verhindern. Ein Kreis von damaligen Wehrmachtsangehörigen hat sich besonders aktiv bemüht, Dienststellen gänzlich auszuschalten. So konnte z.B. die Freiheitsaktion Bayern den Münchner Sender zeitweilig besetzen. Die von ihr dann durchgegebenen Nachrichten haben die Widerstandskraft der Bevölkerung gegen das Naziregime erhöht. Dies machte sich vor allem in den Randgebieten bemerkbar.

    In Anerkennung der Tätigkeit dieser Gruppen und zur Erinnerung an den kundgegebenen Willen zur Befreiung vom Naziregime, soll der Feilitzschplatz, der später Danziger Freiheit benannt war, nun in "Münchner Freiheit" umbenannt werden. Das Andenken, an den verstorbenen Minister Feilitzsch wird durch die nach ihm benannte Feilitzschstrasse weiterhin aufrecht erhalten.

    II. Antrag des Referenten Der "Feilitzschplatz" wird mit Wirkung vom 1.12.1946 in "Münchner Preiheit" umbenannt


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Münchner Freitheit

    Rupprecht Gerngross  Oberbürgermeister Dr. Scharnagl

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!

    Durch die Süddeutsche Zeitung Nr. 103 vom 7.12.46. entfährt die Münchner Bevölkerung von einer Reihe Strassen-Namsnsänderungen. Wie mir von zahlreichen Münchner Bürgern mitgeteilt, herrscht allgemeines Befremden darüber, dass die Danziger Freiheit in Schwabing zum Gedenken "an die Münchner Freiheitsbewegung von 1945" in – Münchner Freiheit – umbenannt wurde.Das Erstaunen herrscht darüber, dass anscheinend die Stadträte, die die Namensänderung beschlossen, sich an die Vorgänge jener Tage nicht mehr recht erinnern können, oder aus sonstigen Gründen schamhaft verschweigen, dass die sogenannte "Münchner Freiheitsbewegung von 1945" in Wirklichkeit auf den Namen "Freiheits-Aktion-Bayern" hörte.

    Unter diesem Namen "Freiheits-Aktion-Bayern" hörte das Deutsch Volk über den Grossender München von dar "FreiiheIts-Aktion-Bayern" und ihrem Aufstand in München. Des weiteren erfuhr die Weltöffentlichkeit von den Vorgängen durch die Weltpresse und die Rundfunksender der Vereinten Nationen. Erstaunlich, dass man sich ausgerechnet in München nicht mehr daran erinnern will oder kann.

    Am Jahrestag des Aufstandes der "Freiheits-Aktion-Bayern" versprachen Sie, Herr Oberbürgermeister, den zusammengekommenen Angehörigen der Widerstandsbewegung eine entsprechende Würdigung, wie dies auch im Stadtanzelger veröffentlicht wurde. Sie werden verstehen, dass die von Ihnen versprochene Würdigung in ihrer Verwirklichung das Erstaunen der am Aufstand Beteiligten hervorrufen muss. Ich wäre Ihnen namens meiner Kameraden dankbar, wenn eine Richtigstellung erfolgen würde, um nicht ein berechtigtes Gefühl aufkommen zu lassen, dass die Stadtväter mit Undank oder Oberflächlichkeit die Einsatzfreude junger Münchner Bürger lohnt. Zu oft ist schon zum bitteren Schlagwort geworden: "der Dank des Vaterlandes ist euch gewiss!", sodass ein weiteres Kapitel hierüber über flüssig.wird.


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Münchner Freiheit

    Walter Bauer  Oberbürgermeister Dr. Scharnagl

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister !

    Vor Tagen bekam, ich in der hiesigen Handelskammerbibliothek die Süddeutsche Zeitung vom 7. Dezember in die Hand. Ich fand darin verzeichnet, daß die "Danzinger Freiheit" in "Münchner Freiheit" umbenannt wird und zwar zur Erinnerung an die Münchner Freiheitsbewegung 1945.

    Ich habe an den Vorbereitungen und am Aufstand der "Freiheits-Aktion-Bayern" teilgenommen, die von Dr. Gerngross geführt wurde. Als einzige Anerkennung sollten wir doch erwarten dürfen, daß man sich an die tatsachen hält. Die in Frankfurt ansässigen ehemaligen Mitkämpfer des Aufstandes haben heute noch, in Erinnerung der gemeinsamen schweren Stunden, lebhafte Verbindung miteinander.

    Auch diese Kameraden sind enttäuscht darüber, daß man heute in München nicht mehr weiß, wer den Aufstand organisiert und durchgeführt hat. Wenn zum Gedenken an den Aufstand Umbenennungen vorgenommen werden, so hoffen wir, daß man Namen findet, die damit im Zusammenhang stehen und keine falschen erfindet.

    Von einer "Münchner Freiheitsbewegung" hat in ganz Deutschland, kein Mensch etwas gehört, sondern nur von der ”Freiheits-Aktion-Bayern".


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Münchner Freiheit

    Oberbürgermeister Dr. Scharnagl  Walter Bauer

    Sehr geehrter Herr Bauer !

    Ihre Zuschrift habe ich erhalten. Herr Dr. Gerngroß hat ebenfalls wegen Umbenennung der Danziger Freiheit Vorstellung erhoben. Es ist jedoch die Tatsache zu berücksichtigen, daß außer der Freiheitsaktion Bayern auch andere Widerstandsgruppen mehr oder weniger aktiv tätig waren. Ich habe die Vorstellung von Dr.Gerngroß und Ihr Schreiben dem zuständigen Referat zugeleitet zur Prüfung inwieweit eine stärkere Heraushebung der Freiheitsaktion Bayern bei der Platzbenennung möglich ist.


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Umbenennung des Feilitzschplatzes in Münchner Freiheit

    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Münchner Freiheit

    Oberbürgermeister Dr. Scharnagl  Lorenz Friedinger

    Sehr geehrter Herr Friedinger!

    Wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe, habe ich Ihr Schreiben vom 19. Dezember 1946 dem zuständigen Referat zugeleitet mit der Anweisung, zu prüfen, wie Ihren Bedenken Rechnung getragen werden kann. Das Referat teilt mir nun mit, daß es eine Erfahrungstatsache sei, daß lange und besonders aus mehr Worten bestehende Straßennamen aus verwaltungs- und verkehrstechnischen Gründen unerwünscht sind, daß der Volksmund sie abkürzt und zusammenzieht und daß dadurch die eigentliche Absicht verhindert wird, den Straßennamen zu einem besonderen Gedenken zu gestalten. Das Referat hat die von mir gegebene Anregung aufgenommen und schlägt vor, unter dem Straßenschild "Münchener Freiheit" ein weiteres Schild mit der Erläuterung anzubringen: "Den bayerischen Wiederatandsbewegungen und ihren Kämpfern, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet". Ich glaube, damit den Bedenken Rechnung getragen zu haben, die von ihnen und ihnen nahestehenden Kreisen vorgebracht wurden


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Umbenennung des Feilitschplatzes in Münchner Freiheit

    Referat 12

    Herr Lorenz Friedinger, München 56, Franz-Gruber-Strasse 4, bemängelt in einen Schreiben vom 19.12.1946 an den Oberbürgermeister, dass die Bezeichnung "Münchener Freiheit" dem gedachten Zweck, die Erinnerung aa die Freiheitsaktion Bayern wachzuhalten, nicht gerecht werde.

    Der Herr Oberbürgermeister hat das Schreiben am  28.12.1946 zur Würdigung an das Referat - eingelaufen am 7.1,47 - geleitet mit der Anregung, entweder den Platz nochmal umzubenennen in "Platz der Freiheitsaktion Bayern" oder eine Tafel mit Erläuterung des Namens anzubringen.

    Nachdem bisher eine Entscheidung von Seiten des Herrn Oberbürgermeisters auf unseren Antrag vom 21.1.1947, nicht eingegangen ist, wurde unter 17. bezw. 22.3.1947 persönlich dis Erledigung in Erinnerung gebracht.

    Nach Mitteilung des Büros des Herrn Oberbürgermeister  (Verwaltungsinspektor Riagelapacher) dürfte das Schreiben zu Verlust gegangen sein, weshalb eine neuerliche Vorlage des Antrags notwendig erscheint.

    II. Herrn Oberbürgermeister vorgelegt
    mit der Bitte um Entscheidung.

    Lange, besonders aus mehr Worten bestehende Strassennamen sind aus Verwaltung- und verkehrstechnischen Gründen unerwünscht. Auch hat die Erfahrung gezeigt, dass sich lange Strassennamen sehr schwer oder überhaupt nicht einbürgern. In der Oeffentlichkeit erhalten solche Strasse und Plätze bald einen Kurznamen, sodass wahrscheinlich aus einem "Platz der bayerischen Freiheit" oder "Platz der Freiheitsaktion Bayern" ein "Bayernplatz" .oder "Freiheitsplatz" würde. Damit.wäre aber der Zweck der Umbenennung noch weniger erreicht, abgesehen von der Verwechslung mit dem bereits in Schwabing vorhandenen Bayernplatz.

    Ich schlage daher vor, die mit Stadtratsbeschluss vom 3.12,1946 festgelegte Bezeichnung "Münchner Freiheit" zu belassen und unter dem  Platzschild ein weiteres Schild mit der Erläuterung anzubringen: "Den bayerischen Widerstandsbewegungen und ihren Kampfers, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet".


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Umbenennung des Feilitschplatzes in Münchner Freiheit

    Wiederaufbaureferat  Stadtbauamt

    Von Seiten der Freiheitsaktion Bayernwurdse geltend gemacht, dass durch die Umbenennung des bisherigen "Feilitzschplatz" in "Münchner Freiheit" den gedachten Zweck, die Erinnerung an die Freiheitsaktion Bayern wach zu halten, nicht genügend Rechnung getragen wurde.

    Der Herr Oberbürgermeister har daher umterm 3.2.1947 verfügt, dass unterhalb der Straßenschilder je ein weiteres Schild mit der Erläuterung "Den bayerischen Widerstandsbewegungen und ihren Kämpfern, im besonderen der in München hervorgetretenen FAB. gewidmet", anzubringen ist. Ich ersuche daher um weitere Veranlassung.


    DE-1992-STRA-40-65-19
  • Auszug aus dem Münchner Mittag 30. Mai 1947

    Münchner Mittag

    Warum nicht Mitterschwabing ?

    Prof. Th. Dombart, der bekannte Schwabingologe, macht den Vorschlag, den ehemals "Danziger Freiheit“ benannten und nach erfolgter, Entnazifizierung in „Münchner Freiheit“ umgetauften Platz "Mitterschwabing“ zu nennen. Der Vorschlag hat viel Bestechendes für sich. Denn auf dem Grund, den die Ruine der Schwabinger Brauerei einnimmt, war einst die Hofmark „Mitterschwabing“, so. benannt seit 1773. Der Platz ging fünfzig Jahre vorher bei einer Art Bodenreform anläßlich der Verteilung „öder Gründe“ in Schwabing an eine Witwe Marianne Schlößl über. Bald darauf erwarb Franz Turbert das Schlößische Eigentum. Seine Nachfolger waren Graf Max Preysing, dann Freiherr von Waldkirch auf Schollenberg und Reutha, danach dessen Söhne und endlich 1812 kam „Mitterschwabing“ an den Philosophen upd Theosophen Franz Xaver von Baader. Im Glanz seines Namens wurde die Bezeichnung „Mitterschwabing“ vergessen, denn sein Besitz hieß künftig „Baaderschlößchen“ oder „Philosophenhäusl“.

    Die Umbenennung des Platzes in „Münchner Freiheit“ war ohnehin kein sehr glücklicher Griff. Der neue Terminus stellt sprachpsychologisch ein Vakuum dar, d. h. die wenigsten wissen, was sie sich unter der „Münchner Freiheit“ vorzustellen haben. Die an der Freiheitsaktipn Bayern Beteiligten aber haben einen Anspruch darauf, daß ihre Tat eindeutig im Gedächtnis der Nachwelt festgehalten wird. Gewiß ließe sich dafür an Stelle der verschwommenen "Münchner Freiheit“ ein prägnanterer Name finden. Und ebenso gewiß wären auch noch andere Oertlichkeiten in München des Umtaufens wert, wie etwa der Hohenzollernplatz. „Mitterschwabing“ aber wäre als gewachsener Name eine Idealbezeichnung für den bekannten Trambahnknotenpunkt, sie würde bildhaft zugleich auch die lokale Stellung dieses Platzes ausdrücken und den Begriff Schwabing in einer offiziellen Bezeichnung festhalten.' Ein Pendant besitzen wir ohnehin schon ins „Mittersendling“.


    DE-1992-STRA-40-65-19