Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Königswarterstraße | 4.1.1900 | Erstnennung | Kein Grund angegeben |
Abschrift.
München den 5. Dez. 1939
Der Oberbürgermeister der Hauptstadt der Bewegung
Wohlfahrtsamt
Absender: Stadt. Wohlfahrtsamt
München 2
Geschäftsstelle
Sparkassenstr.2
An das Dezernat 7
Betrifft:
Dr. Königswarter'scher Gesellen- und Lehrlingsstiftung, hier:
Königswarterstraße.
Der Privatier und Dr. philos. W.S. Königswarter, Jude, stiftete lt. Urkunde vom 31. Dez.1862 ein Kapital von Fl. 4.000.-- um das Andenken an die Beschlüsse der beiden Kammern vom 30.März und 7.Mai 1861, die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten in Bayern betreffend, für alle Zeiten aufrecht zu erhalten.
Der Stifter ist m.E. mit dem im Adreßbuch unter Königswarterstraße vorgetragenen Dr. phil. Wilhelm Königswarter identisch.
Ich empfehle daher - soweit noch nicht geschehen - eine entsprechende Änderung des Straßennamens zu veranlassen.
Der Oberbürgermeister.
Im Auftrag:
gez.Dr.Stockmayr
Stadt.Amtsoberrat
Dez. 7/1 5.
Betrifft:
Umbenennung der Königswarterstraße.
Zum Stadtarchiv
mit dem Ersuchen um Feststellung, ob der Jude Dr. Königswarter mit dem nach der obenbezeichneten Straße Benannten identisch ist, wenn ja um nähere Angaben über diese Persönlichkeit.
Die Straßenbenennung erfolgte im Beschluß vom 1.1.1900,
Am 11. Dezember 1959
Dezernat 7
Im Auftrag:
gez, Forster
Städt.Verw.Oberinspektor
Durch das Hamptverwaltungsamt zum Dezernat 7 zurück.
Die Königswart erstraße erscheint zum 1.Mal im Adreßbuch von München im Jahre 1900. Eine Begründung der Straßenbezeichnung fehlt dabei noch. Auch die Adreßbücher für 1901, 1902, 1903 und 1904 bringen nur den Straßennamen ohne nähere Begründung. Von 1905 - 1915 fehlt auch der Straßenname, d.h. die Straße selbst in den entsprechenden Adreßbüchern.
Im Adreßbuch für 1916 taucht die "Königswarterstraße" wieder auf, dieses Mal mit folgender Erläuterung: "Dr.Wilhelm Simon Königswarter errichtete im Jahre 1862 zur Erinnerung an die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten in Bayern eine Künstler-, eine Gesellen- und Lehrlings Stiftung zu München". Die Begründung ist im gleichen Wortlaut beibehalten worden bis zum Jahre 1955. Seit 1936 bringen die Adreßbücher eine gekürzte Namenserklärung in der die kennzeichnende Stelle fehlt "zur Errinnerung an die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten in Bayern".
Ob Dr. Wilhelm Simon Königswarter Jude gewesen ist ließ sich im Archiv nicht nachweisen. Der Anlaß und Vorwand zu der vom ihm gemachten Stiftung legt jedoch die Vermutung nahe, daß Königswarter Jude gewesen ist.
K. wohnte bis zum Jahre 1873 in der Hildegardstraße 11/III. Laut polizeilichem Hausbogen stammte er aus Fürth in Bayern. Nach dem genannten Jahr läßt sich Königswarter nicht mehr in München nachweisen.
München, den 21 .Dezember 1939
Stadtarchiv
Unterschrift
Archivdirektor
München., den 27.Juli 1940.
Betreff:
Umbenennung von Straßen.
I. Vormerkung:
Nach dem Runderlaß des Reichsarbeitsministers d.I. über die Vereinfachung, der Verwaltung im gemeindlichen Bereich vom 30.8.39 (RMBliV. Nr.36) sind die Arbeiten betreffend Straßenumbenennungen völlig einzusteilen.
Die Vorverhandlungen betreffend
Umbenennung der Königswarter Straße,
Paul-Heyse-Straße, und
Possartstraße und des Possartplatzes
liegen beim Dezernat GA.13
II. Herrn Stadtrat Harbers
zur.gefl. Kenntnisnahme in Vorlage.
Dezernat VII/GA.13:
München, den 5. August 1940
Dezernat VII/4,d.
Betrifft:
Umbenennung der nach Juden benannten Straßen.
An den Herrn Dezernenten Stadtrat Harbers.
Zum Auftrag vom 3. August 1940.
Es wäre sehr erwünscht zu erfahren, ob die maßgebenden Stellen noch im letzten Stadium des Krieges die Umbenennung betrieben haben wollen, zumal gleich nach dem Kriege Straßenbenennungen im großen Maßstab (Neuerschließungen - Eingemeindungen etc.) erfolgen werden, wobei bestimmt Weisungen von höchster Stelle wegen der Festhaltung der Daten, Personen und Örtlichkeiten dieses Krieges kommen werden.
lch selbst war seit der Rückkehr des Herrn Oberbaurats mit den Straßenbenennungen nicht mehr befaßt und bitte deshalb um Weisung, was außer den unter 2) angeführten Erhebungen aur Zelt geschehen soll.
Dezernat VII/40:
Amtmannt