Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Gottfriedstraße | Erstnennung | 14.4.1932 | Umbenennung | |
Heckscherstraße | 14.4.1932 | Erstnennung | Kein Grund angegeben |
München, den 5. Oktober 1933.
Ref. VII/20 Hr.7418 IIIa/33
Ggstd.: Straßenumbenennungen.
Beschluß des Hauptausschusses. (Geheim).
I. Zu.den Verhandlunaen: An die Fraktion wurden folgende Anträge gestellt:,
Der Verein für Volkswohnungen G.m.b.H. hat unterm 22.9.1933 ersucht, die Königbauerstraße in Dietrtch-Eckart-Straße und Herr Stadtrat Holzmüller hat mit Schreiben vom 23.9.1933 beantragt, den Schüleinplatz und die Schüleinstraße umzubenennen. Dem Vorschlag, die Königbauerstraße als Dtetrich-Eckart-Straße zu benennen, kann nicht stattgegeben werden. Bereits Im Jahre 1930 wurde auf Vorschlag des jetzigen Staatsministers Esser ein grosser Platz in Perlach als Dietrich-Eckart-Platz benannt. Der Platz ist bereits mit 8 Häusern bebaut. Eine Umbenennung halte ich nicht für angezeigt. Ich schlage dafür vor, die Königsbauerstrße umzubenennen.
Böttinger Straße: "Johann Ignatz Tobias Böttinger, hochfürstlicher bambergischer Geheimer Rat und KreisdlrektIons-Gesandter (1675-173I), Bauherr des ursprünglich ln Bamberg (von Dintzenhofer) errichteten "Prellhauses dieses sogenannte "Bamberger Haus" 1910 durch Schenkung an die Stadt München gelangt, dient seither als Stadt- Cafe mit Parkrestduratlon".
Dieser Name würde, slch deshalb sehr gut eignen, weil der Lultpoldpark, in dem das Bamberger Haus steht, fast unmittelbar an dieser Straße liegt.
Für die Umbenennung des Schüleinplatzes und der Schüleinstraße mache ich folgende Vorschläge:
Für Schüleinplatz "Wachenfeldplatz" nach Haus Wachenfeld, dem Wohnsitz des Führers auf dem Obersalzberg.
Für Schüleinstraße "Obersalzbergstraße" nach dem Obersalzberg bei Berchtesgaden.
Ferner hat das Evang. Luth. Pfarramt, Lutherkirche mitgeteilt, dass der Kirchenvorstand der Luther. Kirchengemeinde in seiner Sitzung vom 19.9.1933 einen Antrag zum einstimmigen Beschluss erhoben hat, den Stadtrat zu bitten, die Bergstraße, an der die Lutherkirche liegt, in Martin-Luther- Straße umzubenennen und der im 22. Stadtbezirk vorhandene Martin-Luther-Straße einen anderen Namen zu geben.
Soferne eine Umbenennung der Bergstraße, die 7 Hausnummern hat, beabsichtigt ist, schlage ich für die jetzige Martin-Luther-Straße vor:
Gottfriedstraße, nach Gottfried von Straßburg, mittelhochdeutscher Dichter, verfasste um das Jahr 1210 das Epos Tristan und Jsolde und starb zwischen 1210 - 1220.
Die Gottfriedstraße würde eine Verbindungsstraße zwischen Leopoldstraße und Isoldenstraße. Sie ist für diesen Stadtbezirk geeignet.
Die Straßenbenennungen 1933 sind leider infolge anderer weiterer Arbeiten des Sachbearbeiters noch nicht bis zur Beschlussfassung vorbereitet. Anderseits befinden sich aber in Harlaohing 2 Straßen als östliche Abzweigung, der Lautererstraße, die noch nicht benannt sind, aber bereits Im Laufe des Jahres bebaut und bezogen werden. Die Benennung dieser Strassen Ist daher dringend. Ich bitte diese beiden Straßen bei den Umbenennungen gleich mit benennen zu dürfen und schlage vor die östliche Querstraße der Lautererstraße, südlich der Vahrner Straße (Südtlroler Ort) als "Etschtalstraße" und die Sackstraße nördl. der Grünwalder Straße, die in östlicher Richtung von der Lautererstraße abzweigt, als "Venedlger Straße" zu benennen. Die als Venediger Straße zu benennende Straße befindet sich ln unmittelbarer Nähe der Mailänder Straße.
II. Antrag des Referenten:
Es werden folgende Umbenennungen genehmigt:
Die Königbauerstraße ln BöttIngerstraße,
der Schüleinplatz in Wachenfeldplatz,
die Schüleinstraße in Obersalzbergstraße
die Bergstraße in Martin-Luther-Straße,
die Martin-Luther-Straße ln Gottfriedstraße.
Ferner werden benamt:
Die östliche Querstraße der Lautererstraße südlich der Vahmer Straße als "Etschfelstraße", und
die Sackstraße nördlich der Grünwalder Straße, die in östlicher Richtung von der Lautererstraße abzweigt als "Venediger Straße".
Der Herr Korreferent Ist einverstanden.
III. Beschluss des Hauntausschusses als Senat:
Es werden umbenannt die Königbauer Straße, Bergstraße und Martin-Luther-Straße gem, den Vorschlägen. Die anderen Um- und Neubenennungen werden zurückgestellt
IV. Zum Referat VII mit 6 Beilagen zum Vollzug.
(H.A. -Sen. -geh*) am 5. Oktober 1933.
Stadtrat München:
Ref.7/2a.
Straßenneubenennungen und -Umbenennungen.
(Beschluß des Stadtrates vom 5.10.1933 und 7.12.1933).
Es werden umbenannt:
Im 27.Stadtbezirk:
Königbauerstraße in "Böttingerstraße".
(Johann Ignatz Tobias Böttinger, 1675 - 1730, hochfürstlicher bambergischer Geheimer Rat und Kreisdirektions-Gesandter, Bauherr des ursprünglich in Bamberg - von Dintzenhofer - errichteten Prellhauses; von diesem sog. "Bamberger Haus"wurden wertvolle Teile beim Bau des Bamberger Hauses im Luitpoldpark verwendet) .
Im 17.Stadtbezirk:
Bergstraße in "Martin-Luther-Straße".
(Dr.Martin Luther, der Begründer des Protestantismus und deutscher Sprachschöpfer. Geboren 10.11.1483 zu Eisleben, gest. daselbst 18.2.1546).
Im 22.Stadtbezirk:
Martin-Luther-Straße in "Gottfriedstraße".
(Gottfried von Straßburg, mittelhochdeutscher Dichter).
Im 31.Stadtbezirk:
Schiileinplatz in "Halserspitzplatz" ,
Schüleinstraße in "Halserspitzstraße".
(Halserspitze in den Blaubergen, Tegernseer Gebiet).
Im 22.Stadtbezirk:
Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit".
(Zur Erinnerung an die enge Verbundenheit des Deutschen Mutterlandes mit der freien Stadt Danzig).
Sponheimer Platz in "Albertus-Magnus-Platz". ^
Wiesensteiger Straße in "Albertus-Magnus-Straße".
(Albertus Magnus, Graf v.3ollstädt, Gelehrter von vielseitiger Bildung mit dem Beinamen des Großen und doctor universalis, geboren 1193 in Lauingen, gest.15.11.1280 in Köln).
Im 28.Stadtbezirk:
Albertus-Magnus-Platz in "Winterbergplatz".
(Am Winterberg (chemin-des-Dames) hat das Bayer. 1. A.R. im Weltkrieg 1914/18 schwere Kämpfe zu bestehen gehabt).
Karl-Singer-Straße in "Schlieffenstraße".
(Alfred Graf von Schlieffen, Generalfeldmarschall, geboren 28.11.1833 in Berlin, gestorben 4.1.1913 in Berlin.
1891 - 1905 Chef des Großen Generalstabs.
Nach dem "Schlieffenplan" erfolgte 1914 der Aufmarsch der deutschen Armee.)
Neu benannt wurden:
Im 6.Stadtbezirk:
Die platzartige Erweiterung der Arcisstraße vor der technischen Hochschule als "Walter-von-Dyck-Platz".
(Geheimrat Professor Walter von Dyck hat sich außerordentliche Verdienste um die technische Hochschule während seiner nahezu 50-jährigen Tätigkeit an diesem Institut erworben. Geb.1856 in München).
Im 18.Stadtbezirk:
Die Sackgasse nördl. der Grünwalder Straße, die in östlicher Richtung von der Lautererstraße abzweigt als "Wolkensteinstraße".
(Wolkenstein, Ruine im Grödener Tal in Südtirol., Geburtsstätte des Minnesängers Oswald v.Wolkenstein).
Verbindungsstraße zwischen Lautererstraße und Grünwalder Str_aße, südlich der Vahrner Straße als "Greifensteinstraße".
(Nach der Ruine Greifenstein über dem Etschufer bei Gries in Südtirol).
Am 14.Dezember 1933.
Referat 7.
Ref. 7/2a.
Straßenneubenennungen und -Umbenennungen.
(Beschluß des Stadtrates vom 5.10.1933 und
Es werden umbenannt:
Im 27. Stadtbezirk:
Königbauerstraße in "Böttingerstraße".
(Johann Ignatz Tobias Böttinger, 1675 - 1730, hochfürstlicher bambergischer Geheimer Rat und Kreisdirektions-Gesandter, Bauherr des ursprünglich in Bamberg - von Dintzenhofer - errichteten Prellhauses; von diesem sog. "Bamberger Haus"wurden wertvolle Teile beim Bau des Bamberger Hauses im Luitpoldpark verwendet) .
Im 17. Stadtbezirk:
Bergstraße in "Martin-Luther-Straße" .
(Dr.Martin Luther, der Begründer des Protestantismus und deutscher Sprachschöpfer. Geboren 10.11.1483 zu Eisleben, gest. daselbst 18.2.1546).
Im 22.Stadtbezirk:
Martin-Luther-Straße in "Gottfriedstraße".
(Gottfried von Straßburg, mittelhochdeutscher Dichter).
Im 31.Stadtbezirk:
Schüleinplatz in "Halserspitzplatz",
Schüleinstraße in "Halserspitzstraße".
(Halserspitze in den Blaubergen, Tegernseer Gebiet).
Im 22.Stadtbezirk:
Feilitzschplatz in "Danziger Freiheit".
(Zur Erinnerung an die enge Verbundenheit des Deutschen Mutterlandes mit der freien Stadt Danzig).
Sponheimer Platz in "Albertus-Magnus-Platz" .
Wiesensteiger Straße in "Albertus-Magnus-Straße" .
(Albertus Magnus, Graf v.Bollstädt, Gelehrter von vielseitiger Bildung mit dem Beinamen des Großen und doctor universalis, geboren 1193 in Lauingen, gest.15.11.1280 in Köln).
13.Januar 1939
An das Dezernat 7
Abtlg .Straßenbenennungen
Herrn Verw.Insp.Blumröder
Städt. Hochhaus Münohen
Betrifft:
Straßenbenennungen.
1. der Begründer der Heckscher-Stiftung August Heckscher ist der Sohn des bekannten Dr. Johann Gustav Wilhelm Moritz Heckscher, der in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 eine große Rolle spielte und der bei der Deputation war die dem König von Preußen die deutsche Kaiserwürde anbot. Dieser Heckscher war nach dem "Sigilla veri" Jude. In der Allgemeinen deutsohen Biographie" wird Heckscher geschildert als "ein blasser, italienisch (!) aussehender Krauskopf”. Sein Vater war ein wohlhabender Hamburger Bankier.
2. Henry Simonsfeld, geboren am 15.10.1852 in Mexiko, gestorben am 5.4.1913 ordentlicher Professor der historischen Hilfswissenschaften an der Universität München war gleichfalls Jude.
München, den 5. August 1940
Dezernat VII/4,d.
Betrifft:
Umbenennung der nach Juden benannten Straßen.
An den Herrn Dezernenten Stadtrat Harbers.
Zum Auftrag vom 3. August 1940.
Es wäre sehr erwünscht zu erfahren, ob die maßgebenden Stellen noch im letzten Stadium des Krieges die Umbenennung betrieben haben wollen, zumal gleich nach dem Kriege Straßenbenennungen im großen Maßstab (Neuerschließungen - Eingemeindungen etc.) erfolgen werden, wobei bestimmt Weisungen von höchster Stelle wegen der Festhaltung der Daten, Personen und Örtlichkeiten dieses Krieges kommen werden.
lch selbst war seit der Rückkehr des Herrn Oberbaurats mit den Straßenbenennungen nicht mehr befaßt und bitte deshalb um Weisung, was außer den unter 2) angeführten Erhebungen aur Zelt geschehen soll.
Dezernat VII/40:
Amtmannt