Münchner Straßenverzeichnis


Kipphardt Heinar
Heinar Kipphardt
Bildrechte: Bundesarchiv, Bild 183-21621-0003 / Kemlein, Eva / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-21621-0003, Berlin, Wolfgang Langhoff, Heinrich Kilger, CC BY-SA 3.0 DE

Heinrich „Heinar“ Mauritius Kipphardt (* 8. März 1922 in Heidersdorf/ Schlesien; † 18. November 1982 in München) war ein deutscher Schriftsteller und bedeutender Vertreter des Dokumentartheaters. Die größte Bekanntheit erlangten seine zeitkritischen Schauspiele In der Sache J. Robert Oppenheimer und Bruder Eichmann.

Seit dem ungarischen Volksaufstand 1956 verschärfte sich der SED-Kurs gegen kritische Intellektuelle. Auch der Spielplan von Langhoff und Kipphardt wird angegriffen.[7] 1958 kündigt Kipphardt seinen Vertrag am Deutschen Theater. Er bekommt eine Direktorenstelle am Deutschen Hygiene-Museum in Dresden angeboten, reist jedoch 1959 nach Düsseldorf. Mit Karl-Heinz Stroux, Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, hat er einen Arbeitsaufenthalt verabredet, der mit einem Autorenvertrag verbunden ist. Von Düsseldorf aus versucht Kipphardt vergeblich, seine Übersiedlung aus der DDR dort zu legalisieren. Seine Frau und die Kinder sind bereits bei ihm. Kipphardt wird aus der SED ausgeschlossen.

969 wird Kipphardt die Funktion des Chefdramaturgen an den Münchner Kammerspielen angeboten. Er tritt die Stelle am 1. Januar 1970 an, verliert dieses Amt jedoch schon 1971 wieder im Zusammenhang eines Skandals um das Programmheft zum Stück Der Dra-Dra von Wolf Biermann. Prominente Wortführer wie Günter Grass, Arnulf Baring und Hans-Jochen Vogel werfen Kipphardt vor, politische Gegner zu Feinden zu verteufeln und auf Abschusslisten zu setzen. Dabei wird Bezug genommen auf Passagen des geplanten Programmheftes, die in der Dramaturgie diskutiert, aber dann nicht aufgenommen werden.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Heinar_Kipphardt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

| | | |

Straßenname Heinar-Kipphardt-Weg
Benennung 1983 Erstnennung
Plz 81927
Stadtbezirk 13. Bogenhausen | Englschalking
RubrikPersonen
Kategorie Schriftsteller  
Lat/Lng 48.15156 - 11.63610   
Straßenlänge 0.116 km
Person Kipphardt Heinar
geboren 8.5.1922 [Heidersdorf/ Schlesien]
gestorben 18.11.1982 [München]
Kategorie Schriftsteller  
GND 118562312
Leben
Heinar Kipphardt

Heinrich „Heinar“ Mauritius Kipphardt (* 8. März 1922 in Heidersdorf/ Schlesien; † 18. November 1982 in München) war ein deutscher Schriftsteller und bedeutender Vertreter des Dokumentartheaters. Die größte Bekanntheit erlangten seine zeitkritischen Schauspiele In der Sache J. Robert Oppenheimer und Bruder Eichmann.

Seit dem ungarischen Volksaufstand 1956 verschärfte sich der SED-Kurs gegen kritische Intellektuelle. Auch der Spielplan von Langhoff und Kipphardt wird angegriffen.[7] 1958 kündigt Kipphardt seinen Vertrag am Deutschen Theater. Er bekommt eine Direktorenstelle am Deutschen Hygiene-Museum in Dresden angeboten, reist jedoch 1959 nach Düsseldorf. Mit Karl-Heinz Stroux, Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, hat er einen Arbeitsaufenthalt verabredet, der mit einem Autorenvertrag verbunden ist. Von Düsseldorf aus versucht Kipphardt vergeblich, seine Übersiedlung aus der DDR dort zu legalisieren. Seine Frau und die Kinder sind bereits bei ihm. Kipphardt wird aus der SED ausgeschlossen.

969 wird Kipphardt die Funktion des Chefdramaturgen an den Münchner Kammerspielen angeboten. Er tritt die Stelle am 1. Januar 1970 an, verliert dieses Amt jedoch schon 1971 wieder im Zusammenhang eines Skandals um das Programmheft zum Stück Der Dra-Dra von Wolf Biermann. Prominente Wortführer wie Günter Grass, Arnulf Baring und Hans-Jochen Vogel werfen Kipphardt vor, politische Gegner zu Feinden zu verteufeln und auf Abschusslisten zu setzen. Dabei wird Bezug genommen auf Passagen des geplanten Programmheftes, die in der Dramaturgie diskutiert, aber dann nicht aufgenommen werden.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Wikipedia Google Maps Google Maps


Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



Fehler