Münchner Straßenverzeichnis

† vor 175


Feuchtersleben Ernst Freiherr von
Ernst Freiherr von Feuchtersleben
Bildrechte: Stöber, de:Josef Danhauser, Foto: Peter Geymayer, Ernst von Feuchtersleben01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben (* 29. April 1806 in Wien; † 3. September 1849 ebenda) war ein österreichischer Arzt, Lyriker und Essayist. Er prägte den Begriff der „Psychose“ in der medizinischen Literatur und gilt als Mitbegründer der Psychosomatischen Medizin.

Ernst von Feuchtersleben entstammte einer thüringischen Adelsfamilie, die vormals in Hildburgshausen ihren Wohnsitz hatte. Sein Vater war der österreichische Hofrat Ernst von Feuchtersleben (1765–1834). Seine Mutter Cäcilia von Feuchtersleben starb früh († 1807)[2]. Er erhielt seine Ausbildung auf der Theresianischen Akademie in Wien, der er von 1813 bis 1825 angehörte. Er studierte seit 1825 an der Universität Wien Medizin, wurde 1834 promoviert und eröffnete später eine Privatpraxis in der Wiener Vorstadt. Er verkehrte in den intellektuellen Zirkeln der Stadt und pflegte unter anderem Umgang mit Franz Grillparzer, Franz Schubert, Franz von Schober, Johann Mayrhofer, Romeo Seligmann, Adalbert Stifter und Friedrich Hebbel. Sein Halbbruder war der Bergbauingenieur und Literat Eduard von Feuchtersleben (1798–1857).

Feuchtersleben veröffentlichte Gedichte (1836) sowie zahlreiche literarische, ästhetische und kritische Aufsätze für Journale und Almanache. 1838 erschien seine weitbeachtete Schrift Zur Diätetik der Seele, ein Lebenshilfebuch zur Erlangung sittlicher Gesundheit, das zum bürgerlichen Hausbuch und Bestseller des 19. Jahrhunderts avancierte. Seit 1840 Sekretär der Gesellschaft der Ärzte, habilitierte er sich 1842[3] und wurde 1844 Professor der Psychiatrie an der Universität Wien. Seine Vorlesungen über medizinische Psychologie brachte er 1845 unter dem Titel Lehrbuch der ärztlichen Seelenkunde[4] heraus, ein Grundwerk der medizinischen Psychologie und Psychiatrie, das mehrfach in andere Sprachen übersetzt wurde. Literaturgeschichtlich bedeutsam sind auch seine Aphorismen.

Als Liberaler begrüßte Feuchtersleben begeistert die Wiener Märzrevolution 1848 in Wien, doch ging er wie viele gemäßigte Konstitutionalisten seiner Generation bald auf Distanz zu der Radikalisierung der Revolutionsereignisse und -forderungen.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Ernst_von_Feuchtersleben aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

| | | |

Straßenname Feuchterslebenstraße
Benennung Erstnennung
Kategorie Arzt  Dichter  Philosoph  
Person Feuchtersleben Ernst Freiherr von
geboren 29.4.1806 [Wien]
gestorben 3.9.1849 [Wien]
Nation Österreich
Konfession katholisch
GND 118532693
Leben
Ernst Freiherr von Feuchtersleben

Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben (* 29. April 1806 in Wien; † 3. September 1849 ebenda) war ein österreichischer Arzt, Lyriker und Essayist. Er prägte den Begriff der „Psychose“ in der medizinischen Literatur und gilt als Mitbegründer der Psychosomatischen Medizin.

Ernst von Feuchtersleben entstammte einer thüringischen Adelsfamilie, die vormals in Hildburgshausen ihren Wohnsitz hatte. Sein Vater war der österreichische Hofrat Ernst von Feuchtersleben (1765–1834). Seine Mutter Cäcilia von Feuchtersleben starb früh († 1807)[2]. Er erhielt seine Ausbildung auf der Theresianischen Akademie in Wien, der er von 1813 bis 1825 angehörte. Er studierte seit 1825 an der Universität Wien Medizin, wurde 1834 promoviert und eröffnete später eine Privatpraxis in der Wiener Vorstadt. Er verkehrte in den intellektuellen Zirkeln der Stadt und pflegte unter anderem Umgang mit Franz Grillparzer, Franz Schubert, Franz von Schober, Johann Mayrhofer, Romeo Seligmann, Adalbert Stifter und Friedrich Hebbel. Sein Halbbruder war der Bergbauingenieur und Literat Eduard von Feuchtersleben (1798–1857).

Feuchtersleben veröffentlichte Gedichte (1836) sowie zahlreiche literarische, ästhetische und kritische Aufsätze für Journale und Almanache. 1838 erschien seine weitbeachtete Schrift Zur Diätetik der Seele, ein Lebenshilfebuch zur Erlangung sittlicher Gesundheit, das zum bürgerlichen Hausbuch und Bestseller des 19. Jahrhunderts avancierte. Seit 1840 Sekretär der Gesellschaft der Ärzte, habilitierte er sich 1842[3] und wurde 1844 Professor der Psychiatrie an der Universität Wien. Seine Vorlesungen über medizinische Psychologie brachte er 1845 unter dem Titel Lehrbuch der ärztlichen Seelenkunde[4] heraus, ein Grundwerk der medizinischen Psychologie und Psychiatrie, das mehrfach in andere Sprachen übersetzt wurde. Literaturgeschichtlich bedeutsam sind auch seine Aphorismen.

Als Liberaler begrüßte Feuchtersleben begeistert die Wiener Märzrevolution 1848 in Wien, doch ging er wie viele gemäßigte Konstitutionalisten seiner Generation bald auf Distanz zu der Radikalisierung der Revolutionsereignisse und -forderungen.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1943 Adressbuch  
Ernst Freiherr von Feuchtersleben, Arzt, Dichter und Philosoph, * 29.4.1806 und † 3.9.1849 Wien.

Verbindet die Maria-Ward- mit der Hegenauer Straße.

Wikipedia


Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



Fehler