München-Lexikon

Müll

Suchbegriffe Müll, Entsorgung, Abfall

Abfallentsorgung zur Zeit der Herzöge und Kurfürsten

Handel, Handwerk und Viehverkehr verursachen vielfültige Abfülle und Abwüsser. Die Arbeit der Schlachter, Fürber und Ledergerber ist mit Müll und Gestank verbunden. Abfülle, Mist und Urin hüufen sich immer wieder auf den Straßen. Die Gassen verwandeln sich bei Regen in Schlammpisten. über Jahrhunderte hinweg ist bezeugt, dass die Stadt von guten Düften durchzogen wird und Fußgünger, Reiter und Fuhrwerke bei starken Niederschlügen nur mühsam in der Stadt vorankommen.

14. Jahrhundert

Stadtbüche als Müllkippen

Zur Beseitigung der Haushalts- und Geerbeabfülle sind in erster Linie die Stadtbüche vorgesehen. Sie durchziehen die Stadt als verzweigtes Netz. Dorthin leiten die Anwohner Regenwasser, Abwüsser und Fükalien über Rinnen entlang der Straßen.

Wegen der massiven Geruchsbelüstigung werdn bereits im 13. Jahrhundert abfallintensive Gewerbe wie Fürber, Lederer, Metzger und Fischer vom Hauptplatz an die Stadtbüche verlegt. Dort können sie direkt Brauchwasser entnehmen und Farbrest, Laugen und Schlachtabfülle zurückschütten.

Vorschrift von 1310 zur Straßenreinigung

15. Jahrhundert

Eine Polizeiverordnung legt im 15. Jahrhundert fest, dass Abfülle generell in den Stadtbüchen zu entsorgen sind. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen geahndet.

Wer Unflat vor seine Tür oder auf die Straße wirft oder schüttet und diesen nicht in den Bach trügt und zwar sowohl tags als auch nachts, und dieser Tat überführt wird, der zahlt dem Richter 24 Pfennige der Stadtverwaltung 1 Gulden, den Stadtknechten 8 Pfennige, jedes Mal, wenn dies geschieht.

Die Stadtbüche dienen nicht nur als Müllkippe, sondern auch als Waschplütze. Hierfür hat die Stadt eigene Stege mit Waschbünken ausgewiesen, zum Beispiel am Fürbergraben, an der Roßschwemme und an der Hochbrück im Tal.

Priveten und Abrtittgruben

Weiter vom Bach entfernte Anwesen verfügen über Abtritte oder "Priveten" zur Entsorgung von Fükalien. Die stillen örtchen sind mit hauseigenen Gruben verbunden. Je nach individueller Entsorgungsmentalitüt leeren die Besitzer diese Versitzgruben gelegentlich oder überlassen sie  dem natürlichen Versickerungsvorgang in den Untergrund.

Trinkwasserversorgung

Die Münchner beziehen ihr Trinkasser aus dem Grundwasser. Viele Anwesenhaben eigene Ziehbrunnen. Oftmals bilden mehrere Hüuser  auch eine private Brunnengenossenschaft. Ab dem 15. Jahrhundert stehen öffentliche Brunnen zur Verfügung. Allerdings komme es durch Sickerwasser aus nahe gelegenen Versitzgruben immer wieder zu Verunreinigungen des Brunnenwassers. Die Münchner Bauordnung vom Jahr 1480 schreibtdeshalb vor, das Abtrittgruben mit Lehm abzudichten sind.

Kunst & Denkmal

NameKünstlerStraßeJahr
Bären-BrunnenMüller Georg Elisabethplatz 41936
Brunnen am ShakespeareplatzMüller GeorgShakespeareplatz1933
Daniel Ohlmüller
Denkmal an GerdFron KarelKurt-Landauer-Platz2023
Die QuelleLeismüller JohannesQuiddestraße 161971
Dokumentation Oktoberfest-AttentatBüro Müller-RiegerBavariaring2020
Fliegende LandschaftLeismüller JohannesGanghoferstraße1983
Friedrich der SiegreicheWagmüller MichaelMaximilianstraße 42
Gedenkstein - Otto SeemüllerBöhmerwaldplatz
Gedenktafel - Joseph Daniel OhlmüllerMaria-Hilf-Platz
Gedenktafel und Büste von Karl MüllerRosenheimer Straße 1
Grabmal von Michael WagmüllerWagmüller Michael
Graffito-Denkmal für Georg ElserKöhler Mathias, Müller MarkusBayerstraße
Guten Tag - SäulenstümpfeLeismüller JohannesDietzfelbingerplatz 51990
Johann Anton SchmidtmüllerSanguinetti FrancescoLudwigstraße1840
Joseph Daniel OhlmüllerMariahilfplatz 4
Justus von LiebigWagmüller Michael, Rümann Wilhelm vonMaximiliansplatz1883
Justus von LiebigWagmüller Michael1873
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
KaryatidenBumüller, ZellMaximilianstraße 42
Margarete Müller Prof. Emer.Ungererstraße
RaumbogenLeismüller JohannesMittlerer Ring1982
Struwwelpeter-BrunnenMüller-Hipper LudwigIsensteinstraße1930
TorkonstruktionLeismüller JohannesBrudermühlstraße1989
ZwergbrunnenMüller GeorgFeldmochinger Straße1924

Baudenkmäler

NameStraßeStadtteil
Hermann-von-Schmid-Denkmal Bergstraße 017. Obergiesing-Fasangarten - Obergiesing
Feldmüllersiedlung 017. Obergiesing-Fasangarten - Obergiesing
Müllersches Volksbad Hocheder Carl d. Ä.Rosenheimer Straße 15. Au-Haidhausen - Haidhausen
Villenartiges Bürogebäude Schachner Richard Sachsenstraße 2518. Untergiesing - Harlaching - Untergiesing

Literatur

 - 125 Jahre Münchner Abfallwirtschaft

125 Jahre Münchner Abfallwirtschaft

Abfallwirtschaft München (2016)

Hartmann Barbara - Das Müller'sche Volksbad in München

Das Müller'sche Volksbad in München
Hartmann Barbara
tuduv-Verlagsgesellschaft (1987)

Jahn Wolfgang - Geschichte einer Fälschung

Geschichte einer Fälschung
Jahn Wolfgang
Allitera Verlag (2019)

Standl Günter, Bachmann Rupert - Müller'sches Volksbad

Müller'sches Volksbad
Standl Günter, Bachmann Rupert
rosenheimer (2001)

Zierer Otto,  Anton  Kammerl - München. Langen Müller Hörbuch

München. Langen Müller Hörbuch
Zierer Otto, Anton Kammerl
LangenMüller Hörbuch (2008)

Schliewen Brigitte, Bauer Richard, Siegmund Andrea, Treeck-Vaassen Elgin von, Haselbeck Franz, Huber Brigitte - Oberbayerisches Archiv - Band 139 - 2015

Oberbayerisches Archiv - Band 139 - 2015
Schliewen Brigitte, Bauer Richard, Siegmund Andrea, Treeck-Vaassen Elgin von, Haselbeck Franz, Huber Brigitte
Verlag des Historischen Vereins von Oberbayern (2015)

Denkmal Überdenken


Münchner Straßenverzeichnis