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Detlev von Liliencron, eigentlich Friedrich Adolf Axel Freiherr von Liliencron, (* 3. Juni 1844 in Kiel; † 22. Juli 1909 in Alt-Rahlstedt) war ein deutscher Lyriker, Prosa- und Bühnenautor.
Nach einer kurzen Militärkarriere und einigen Jahren in der Verwaltung wandte sich Detlev von Liliencron seiner Leidenschaft zu und wurde freier Schriftsteller. 1883 erschien sein erster Lyrikband Adjutantenritte und andere Gedichte. Es folgten Eine Sommerschlacht (1887), Unter flatternden Fahnen (1888) und Der Heidegänger (1893). Seine Lyrik gilt als bedeutende Wegmarke des aufkommenden Naturalismus des späten 19. Jahrhunderts.
Liliencron war einer der bedeutendsten Lyriker seiner Zeit. Sein Werk ist dabei äußerst vielgestaltig und lässt sich nur schwer einer bestimmten Literaturepoche zuordnen. Seine Gedichte sind geprägt durch die Spannung zwischen Naturalismus und Neuromantik. Die Werke weisen Ähnlichkeiten mit der von Friedrich Nietzsche propagierten „pessimistischen Kulturkritik“ auf. Während Liliencron als Prosaautor unbedeutend blieb, beeinflusste seine Lyrik unter anderem den jungen Rainer Maria Rilke genauso wie Hugo von Hofmannsthal. Obwohl Liliencron vor allem durch Balladen wie Trutz, blanke Hans oder Pidder Lüng einem breiteren Publikum bekannt wurde, übten insbesondere jene Gedichte, in denen das moderne Leben thematisiert wird, erhebliche Wirkung auf die Frühzeit des Expressionismus aus. Liliencrons Großstadtgedichte wie Broadway in New York greifen bereits viele Themen auf, die von späteren Expressionisten behandelt werden. Experimentelle Gedichte wie insbesondere das als Bewusstseinsstrom gestaltete Betrunken (1893) spielen mit der Auflösung der Form und weisen bereits auf die literarische Moderne voraus.
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Straßenname | Liliencronstraße |
---|---|
Benennung | Erstnennung |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Dichter Schriftsteller |
Person | Liliencron Detlef von |
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geboren | 3.6.1844 [Kiel] |
gestorben | 22.7.1909 [Alt-Rahlstedt] |
Kategorie | Dichter Schriftsteller |
Nation | Deutschland |
Konfession | lutherisch |
GND | 118572954 |
Leben |
Detlev von Liliencron, eigentlich Friedrich Adolf Axel Freiherr von Liliencron, (* 3. Juni 1844 in Kiel; † 22. Juli 1909 in Alt-Rahlstedt) war ein deutscher Lyriker, Prosa- und Bühnenautor. Nach einer kurzen Militärkarriere und einigen Jahren in der Verwaltung wandte sich Detlev von Liliencron seiner Leidenschaft zu und wurde freier Schriftsteller. 1883 erschien sein erster Lyrikband Adjutantenritte und andere Gedichte. Es folgten Eine Sommerschlacht (1887), Unter flatternden Fahnen (1888) und Der Heidegänger (1893). Seine Lyrik gilt als bedeutende Wegmarke des aufkommenden Naturalismus des späten 19. Jahrhunderts. Liliencron war einer der bedeutendsten Lyriker seiner Zeit. Sein Werk ist dabei äußerst vielgestaltig und lässt sich nur schwer einer bestimmten Literaturepoche zuordnen. Seine Gedichte sind geprägt durch die Spannung zwischen Naturalismus und Neuromantik. Die Werke weisen Ähnlichkeiten mit der von Friedrich Nietzsche propagierten „pessimistischen Kulturkritik“ auf. Während Liliencron als Prosaautor unbedeutend blieb, beeinflusste seine Lyrik unter anderem den jungen Rainer Maria Rilke genauso wie Hugo von Hofmannsthal. Obwohl Liliencron vor allem durch Balladen wie Trutz, blanke Hans oder Pidder Lüng einem breiteren Publikum bekannt wurde, übten insbesondere jene Gedichte, in denen das moderne Leben thematisiert wird, erhebliche Wirkung auf die Frühzeit des Expressionismus aus. Liliencrons Großstadtgedichte wie Broadway in New York greifen bereits viele Themen auf, die von späteren Expressionisten behandelt werden. Experimentelle Gedichte wie insbesondere das als Bewusstseinsstrom gestaltete Betrunken (1893) spielen mit der Auflösung der Form und weisen bereits auf die literarische Moderne voraus. |
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