Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Nach dem sogenannten Fritschskandal, bei dem der Generaloberst Werner von Fritsch fälschlich der Homosexualität beschuldigt wurde, entließ Hitler ihn als Oberbefehlshaber des Heeres. In der Folge übernahm Hitler selbst den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht. Damit sicherte er sich die direkte Kontrolle über die militärischen Strukturen und stärkte seine persönliche Machtbasis erheblich.
Im Frühjahr 1943 entdeckte die Wehrmacht Massengräber im Wald von Katyn in der Nähe von Smolensk, Russland. Diese Gräber enthielten die Überreste von Tausenden polnischer Offiziere, Polizisten und Intellektueller, die während der sowjetischen Besetzung von Ostpolen im Jahr 1940 vom NKWD ermordet wurden. Die Entdeckung wurde von den Nationalsozialisten propagandistisch genutzt, um die Sowjetunion anzuklagen, aber die Wahrheit kam erst nach dem Krieg ans Licht.
Die Wehrmachtsausstellung 1995 in München, betitelt "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944", löste heftige gesellschaftliche Reaktionen aus. Sie konfrontierte mit der Beteiligung der Wehrmacht an Kriegsverbrechen, was bei vielen Besuchern zu Empörung führte. Einige fühlten sich persönlich diffamiert, während andere die Aufarbeitung als notwendig ansahen. Die Ausstellung zeigte schockierende Bilder und führte zu Protesten und Krawallen von Neonazis in mehreren Städten. Diese Ereignisse zeigten, dass extremistische Gruppen in der deutschen Gesellschaft weiterhin präsent waren und bereit, sich gegen die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte zu stellen.