Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Im Jahr 1870 streikten in Paris 600 Schneidergesellen. Dieser Arbeitskampf war Teil einer größeren Welle von Streiks und sozialen Unruhen in Frankreich während des Deutsch-Französischen Krieges und der politischen Umbrüche, die zur Ausrufung der Dritten Republik führten. Die Schneidergesellen forderten bessere Arbeitsbedingungen und Löhne, was die wachsende Unzufriedenheit der Arbeiterklasse und die zunehmenden sozialen Spannungen in dieser turbulenten Zeit widerspiegelte.
Rund neun Millionen Beschäftigte legten für 24 Stunden die Arbeit nieder, um gegen drastische Preissteigerungen und einen gleichzeitig verhängten Lohnstopp zu protestieren. Der beispiellose Generalstreik war Ausdruck breiter Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik nach der Währungsreform und bleibt der einzige seiner Art in der westdeutschen Nachkriegsgeschichte.