Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Gustav Mahler dirigierte seine monumentale Achte Sinfonie, auch bekannt als "Sinfonie der Tausend", im Glaspalast, München. Diese Aufführung markierte einen Höhepunkt in Mahlers Karriere und zählt zu den bedeutendsten musikalischen Ereignissen des frühen 20. Jahrhunderts. Die Sinfonie, die eine riesige Besetzung von Chor und Orchester erfordert, beeindruckte das Publikum durch ihre schiere Größe und emotionale Tiefe. Mahler selbst betrachtete dieses Werk als seine größte künstlerische Errungenschaft, und die Aufführung bleibt legendär in der Musikgeschichte.
Die Israelitische Kultusgemeinde München erreicht mit 11.083 Mitgliedern ihren bisher höchsten Stand.
Papst Pius X. veröffentlichte die Enzyklika Editae saepe anlässlich des 300. Todestages von Karl Borromäus. Darin pries er Borromäus als Vorbild der kirchlichen Erneuerung und wetterte scharf gegen die Reformation, die er als Ursache von Spaltung und moralischem Verfall sah. In Deutschland wurde die Veröffentlichung untersagt, um konfessionelle Konflikte zu vermeiden.
Korea wurde von Japan annektiert und als Generalgouvernement Chosen direkt verwaltet. Ein Generalgouverneur übte die volle Kontrolle aus, koreanische Institutionen verloren ihre Macht. Die Kolonialherrschaft brachte Unterdrückung, kulturelle Assimilation und wirtschaftliche Ausbeutung, zugleich aber auch Infrastrukturprojekte. Der Verlust der Eigenstaatlichkeit prägte das koreanische Nationalbewusstsein tief und wurde Ausgangspunkt des Widerstands gegen die japanische Besatzung.
Papst Pius X. führte einen Eid für katholische Geistliche ein, den sogenannten Antimodernisteneid. Alle Priester, Theologieprofessoren und kirchlichen Amtsträger mussten ihn ablegen. Der Text verpflichtete zur strikten Ablehnung moderner Bibel- und Dogmenkritik sowie rationalistischer Deutungen des Glaubens. Der Eid diente der Abwehr des „Modernismus“, den der Papst als „Synthese aller Häresien“ verurteilte. Erst unter Papst Paul VI. wurde diese Verpflichtung aufgehoben – der Eid galt bis 1967.
In Portugal führte eine republikanische Revolution zum Sturz der Monarchie und zum Ende der Herrschaft der Braganza-Dynastie. König Manuel II. floh ins Exil, während in Lissabon die Erste Republik ausgerufen wurde. Politische Krisen, soziale Spannungen und das Ansehen der Krone hatten den Umsturz begünstigt. Es begann eine instabile, aber grundlegende republikanische Neuordnung.
In Potsdam kam es zu Gesprächen zwischen Zar Nikolaus II. und Kaiser Wilhelm II., die als Potsdamer Abkommen bekannt wurden. Im Mittelpunkt stand eine Verständigung über Einflusszonen in Persien: Russland beanspruchte den Norden, Deutschland hoffte auf wirtschaftliche Vorteile durch die Bagdadbahn. Das Treffen blieb politisch weitgehend folgenlos, da Russland stärker an Frankreich und Großbritannien gebunden war.