Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 7.7.1884 [München] |
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Gestorben | 21.12.1958 |
Beruf | Schriftsteller |
Lion Feuchtwanger war ein bedeutender deutscher Schriftsteller, dessen Leben und Werk durch die politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts stark geprägt wurden. Hier ist eine kurze Zusammenfassung seines Lebens:
Geburt und Frühe Jahre: Feuchtwanger wurde am 7. Juli 1884 in München geboren. Er stammte aus einer jüdischen Familie und wuchs in einer kulturell reichen Umgebung auf.
Ausbildung und Frühe Karriere: Er studierte Literaturgeschichte, Philosophie und Anthropologie an den Universitäten in München und Berlin. Feuchtwanger promovierte 1907 mit einer Dissertation über den Dichter Heinrich Heine. Anfangs arbeitete er als Theaterkritiker und schrieb dann Stücke und Romane.
Literarischer Durchbruch: Sein literarischer Durchbruch kam mit dem Roman "Jud Süß" (1925), der international erfolgreich war und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Politische Ansichten und Exil: Als scharfer Kritiker des Nationalsozialismus und aufgrund seiner jüdischen Herkunft war Feuchtwanger ab 1933 in Deutschland verfolgt. Er floh zunächst nach Frankreich und lebte nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in den USA.
Werke im Exil: Während seines Exils schrieb er weiterhin bedeutende Werke, darunter "Die Geschwister Oppermann" (1933), eine Darstellung des Schicksals einer jüdischen Familie nach Hitlers Machtübernahme, und "Exil" (1940), das die Erfahrungen deutscher Flüchtlinge in Frankreich beschreibt.
Spätere Jahre und Tod: Feuchtwanger blieb bis zu seinem Tod in den USA und war ein aktiver Teil der deutschen Exilgemeinde in Los Angeles. Er starb am 21. Dezember 1958 in Kalifornien.
Feuchtwangers Werk umfasst eine Vielzahl von Romanen, Theaterstücken und Essays, die sich häufig mit historischen Themen und der Rolle des Individuums in der Gesellschaft auseinandersetzen. Sein literarischer Stil und seine Fähigkeit, komplexe historische Ereignisse und Charaktere lebendig zu machen, haben ihm dauerhafte Anerkennung eingebracht.
Feuchtwanger entstammte einer ebenso großbürgerlichen wie frommen jüdischen Familie. Er wurde 1907 im Fach Germanistik promoviert und war vorerst als Journalist tätig. Nach seinem schriftstellerischen Debüt als Dramatiker verfasste er mehrere Prosawerke, sollte jedoch erst mit seinem 1918er Revolutionsroman Thomas Wendt einen Verleger finden. Mit dem darauffolgenden historischen Roman Jud Süß gelang ihm 1925 der Durchbruch als Erzähler. 1930 erschien der erste Band der Wartesaal-Trilogie Erfolg. Der Roman gilt wegen seiner satirischen Darstellung der Großstadt München, der versierten Beobachtung der politischen Gegenwart und der genauen Darstellung der zahlreichen Milieus als eines der stärksten Werke des Autors. 1932 erschien der erste Band seiner Josephus-Trilogie, an dem er bereits seit den 20er Jahren schrieb. Feuchtwanger zählte fortan in der Weimarer Republik zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im Literaturbetrieb.
Die folgenden Werke der Wartesaal-Trilogie Die Geschwister Oppermann und Exil – Feuchtwanger musste als Jude vor den Nationalsozialisten flüchten – wurden als Vorgeschichte zur deutschen Gegenwart gesehen und entwickelten sich zu Bestsellern, wenngleich ihre Qualität nicht an den ersten Teil – Erfolg – reicht. Sie machten Feuchtwanger auch in der englischsprachigen Welt populär. Ende 1936 bis Anfang Februar 1937 hielt er sich in Moskau auf und verfasste den berühmt-berüchtigten Report Moskau 1937, einen unkritischen Reisebericht über seinen Aufenthalt im stalinistischen Russland, was ihm eine scharfe Kritik seitens vieler Schriftstellerkollegen einbrachte.
1941 emigrierte er in die Vereinigten Staaten und gehörte nicht zuletzt aufgrund seiner Tantiemen zu den wenigen Exilautoren, die einen gehobenen Lebensstil pflegen konnten. Mit den folgenden Werken, darunter dem letzten Band seiner Josephus-Trilogie oder Die Füchse im Weinberg, konnte er jedoch literarisch nicht mehr an die Qualität seiner Werke aus der Weimarer Republik anschließen. Erst mit seinem Spätwerk, besonders Goya oder der arge Weg der Erkenntnis und Jüdin von Toledo, veröffentlicht 1955, gelang es Feuchtwanger, erneut an sein frühes Schaffen anzuknüpfen, womit er sich als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des historischen Romans neben Heinrich Mann und Franz Werfel behauptet, welche das Genre zur politischen Aufklärung gebrauchten und historisierende Darstellung mit Zeitkritik verbanden. Feuchtwanger gilt heute als einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Das Werk hatte Einfluss auf zeitgenössische Dramatiker wie Bertolt Brecht.
Quelle: Wikipedia