Münchner Personenverzeichnis

Geboren 1777 [Neumarkt an der Rott]
Gestorben 1838 [München]
Beruf Stadtbaumeister, Architekt
Bavarikon Wikipedia
Höchl
Josef Höchl
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Büste - Josef Hoechl, CC BY-NC 4.0

Joseph Höchl war der Sohn des Maurers Martin Höchl aus Neumarkt bei Mühldorf am Inn.

Im Alter von 20 Jahren kam er als Maurergeselle nach München und arbeitete bei dem Baumeister Schedl, später beim bürgerlichen Stadtmaurermeister Matthias Widmann (1749–1825) als Parlier (Polier). Er ehelichte Therese Trisberger (1775–1806), die Stieftochter seines Chefs. Dadurch erlangte er die Meistergerechtsamkeit und 1804 auch das Münchner Bürgerrecht.

Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete Joseph Höchl 1807 Josepha Widmann (1786–1877), die Tochter seines Meisters. Mit ihr erwarb er 1808 von dem Finanzbeamten Hubertus von Steiner die ehemals kurfürstliche Ziegelei, Am Priel, in Bogenhausen, mit großen Lehmvorkommen und bald darauf noch eine zweite Ziegelei in der Nähe. Die Ankäufe bildeten die Grundlage des Aufstiegs zum bedeutendsten Münchner Ziegelsteinfabrikanten und Baumeister seiner Zeitepoche, der insbesondere bei der Entstehung der Schönfeld- und Maxvorstadt mitwirkte. Im Jahr 1831 beschäftigte er 16 Poliere und 234 Gesellen und war damit der größte Bauunternehmer Münchens.

Joseph Höchl bewohnte ein repräsentatives Haus, am Rosental 15, in der Münchener Innenstadt, ebenso ein Landhaus in St. Emmeram (heute München-Oberföhring), Spervogelstraße 12. Auf der ehemaligen kurfürstlichen Ziegelei in Bogenhausen ließ sich der Unternehmer eine Villa errichten, die später von seinem Sohn Anton Höchl umgebaut wurde, das sogenannte Höchl-Schlössl.

Viele seiner Bauten wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Bei der von ihm erbauten Mariahilfkirche (München) steht nur noch der originale Turm. Die von Höchl eigenständig als Wohnhäuser errichteten Gebäude Karlstraße 21 (heutiges Finanzamt) und Christophstraße 7 stellen typische Beispiele seiner Zweckbauten dar.

Eines seiner letzten Projekte war das ehemalige Münchner Mutterhaus (mit eingebauter Kirche), der Barmherzigen Schwestern, Nußbaumstraße 5. Auch dieses von Friedrich von Gärtner entworfene und von Joseph Höchl erbaute Klostergebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nur vereinfacht wieder aufgebaut.[2][3] Das Projekt war mit großen finanziellen Schwierigkeiten verbunden und wurde von König Ludwig I. nachhaltig gefördert. Höchl, ein gläubiger Katholik, hatte dabei seine Rechnungen sehr kulant gehalten und damit den Bau des Klosters wesentlich erleichtert. In diesem Zusammenhang verlieh ihm der König mit Datum vom 18. Dezember 1837 die silberne Medaille des Verdienstordens der Bayerischen Krone. Im Verleihungsdekret heißt es: „...in Anerkennung des seit einer Reihe von Jahren bei mehreren Veranlassungen bewiesenen Wohltätigkeits- und edlen Bürgersinnes und namentlich der bei dem Baue des Mutterhauses der barmherzigen Schwestern an dem städtischen Krankenhause dahier erworbenen Verdienste und bei letzterem gebrachten Opfer...“.

Schon wenige Wochen später verstarb Höchl, „nach Empfang der Sterbesakramente und kurzem Krankenlager“, wie es in der Todesanzeige heißt.

Quelle: Wikipedia

Bauwerke

Ehem. Doppelwohnhaus

Ehem. Doppelwohnhaus
Klenze Leo von, Höchl Josef, Stöhr Karl (1817)
Ludwigstraße 1

Ehem. Optisches Institut

Ehem. Optisches Institut
Höchl Josef, Fraunhofer Joseph, Utzschneider Joseph von (1829)
Müllerstraße 40

Ehem. Palais Graf Seinsheim

Ehem. Palais Graf Seinsheim
Höchl Josef, Landauer Herbert (1764)
Prannerstraße 7

Ehem. Wohnhaus

Ehem. Wohnhaus
Klenze Leo von, Höchl Josef (1829)
Ludwigstraße 17

Ehem. Wohnhaus

Ehem. Wohnhaus
Klenze Leo von, Höchl Josef (1836)
Ludwigstraße 19

Gastwirtschaft Straubinger Hof

Gastwirtschaft Straubinger Hof
Höchl Josef (1826)
Blumenstraße 5

Mietshaus

Mietshaus
Höchl Josef (1824)
Westenriederstraße 16

Mietshaus

Mietshaus
Höchl Josef (1827)
Angertorstraße 5

Mietshaus

Mietshaus
Höchl Josef (1827)
Pettenkoferstraße 1

Mietshaus

Mietshaus
Höchl Josef (1828)
Christophstraße 2

Mietshaus

Mietshaus
Höchl Josef (1827)
Christophstraße 4

Mietshaus in Ecklage

Mietshaus in Ecklage
Höchl Josef (1823)
Am Einlaß 4

Mietshaus mit Walmdach

Mietshaus mit Walmdach
Höchl Josef (1829)
Müllerstraße 11

Walmdachhaus

Walmdachhaus
Höchl Josef (1829)
Müllerstraße 24


Erinnerungszeichen & Stolpersteine