Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Christoph Kolumbus erreichte während seiner zweiten Reise in die Neue Welt erneut die Insel Hispaniola, auf der sich das heutige Haiti befindet. Kolumbus kehrte zurück, um die Kolonie La Navidad zu inspizieren, die er auf seiner ersten Reise gegründet hatte. Bei seiner Ankunft stellte er fest, dass die Siedlung zerstört worden war und die meisten seiner Männer getötet worden waren. Dieses Ereignis markierte einen bedeutenden Moment in der frühen kolonialen Geschichte der Karibik und führte zur Errichtung einer neuen Siedlung, La Isabela, an einem anderen Standort auf der Insel.
Frankreich erkannte unter König Charles X. die Unabhängigkeit Haitis an, mehr als zwei Jahrzehnte nach der erfolgreichen Sklavenrevolution. Im Gegenzug verpflichtete sich Haiti zu hohen Entschädigungszahlungen an frühere französische Kolonialbesitzer. Die Anerkennung beendete die formelle koloniale Bindung, belastete jedoch die junge Republik finanziell schwer und wirkte sich langfristig negativ auf ihre Entwicklung aus.
Ein schweres Erdbeben erschütterte Haiti und verwüstete große Teile der Hauptstadt Port-au-Prince. Tausende Gebäude, darunter Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser, stürzten ein. Die Katastrophe forderte über 230.000 Todesopfer, Hunderttausende Menschen wurden verletzt und verloren ihr Zuhause. Die Infrastruktur brach vollständig zusammen, Strom- und Wasserversorgung fielen aus. Internationale Hilfsorganisationen eilten zur Unterstützung, doch der Wiederaufbau gestaltete sich schwierig. Besonders betroffen war die ohnehin arme Bevölkerung, die unter den Folgen der Katastrophe noch lange zu leiden hatte.