Alte Bücher

 Seite 537


Münchener Stadtbuch

XLVI. Münchener Sagen

1. Der große Christoph am Eiermarkt.

Heimfahrt über die See. Davon erhielt Herzog Heinrich den Beinamen des Löwen.

Als nun Herzog Heinrich in München einzog, wurde ihm das Bild des heil. Onuphrius und dessen Reliquie vorgetragen, und daher entstand die Sage, der Heilige sei selbst so, wie er am Eiermarkt abgebildet ist, in die Stadt eingezogen.

Das ursprüngliche Bild ist wahrscheinlich bei dem großen Stadtbrande im Jahre 1327 mit der alten Burg zu Grunde gegangen, die Reliquie aber kam bereits im Jahre 1180 nach Braunschweig. Von diesem Bilde wurden mehrere Abbildungen gemacht; eine solche, welche als Wandgemälde in dem im Jahre 1857 in der Promenadestraße abgebrochenen Hause, das seiner Zeit dem Herzog Wilhelm V. zugehörte, aufgefunden wurde, besindet sich jetzt im bayerischen Nationalmuseum. Das am Marienplatze angebrachte Bildniß des Heiligen wurde im Jahre 1496 am Hause des Melbers Aichinger angemalt, und im Jahre 1735 sehr schlecht renovirt.

 Seite 537