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Münchener Stadtbuch

XIX. Kleinere Episoden und Ereignisse dieser Zeit.

Ermordung des Herzogs Konrad von Teck. 1348

niederzureißen. Lange aber blieb an dieser Stelle eine sogenannte Martersäule, und noch in einer Urkunde vom Jahre 1399, aufbewahrt in den Monum. Boicis, wird dieser Platz „bei der Kindsmarter“ genannt.

Ermordung des Herzogs Konrad von Teck.
1348

Am Hofe des Kaisers Ludwig befand sich Herzog Konrad von Teck, ein Anverwandter des herzoglich würtenbergischen Hauses. Derselbe war früher innerster Rath des Markgrafen Ludwig von Brandenburg gewesen, wusste aber durch Klugheit und Tüchtigkeit in allen Geschäften die Freundschaft des Kaisers so sehr zu gewinnen, daß dieser ihn zum Hauptmann (Statthalter) von Oberbayern ernannte. Konrad von Teck besaß eine Wohnung in der Nähe des Isarthores. Aus Rücksicht auf seine einflussreiche Stellung bei Hofe ließ ihm die Stadtgemeinde München zu seiner Bequemlichkeit ein eigenes Thor durch einen Stadtthurm und die Stadtmauer brechen, welche über den äusseren Stadtgraben führte, damit er leichter zu seiner Wohnung gelangen konnte. Dieses Thor hatte von dem nahegelegenen Färberhause im Jahre 1337 den Namen Färberthor,  wurde aber später das Teckenthor, und die dahin führende Gasse die Teckengasse – heut zu Tage „Sterneckergäßchen“ – genannt. In der heutigen Westenriederstrasse gelegen, wurde es später nach dem Tode des Herzogs von Teck wieder vermauert und erst im Jahre 1867, bis wohin es noch erkennbar war, mit der dortigen Stadtmauer abgebrochen. Herzog Konrad von Teck hatte insbesondere im
 

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