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Der Falkenturm war ein Turm in der zweiten Stadtmauer Münchens. Er diente bis 1826 als Gefängnis.
Der Standort des Falkenturms lag in der Nähe der heutigen Maximilianstraße, gegenüber dem heutigen Nationaltheater. Die Falkenturmstraße beginnt etwa an dieser Stelle. Der Pfisterbach verlief unmittelbar westlich des Falkenturms; auf einer Wasserbrücke wurde er über den Stadtgraben geleitet. Östlich des Falkenturms lag das Kosttor.
Der Falkenturm wurde 1470 erstmals urkundlich als „Valckner turn“ erwähnt, als er von Herzog Siegmund seinem jüngeren Bruder und Nachfolger Herzog Albrecht IV. übertragen wurde. Sein Name rührt daher, dass in ihm zeitweise Utensilien zur Falkenjagd und -dressur aufbewahrt wurden. Seit etwa 1500 diente der Turm als herzogliches Gefängnis für Mitglieder der höheren Stände. Er blieb ein Gefängnis bis 1826 die Angerfronfeste erbaut wurde.
Im Falkenturm waren Akteure wichtiger Ereignisse der bayerischen Geschichte inhaftiert; so 1564 Pankraz von Freyberg und weitere Beschuldigte der Bayerischen Adelsverschwörung, später Johann Jäger, ein Anführer der Bayerischen Volkserhebung von 1705.
Der Turm wurde 1863 im Zuge der Anlage der Maximilianstraße abgebrochen. Ende 2010 wurden auf einem Grundstück in unmittelbarer Nähe Reste der Münchner Stadtbefestigung gefunden; ein etwa 15 Meter langes Stück der Stadtmauer und ein kleineres Stück der Zwingermauer wurden freigelegt, die Funde sollen teilweise erhalten bleiben und zugänglich gemacht werden.
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Straßenname | Falkenturmstraße |
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Benennung | um 1781 Erstnennung |
Plz | 80331 |
Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel | Graggenau |
Kategorie | Turm |
Lat/Lng | 48.13863 - 11.58003 |
Straßenlänge | 0.043 km |
An das einstige herzogliche Marstallgebäude (die jetzige K. Münze) mit geräumigem Buhurdirhof, noch bis in die Renaisssancezeit in Gebrauch, dessen interessante Säulenarkaden um den Hof, in ihrer Anordnung durch die früheren gothischen bedingt, das älteste Denkmal der Münchner Renaissance sind, stieß der Falkentthurm, aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhuderts, welcher der heutigen Straße den Namen gab und lange Zeit seine wirkliche Bedeutung hatte. In Verbindung mit dem Falkenhause stand die herzogliche Jägerei. Als die Jagd mit dem Falken mehr außer Gebrauch kam und die Zucht dieser Stoßvögel unnöthigerschien, wurde die Falknerei aufgehoben und der Thurm fortan als Kriminalgefängnis verwendet. Zu diesem Zwecke richtet man in einer seiner unterirdischen Räumlichkeiten die Folterkammer ein, mit allen Schrecknissen und Qualen der mittelalterlichen Tortur. Bis zur Vollendung der zwischen 1824 und 26 erbauten Fronfeste auf dem unteren Anger blieb der Falkenthurm ausschließlich das übel berüchtigte Krininalgefängniß, ward dann 1826 der k. Zeughaus-Hauptdirektion zugewiesen, 1865 aber, bei der Erweiterung des Weges vom Hofstalle zu dem behufs Anlage der Maximilianstraße beseitigten Zeughause abgebrochen, um neuen stattlichen Privatgebäuden Platz zu Machen, nachdem schon zwei Jahre vorher aus ähnlichen Grunde die Gebäulichkeiten der ehemaligen herzoglichen Jägerei hatten weichen müssen. An den Falkenthurm knüpfen sich, wahrscheinlich infolge seiner späteren Verwendung, unter dem Volke schauerliche Sagen, und zwar nicht nur über die Schrecknisse seiner tiefen unterirdischen Kerker und Verließe (von denen sich bei seiner Bemolisierung keine Spur zeigte), sondern auch unheimliche Geistergeschichten wurden über ihn erzählt. – Neben dem Falkenthurm standen der „Hexenthurm“ und die „Hexenbastei“, zur Bewahrung jener Unglücklichen bestimmt, welcher der unselige Irrthum jener Tage als Hexen beschuldigte. Ungefähr aus derselben Zeit wie der Falkenthurm stammend, wurde er 1682 durch eine Gallerie mit diesem verbunden, um die Unglücklichen zur Anwendung der jedesmaligen Folter dahin fühen zu können. Der Hexenthurm, das Ueberbleibsel einer trüben Zeit, verschwand 1803.
Zieht sich vom Café Maximilian am Beginne der Maximilianstraße, mit der sie parallel läuft, weg, gegen das Hotel Roth am ehemaligen Kostthor.
Zweigt gegenüber des Nationaltheaters in die Maximiliansstraße ab, läuft mit dieser parallel und endet am Kosttor.
Datum | Quelle | A |
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0 | Haus- und Straßennamen der Münchner Altstadt Stahleder Helmuth Buch Diverse Fachbücher 0 - 0 |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Falkengässel | um 1540 | Erstnennung | Kein Grund angegeben | |
Falkenturmstraße | um 1781 | Erstnennung |
Straße | Name | Architekt | Baustil | Jahr |
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Falkenturmstraße | Falkenturm | |||
Falkenturmstraße 8 | Mietshaus | Dressler Ernst | Neurokoko | 1894 |
Falkenturmstraße 12 | Wohnhaus von 1899 | 1899 | ||
Falkenturmstraße 14 | Mietshaus | Neurenaissance | 1887 |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt