Münchner Wirtschaftsgeschichte

1849 verehelichte J. M. Mayer sich mit Magdalena Seifers, Stallmeisters-Stab-Botentochter des kgl. Marstalls zu München. Die Ehe bringt sechs Kinder hervor. Mit dieser Heirat öffnet sich für J. M. Mayer das Tor zur Welt des Hofes. Die Bediensteten im Oberstallmeisterstab, zu dieser Zeit unter Wilhelm Freiherr von Freyberg-Eisenberg, genießen große Reputation bei Hof und der Bevölkerung. Bereits 1850 erhielt J. M. Mayer die ersten Aufträge vom Königlichen Marstall, wie einer Urkunde des königlich bayerischen Oberstallmeisterstabs zu entnehmen ist. 1

Nach dem Tode Johann Michael Mayers, wird am 15. Juni 1874 auf eine Petition der Witwe, Magdalena Mayer, der Hoftitel ebenso an diese verliehen. Magdalena Mayer hat schon immer in der Geschäftsleitung mitgearbeitet. Jetzt übernimmt sie die Führung und lässt über eine Anzeige in der Zeitung bekannt geben, dass sie mit ihren Söhnen,
Julius Anton Joseph Mayer und Ignaz Magnus Mayer, den Betrieb weiterführen wird.

„München, den 1. Januar 1874 hiermit beehre ich mich die ergebenste Mittheilung zu machen, dass ich die von meinem sel. Manne
dahier gegründete Sattlerei & Wagenfabrik unter der bisherigen Firma:

Joh. Mich. Mayer

mit meinen Söhnen fortführen werde.
Für das ehrende Vertrauen, das der Verstorbene allseitig genossen, verbindlichst dankend, bitte ich solches auch auf mich und meine Söhne zu übertragen.

Hochachtungsvollst
Magdalena Mayer“

Sie ist die Erbin der „Verlassenschaft“ und behält die Rechte bis zu ihrem Tod am 22. Februar 1888.

Als Magdalena Mayer im Jahr 1888 verstirbt wird Ignaz Magnus Mayer auch alleiniger Geschäftsinhaber der Firma J. M. Mayer königl. bayerischen Hoflieferanten, Hofwagenfabrik und Hofsattlermeister. Die übrigen Geschwister werden ausbezahlt, der Hoftitel darf von Ignaz Magnus Mayer beibehalten werden.

Ignaz Magnus Mayer
Magdalena Mayer
© Nachlass J. M. Mayer

Quelle:
1) Nachlass J. M. Mayer - Privatbesitz,
2) Bildband „Staats- und Galawagen der Wittelsbacher“ (Band 1 und 2) Biographien – Rudolf II Wackernagel (Hrsg.) / Arnoldsche Art Publishers
3) Münchner Stadtanzeiger vom 28.11.97 (Interview mit Dr. Benno Mayer (verstorben), dem Urenkel des Johann Michael Mayer