Münchner Wirtschaftsgeschichte

J.M.Mayer kgl. bayerischer Hofsattlermeister und Hofwagenfabrikant

 

Allgemeiner Irrtum

Obwohl oft als Wallachhaus bezeichnet, waren die Wallachs tatsächlich nur Mieter dieses Gebäudes. Ein verbreiteter Irrglaube, der sich hartnäckig hält, doch das Haus Falkeneck gehört seit über 150 Jahren der Familie Mayer. Diese Familie, bekannt als königlich bayerische Hofsattlermeister und Hofwagenfabrikanten, besitzt und prägt die Geschichte dieses markanten Münchner Anwesens.
  • Ansicht um 1800

    München um 1800
    Die Häuser und Gassen der Stadt
    gezeichnet und beschrieben von Johann Paul Stimmelmayr


  • Ansicht um 1800

    Die Residenzstraße Richtung Max-Joseph-Platz von Domenico Quaglio


  • Erwerb des Gebäudes im Hofgraben Nr. 1

    Mayer Michael, Sattlermeister; Ehefrau Magdalena.
    Kaufsumme: 22 000 fl.
    (Kauft auch Residenzstraße Nr. 4.)
    Schätzung 2. Dezember 1863: 28 500 fl.

    Quelle: Häuserbuch der Stadt München


  • Der Kauf des Hauses in der Schönfeldstraße 17 wird beurkundet

    Das für 34 000 fl. erstandene Anwesen besteht aus Wohnhaus, Nebengebäuden und Hofraum und hat Durchfahrtsrecht zur parallel verlaufenden Frühlingsstraße sowie, durch das (heute anders verlaufende) Hahnengässchen erreichbar, zur Ludwigstraße. 1


  • Erwerb des Gebäudes in der Residenzstraße Nr. 3

    Das Gebäude wir zu einem Preis von 225 000 Mark von dem Hoffrüchtelieferant August und Charlotte Ebner erworben.


  • Neuerichtung durch den Architekten Eugen Drollinger

    Anstelle der bisherigen Gebäude (Residenzstr. 4 und Hofgraben 1) wird durch den Architekten Eugen Drollinger (königl. Hofoberbaurats) ein Gebäude errichtet.


  • Residenzstraße Nr. 3 - Besitzwechsel durch Erbschaft

    Mayer Therese, geb. Parcus, Rentnerswitwe, Mayer Magnus, stud, arch., Mayer Therese, Johanna, Magdalena und Michaela, Rentnerstöchter, gemeinsame Eigentümer.
    Erbschaft.

    Quelle: Häuserbuch der Stadt München


  • Ansicht von 1939, gemalt von Gustav Schneider

  • Das Gebäude erleidet schwere Kriegsschäden

    1944-45 wird das repräsentative Gebäude durch Fliegerbomben teilzerstört. Wertvolle Geschäftsunterlagen werden vernichtet. Dank der Stahlbetonbauweise halten die Außenmauern stand. Nach den Plänen Drollingers wird es bis 1958 auch innen wieder vollständig aufgebaut.


  • Wiederaufbau von 1946 bis 1958

    Wiederaufbau durch die I.M. Mayer´sche Erbengemeinschaft


  • Fassadenrenovierung durch die I. M. Mayer´sche Erbengemeinschaft

    Fassadenrenovierung durch die I. M. Mayer´sche Erbengemeinschaft


    Fassadenpreis der Stadt München 1991

    Seit 1983 lobt die Stadt mit je 1000 Mark dotierte Preise aus für die mustergültige Renovierung von Fassaden. Der Schwerpunkt des alljährlichen Fassadenwettbewerbs liegt dabei auf Stuckfassaden der Gründerzeit und des Jugendstils. Für den diesjährigen Wettbewerb waren 65 Bewerbungen eingegangen, aus denen die Jury nun 19 Preisträger auswählte; sechs Bewerbungen der öffentlichen Hand fanden eine „lobende Erwähnung“.


  • Familienbesitz

    Die Immobilie befindet sich seit dem Erwerb 1854 bis heute im Familienbesitz

    der I. M. Mayer´schen Erbengemeinschaft


Nutzung als Geschäftshaus mit u.a. folgenden Ladeneinheiten

 
Von Bis Ladennutzer
1905 1927 „Herrengarderobengeschäft“ des Kaufmanns Fritz Seidl
1905 1906 Glas-und Porzellanwarengeschäft von Karl Schüssel
1906 1908 Beförderungsinstitut
1907 1918 Van Houten's Cafe
1907 1910 Fahrradhandlung des Hoflieferanten Ludwig Bauhofer
1908 1980er Uhrmacher Anton Jagemann
1908 1980er Friseur und Perückenmacher Georg Schuler
1910 1913 Hoflieferant für Musikinstrumente J.V. Westermair
1914 1916 Antiquitätenhandlung von Therese Christoph
1915 1918 Zigarrenhandlung von Melanie Fischer
1918 1930er Bankhaus Frey & Co (EG)
1921 1924 Kajütenbureau München" des Norddeutschen Lloyd Bremen (EG)
1921 1923 Lloydreisebüro G.m.b.H." und das „überseeische Passagengeschäft" von Georg H. Köhler als Generalagentur des Norddeutschen Lloyd
1925   Putzgeschäft von Fritz Tausky (EG)
1925   Deutsche Holzstein-und Brikett-Aktiengesellschaft"
1927 1986 Trachtengeschäft Wallach