Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Entrechtung der Juden im Dritten Reich
Ein Privileg der Herzöge Ernst und Wilhelm gestattete der jüdischen Gemeinde in München die Einrichtung eines eigenen Friedhofs. Diese Genehmigung war von großer Bedeutung, da jüdische Bestattungsriten eine ewige Ruhestätte ohne Störung vorschreiben.
Im Jahr 1442 wurden die Juden von München unter der Herrschaft von Herzog Albrecht III. aus der Stadt vertrieben. Diese Vertreibung war Teil einer größeren Welle antijüdischer Maßnahmen im Heiligen Römischen Reich. Albrecht III., Herzog von Bayern-München, ordnete die Ausweisung der jüdischen Bevölkerung an, was zu erheblichen Verlusten für die betroffenen Familien und die Stadtwirtschaft führte. Die Gründe für diese Maßnahme lagen in religiösen und wirtschaftlichen Spannungen sowie im zunehmenden Druck der Kirche.
Das Verbot für Juden sich in Bayern aufzuhalten, wird bestättigt.
«hinfüran kain Jud noch Jüdin in vnser Fürsththumb weder mit heüßlicher wonung noch gewerbe oder handthierungen mer kommen noch von jemand darinn gedult oder ausgenommen»
In München leben 17 Juden in acht Haushalten, zunächst ohne eine organisierte Gemeinde. Trotz fehlender Strukturen beginnt sich jüdisches Leben allmählich wieder zu etablieren
Kurfürst Maximilian III. Joseph hebt das Aufenthalts- und Gewerbeverbot für Hofjuden in Bayern auf. Dennoch bleibt ihre Präsenz stark reglementiert. In München leben 20 jüdische Männer, untergebracht in zwei Gasthäusern im Tal. Ihre Familien dürfen nicht nachziehen, eine jüdische Gemeinde kann sich nicht etablieren.
In der Wohnung von Simon Wolf Wertheimer in der Tal 13 befindet sich eine private Betstube, die über 50 Männern Platz bietet. Sie dient als wichtiger religiöser Treffpunkt für die jüdische Gemeinschaft Münchens, da eine offizielle Synagoge nicht existiert.
Mit der Regierungsübernahme von Kurfürst Karl Theodor ändert sich die bayerische Judenpolitik. Der zuvor strenge Ausschluss jüdischer Einwohner wird gelockert, und der Zuzug von Juden nach München wird zunehmend toleriert. In den folgenden Jahren siedeln sich wieder mehr jüdische Familien in der Stadt an.