Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Bei einem Attentat am 26. September 1980 auf dem Oktoberfest starben 13 Menschen, 218 wurden verletzt. Der Attentäter, der aus dem neonazistischen Umfeld stammte, kam bei dem Attentat selbst ums Leben. Seitdem erinnert ein Mahnmal am Eingang des Oktoberfests an diesen Vorfall.
Am 7. Januar 1984 ereignete sich in München ein Brandanschlag auf die Diskothek „Liverpool“. Zwei Mitglieder der Neonazi-Gruppe "Ludwig" warfen Brandsätze in den Eingangsbereich der Diskothek. Bei diesem Angriff wurden acht Personen verletzt. Eine tragische Konsequenz des Anschlags war der Tod der 20-jährigen Corinna Tartarotti, einer Angestellten der Diskothek und Tochter eines ZDF-Reporters, die an den Folgen schwerer Verbrennungen starb. Die Täter konnten zunächst fliehen und blieben unerkannt, hinterließen jedoch Beweise, die auf ihre Verbindung zur extremistischen Gruppe hinwiesen. Anfangs vermutete die Polizei, dass die Täter aus dem Zuhältermilieu stammten, bis ein Bekennerschreiben einging, in dem sich die Gruppe zu dem Anschlag bekannte.
In Schwandorf verübte ein junger Neonazi einen schweren Brandanschlag auf ein Wohnhaus, in dem vor allem Gastarbeiterfamilien lebten. Vier Menschen verloren ihr Leben: Osman Can, Fatma Can, ihr Sohn Mehmet und der Nachbar Jürgen Hübner. Neun weitere Personen wurden verletzt. Die Tat machte die tödliche Dimension rechtsextremer Gewalt in Bayern deutlich. Am Ort erinnert heute ein Mahnmal an die Opfer, zudem finden regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt, um das Geschehen im kollektiven Gedächtnis wachzuhalten.
Eine rechtsextreme Gruppe aus München, angeführt von Martin Wiese, plante einen Sprengstoffanschlag auf das neue Jüdische Zentrum am St.-Jakobs-Platz. Innerhalb der sogenannten Schutzgruppe wurden Anschlagsziele diskutiert, Sprengsätze vorbereitet und rund 14 Kilogramm Sprengstoff, darunter TNT, beschafft. Die Gruppe hatte enge Verbindungen zur Kameradschaft Süd und führte paramilitärische Übungen durch. Durch verdeckte Ermittlungen erhielt die Polizei rechtzeitig Hinweise, griff zu, nahm die Beteiligten fest und verhinderte den Anschlag. Wiese und weitere Mitglieder erhielten mehrjährige Haftstrafen.