Oktoberfest in München

Das Oktoberfest, auch bekannt als die "Wiesn", ist das größte Volksfest der Welt und findet jährlich in München statt. Es begann im Jahr 1810 und hat eine reiche und vielfältige Geschichte, die eng mit der bayerischen Kultur und Geschichte verwoben ist.

Ursprung und Beginn

Der Ursprung des Oktoberfestes geht auf die Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen zurück. Am 17. Oktober 1810 fand zu ihren Ehren ein großes Pferderennen auf der Theresienwiese statt, benannt nach der Braut. Diese Feierlichkeit, die von Andreas Michael Dall’Armi organisiert wurde, gilt als das erste Oktoberfest.

Frühe Jahre und Entwicklungen

In den ersten Jahren war das Oktoberfest vor allem durch Pferderennen und landwirtschaftliche Ausstellungen geprägt. Im Jahr 1811 fand die erste bayerische Landwirtschaftsausstellung statt, die ein integraler Bestandteil des Festes wurde. Über die Jahre entwickelte sich das Oktoberfest stetig weiter.

<>1820 wurde das erste Feuerwerk abgehalten, und 1823 wurden erstmals Tanzflächen eingerichtet, was die Attraktivität des Festes erhöhte. 1824 feierte König Max I. Joseph sein 25-jähriges Regierungsjubiläum auf dem Oktoberfest, wodurch die Verbindung zwischen dem Fest und dem bayerischen Königshaus weiter gestärkt wurde

Veränderung und Wachstum

In den folgenden Jahrzehnten erlebte das Oktoberfest viele Veränderungen und Erweiterungen. 1880 gab es 401 Wirts-, Verkaufs- und Schaubuden auf der Theresienwiese. Im Jahr 1881 führte der Metzgermeister Johann Rössler die Tradition des Ochsenbratens ein, die bis heute fortbesteht. 1886 errichtete Michael Schottenhamel das erste große Bierzelt auf der Wiesn.

Der Steyrer Hans, ein prominenter Wiesnwirt, führte 1887 den Einzug der Wiesnwirte ein, eine Tradition, die noch heute gefeiert wird.

Modernisierung und Krisen

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Oktoberfest weiter modernisiert. 1896 baute der Architekt Gabriel von Seidl für den Franzislaner-Leist-Bräu eine prächtige Bierburg, und 1901 wurde das Bräurosl-Festzelt mit elektrischen Glühbirnen beleuchtet.

Das Oktoberfest wurde jedoch auch von Krisen nicht verschont. Mehrere Male fiel das Fest aufgrund von Kriegen und Epidemien aus, so etwa während des Deutsch-Französischen Krieges 1870 und der Cholera-Epidemie 1873.

Kontinuierliche Entwicklung

In den 1920er und 1930er Jahren setzte sich die Tradition des Oktoberfestes fort, trotz der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen jener Zeit. Während der NS-Zeit wurde das Fest für propagandistische Zwecke genutzt, doch nach dem Zweiten Weltkrieg fand das Oktoberfest 1948 wieder statt und erlebte eine Wiederbelebung.

Seit den 1950er Jahren hat sich das Oktoberfest zu dem internationalen Ereignis entwickelt, das es heute ist. Die Besucherzahlen stiegen stetig an, und das Fest zieht jedes Jahr Millionen von Menschen aus aller Welt an.

Heutige Zeit

Das moderne Oktoberfest dauert 16 bis 18 Tage, beginnend im September und endend am ersten Sonntag im Oktober. Es ist bekannt für seine Bierzelte, in denen traditionell Münchner Brauereien ihr Bier ausschenken, sowie für zahlreiche Fahrgeschäfte, Paraden, Musik und kulinarische Spezialitäten.

Das Oktoberfest bleibt ein Symbol bayerischer Kultur und Tradition und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt München. Es verbindet historische Wurzeln mit modernen Festivitäten und bleibt eine unvergessliche Erfahrung für alle Besucher.

Entwicklung des Bierpreises auf dem Oktoberfest