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Münchener Stadtbuch

Der Stadt München Kriegswesen und Fehden

Ausgebildet, und ihre Bürger waren zugleich durch ihren fortwährenden Kampf mit dem Adel, der sie um ihre Größe und ihre Unabhängigkeit beneidete, kriegerisch geworden. In diesem fast zweihundert Jahre dauernden kleinen Kriege zum Schirme und Schutze ihrer selbst und der Ihrigen, gelangten sie zu einer Ausrüstung, zu einer steten Kriegsbereitschaft, und zu einer Tapferkeit, in der sie an Ruhm selbst der stolzen Ritterschaft nicht wichen.

Die Fürsten aber, machtlos, waren eben dadurch gezwungen, nicht nur den Bürgern der Städte zu gestatten, sich selbst zu schirmen, sondern auch deren Gerechtsame und Freiheiten fortwährend zu erweiter, wogegen sie dann in ihren Kriegen die bewaffnete Hilfe der Städte in Anspruch nahmen.

So auch in München.

Bürgerwehr.="" jeder="" waffenfähige="" mann="" der="" stadt="" ohne="" deren="" söhne="" und="" welch="" letztere="" sich="" kraft="" des="" zunftzwanges="" anschließen="" war="" wehrpflichtig.="" welche="" wegen="" alter="" oder="" krankheit="" waffenunfähig="" mußten="" reluitionsgelder="" dafür="" an="" die="" stadtkammer="" zahlen.="">

Die Bürger waren nach den vier Vierteln der Stadt in vier Abtheilungen eingetheilt, über deren jegliche ein Hauptmann gesetzt war. Diese Stadtmiliz bestand sowohl aus Fußvolk als aus Reiterei; ein Hauptbestandtheil waren aber die Armbrustschützen. Die Armbrust mit Stahlbogen und Bolzen waren bereits seit dem elften Jahrhundert

 

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