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Münchener Stadtbuch

XLVII. Joseph Frauenhofer.

1801.

Am 21. Juli 1801 trug sich in München ein großes Unglück zu.

Wir geben hierüber unsern freundlichen Lesern einen Auszug aus dem Berichte, welchen der damalige kurfürstliche Polizeidirektor Baumgartner in der „Münchener Polizei-Uebersicht vom Jahre 1805" veröffentlichte.

Im Monate Juli 1801 sollten an den beiden Hausern des Kaufmannes Pilon und des anstoßenden Melkers im Thiereckgäßchen schadhafte Mauern ausgewechselt werden. Obgleich sich bereits am Morgen des 21. Juli an diesen beiden Häusern kleine Mauerrisse zeigten, welche sich zusehends erweiterten, so dachte man so wenig an ein nahe bevorstehendes Unglück, daß weder die nöthigen Vorsichtsmaßregeln durch Stützung der Gebäude getroffen wurden, noch die Einwohner derselben, zweiundvierzig an der Zahl, ihre Wohnungen verließen.

Da stürzten plötzlich an diesem Tage um ein Uhr Nachmittags diese beiden Häuser unter fürchterlichem Gekrache

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