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Münchener Stadtbuch

XLV. Der Jungfernthurm und die eiserne Jungfrau.

An jenem Reste der ehemaligen Stadtmauer, welcher sich vom St. Salvatorsplatze — dem sogenannten griechischen Markte — bis zur Häuferreihe des Maximiliansoder Dultplatzes hinzieht, ist eine Gedenktafel angebracht mit der Inschrift:

Hier stand der
Jungfernthurm,
erbaut im Jahre
1493.
Abgebrochen
im Jahre
1804.

Auf diesem Jungfernthurm haftet eine schauerlichromantische Volkssage. Nach dieser soll in demselben eine eiserne Statue der heiligen Jungfrau gewesen sein, welche das Schlachtopfer, dessen Tod beschlossen war, habe küssen müssen, während dem der Boden unter seinen Füßen sich machend, sie

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