Bedeutungsgeschichte

   Königsplatz          

1863 Nagler - Acht Tage in München

Der Königsplatz nimmt den Raum zwischen der Glyptothek und dem Kunstausstellungsgebäude ein, und wird westwärts von den Propyläen begränzt. Die Briennerstraße durchschneidet ihn, und ist im Munde des Volkes gewöhnlicher.

1879 Fernberg

Königsplatz. Dieser Platz hat ein wahrhaft königliches Ansehen durch die herrlichen von König Ludwig I. herrührenden Bauwerke, nämlich die Glyptothek, die Propyläen und das Kunstausstellungs-Gebäude; alle drei sind nach altgriechischen Baustilen erbaut. Die Glyptothek zeigt in ihrer Säulenordnung den Baustil der Ionier, das Kunstausstellungsgebäude den der Korinther, die Propyläen endlich atmen den Baustil der Dorier nach.

1880 Adressbuch

Erhielt diesen Namen schon 21. Nov. 1808, weil die einstige Königstraße (s. Briennerstraße) dort ausmündete, trägt ihn aber jetzt auch im steten Hinblick auf seine klasssische Schönheit.

1894 Rambaldi

347. Königsplatz. Liegt zwischen dem Karolinen- und Stiegelmayerplatz, wird von der Glyptothek, dem Kunstausstellungsgebäude und den Propyläen eingerahmt und von der Briennerstraße seiner ganzen Länge nach durchschnitten. Dieser Platz erhielt seinen Namen schon 21. November 1808, weil die einstige Königstraße (s. Briennerstraße) dort ausmündete, trägt ihn aber jetzt auch im Hinblick auf sein wahrhaft königliches Ansehen durch die herrlichen von König Ludwig I. herrührenden Bauwerke *), welche in griechischen Baustilen erbaut sind. Die Glyptothek wurde in den Jahren 1816 so durch L. v. Klenze im korintischen Stile mit einem Portikus von acht vorderen und vier hinteren Säulen erbaut. Die in dem vorderen Giebelfelde befindliche Gruppe, Minerva als Schutzgöttin der Künste, ist von M.v. Wagner in Rom entworfen, von Haller, Rietschel und Schwanthaler modelliert und von verschiedenen Künstlern ausgeführt. Das Kunstausstellungs- Gebäude wurde durch Ziebland im korinthischen Stile 1838—45 erbaut. Die Marmorgruppe im Giebelfelde »Bavaria an die Künstler Kränze austeilend«, ist von L. von Schwanthaler. Die Propyläen wurden gleichfalls auf Kosten König Ludwig I. durch L. von Klenze 1854 bis 1862 zur Verherrlichung der Befreiung Griechenlands erbaut. Von den 28 Säulen sind die 12 äußeren im dorischen, die 16 inneren im jonischen Stile gehalten. Das eine der von L. von Schwanthaler entworfenen Giebelfelder zeigt Hellas, der die Sieger zu Land und zu Wasser die wiedereroberten Provinzen zuführen, das andere König Otto, dem die verschiedenen Stände huldigen.

*)Die Gebäude des Königsplatzes von Prof. Dr. Krell, Sammler 1886, r. 51-54.

1943 Adressbuch

Erhielt diesen Namen schon 1808, weil die einstige Königsstraße dort ausmündete.

1965 Baureferat

Königsplatz: Der Platz wurde 1808 entsprechend der zu ihm hinführenden Königstraße und zur Erinnerung an die 1806 erlangte Königswürde der bayer. Herrscher so genannt. Die Königstraße wurde bereits 1826 auf Befehl König Ludwigs I. in Brienner Straße umbenannt. *1808