Münchner Straßenverzeichnis


Steinsdorf Kaspar von
Kaspar von Steinsdorf
Bildrechte: Franz Hanfstaengl, Kaspar Ritter von Steinsdorf, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Kaspar von Steinsdorf (* 28. Februar 1797 in Amberg; † 29. November 1879) war Jurist, Münchner Bürgermeister und bayerischer Landtagsabgeordneter.

Er war der Sohn des adeligen Advokaten Markus von Steinsdorf in Amberg. In seinem Heimatort besuchte er das Gymnasium und studierte dann Jura an der Universität Landshut.

Anschließend absolvierte Kaspar von Steinsdorf ein Praktikum an den Landgerichten Amberg und München. 1821 nahm ihn ein Rechtsanwalt als Konzipient an. 1822/23 wirkte er als Assessor (Akzessist) beim Kreis- und Stadtgericht, 1826 beim Appellationsgericht in München. Im April gleichen Jahres stellte man ihn staatlicherseits als Kreis- und Stadtgerichtsassessor in Schweinfurt an. 1827 wechselte er in gleicher Anstellung nach München, 1830 als Gerichtsrat nach Amberg und 1832 wieder zurück in die Landeshauptstadt. Am 19. April 1836 erhielt Kaspar von Steinsdorf seine Beförderung zum geheimen Sekretär im bayerischen Justizministerium.

Vom 29. Mai 1837 bis 1854 amtierte von Steinsdorf als Zweiter Bürgermeister von München und stieg dann zum Ersten Bürgermeister der Hauptstadt auf. Dieses Amt hatte er vom 25. Oktober 1854 bis Mai 1870 inne. Seine Amtsstellung verwickelte ihn 1848 in die Vorgänge um das Ende von Lola Montez in München.

Von 1849 bis 1854 und von 1859 bis 1869 gehörte Kaspar von Steinsdorf der Kammer der Abgeordneten (Landtag) an. Er vertrat im Landtag keine Partei, galt jedoch als konservativ und befürwortete einen großdeutschen Staat unter Führung Österreichs.

Steinsdorf war Mitglied des Corps Palatia München. 1840 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Münchner Vereins vom Guten Hirten, der sich um in Not geratene Frauen kümmerte und den neu eingeführten Schwestern vom Guten Hirten angeschlossen war. Am 1. Januar 1854 zeichnete ihn König Maximilian II. mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone aus.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Kaspar_von_Steinsdorf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

| | | |

Straßenname Steinsdorfstraße
Benennung 1888 Erstnennung
Plz 80538
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Lehel
RubrikPersonen
Kategorie Jurist  Bürgermeister  Landtagsabgeordneter  
Gruppe Münchner Bürgermeister  Goldene Bürgermedaille  
Lat/Lng 48.1349218 - 11.5877025   
Straßenlänge 0.152 km
Person Steinsdorf Kaspar von
geboren 28.2.1797 [Amberg]
gestorben 29.11.1879 [München]
Kategorie Jurist  Bürgermeister  Landtagsabgeordneter  
Gruppe Münchner Bürgermeister  Goldene Bürgermedaille  
Nation Deutschland
GND 117264083
Leben
Kaspar von Steinsdorf

Kaspar von Steinsdorf (* 28. Februar 1797 in Amberg; † 29. November 1879) war Jurist, Münchner Bürgermeister und bayerischer Landtagsabgeordneter.

Er war der Sohn des adeligen Advokaten Markus von Steinsdorf in Amberg. In seinem Heimatort besuchte er das Gymnasium und studierte dann Jura an der Universität Landshut.

Anschließend absolvierte Kaspar von Steinsdorf ein Praktikum an den Landgerichten Amberg und München. 1821 nahm ihn ein Rechtsanwalt als Konzipient an. 1822/23 wirkte er als Assessor (Akzessist) beim Kreis- und Stadtgericht, 1826 beim Appellationsgericht in München. Im April gleichen Jahres stellte man ihn staatlicherseits als Kreis- und Stadtgerichtsassessor in Schweinfurt an. 1827 wechselte er in gleicher Anstellung nach München, 1830 als Gerichtsrat nach Amberg und 1832 wieder zurück in die Landeshauptstadt. Am 19. April 1836 erhielt Kaspar von Steinsdorf seine Beförderung zum geheimen Sekretär im bayerischen Justizministerium.

Vom 29. Mai 1837 bis 1854 amtierte von Steinsdorf als Zweiter Bürgermeister von München und stieg dann zum Ersten Bürgermeister der Hauptstadt auf. Dieses Amt hatte er vom 25. Oktober 1854 bis Mai 1870 inne. Seine Amtsstellung verwickelte ihn 1848 in die Vorgänge um das Ende von Lola Montez in München.

Von 1849 bis 1854 und von 1859 bis 1869 gehörte Kaspar von Steinsdorf der Kammer der Abgeordneten (Landtag) an. Er vertrat im Landtag keine Partei, galt jedoch als konservativ und befürwortete einen großdeutschen Staat unter Führung Österreichs.

Steinsdorf war Mitglied des Corps Palatia München. 1840 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Münchner Vereins vom Guten Hirten, der sich um in Not geratene Frauen kümmerte und den neu eingeführten Schwestern vom Guten Hirten angeschlossen war. Am 1. Januar 1854 zeichnete ihn König Maximilian II. mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone aus.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1894 Rambaldi  
636. Steinsdorfstraße.Führt von der Maximilianstraße unfern der Brücke isaraufwärts über den Mariannenplatz zur Zweibrückenstraße. Zur Ehrung des l. rechtskundigen Bürgermeisters Kaspar von Steinsdorf. Derselbe, geboren 28· Februar 1797 zu Amberg als Sohn eines Advokaten, wurde in verschiedenen Staatsstellen verwendet und am 29. Mai 1837 als 11. Bürgermeister nach München berufen, in welcher Stellung er bis 1854 blieb. Nach Bauers Tod als I. Bürgermeister gewählt, versah er diesen Posten bis zum Jahr 1870. Steinsdorf, welchem seinerzeit für seine Verdienste die goldene Bürgermedaille verliehen wurde, erhielt im Juni 1870 die nachgesuchte Pension und starb zu München am 29. November 1879. Steinsdorf war demnach 33 Jahre rechtskundiger Bürgermeister der k· Haupt- und Residenzstadt, außerdem war er Abgeordneter bei acht Landtagen. Seine Brust schmückten das Komthurkreuz des Zivil-Verdienstordens der bayer. Krone und der Verdienstorden vom heiligen Michael, außerdem war er Offizier des k. griechischen Erlöserordens, Ritter des k. k österreich. Ordens der eisernen Krone und Inhaber der Bürgermedaille Münchens. Die Straße, welche am 28. September 1877, resp. 1. Januar 1878 den Namen »Quaistraße« erhielt, wurde, da sich dieser Name bei der hiesigen Bevölkerung nicht einbürgern konnte, am 18. März 1887, resp. 1. Jan. 1888 in »Steinsdorfstraße« umbenannt. Früher zählte diese Straße zur »Floßstraße«.

1965 Baureferat  
Steinsdorfstraße: Kaspar Ritter von Steinsdorf (1797-1879), rechtskundiger 1. Bürgermeister und Inhaber der Goldenen Bürgermedaille der Stadt München, Abgeordneter im Bayer. Landtag. *1888

Opfer des Nationalsozialismus

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Steinsdorfstraße1888Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
SteinsdorfstraßeGasthaus Zum Grünen Baum
Steinsdorfstraße 8MietshausHock K.Neurenaissance1879
Steinsdorfstraße 10MietshausLincke Albin, Vent Carl neubarock1893
Steinsdorfstraße 12MietshausMeister Georg neubarock1891
Steinsdorfstraße 13Mietshausneubarock1891
Steinsdorfstraße 14MietshausMeister Georg, Hartl Hansneubarock1891
StraßeNameBerufvonbis
Steinsdorfstraße 10Ganghofer Ludwig
Wikipedia Google Maps Google Maps


Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



Fehler