Münchner Straßenverzeichnis


Gietl Franz Xaver Ritter von
Franz Xaver Ritter von Gietl
Bildrechte: Franz Hanfstaengl creator QS:P170,Q647812, Franz Xaver von Gietl - Arzt, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Franz Xaver Ritter von Gietl (* 27. August 1803 in Höchstädt a.d. Donau; † 19. März 1888 in München) war ein deutscher Arzt.

Gietl studierte Medizin an den Universitäten in Landshut, Würzburg und München. 1827 promovierte er in München mit einer pathologischen Untersuchung über Neuroganglien. Von der Regierung wurde er 1831 zur Beobachtung der Cholera in Böhmen, Mähren und Schlesien ausgesandt. 1834 wurde er zum Leibarzt des damaligen Kronprinzen und späteren Königs von Bayern Maximilian II. ernannt. Neben dieser Stellung wirkte er ab 1838 zusätzlich als Professor an der medizinischen Klinik der Münchener Universität. Von 1842 bis 1851 war er zugleich Direktor des Städtischen Krankenhauses links der Isar. Erst zum Ende des Wintersemesters 1885/86 stellte er wegen eines fortschreitenden Herzleidens seine klinischen Vorträge ein.

Gietl entwickelte eine umfangreiche publizistische Tätigkeit. Seiner Dissertation folgten sechs Berichte über Beobachtungen der Cholera, auf die er später publizistisch zurückkam. 1865 und 1875 veröffentlichte er zum Typhus, 1849, 1857 und 1870 speziell über dessen Behandlung. In einer 1870 erschienenen Abhandlung beschrieb er die Grundzüge seiner Fieberlehre.

Anlässlich seines 80. Geburtstages ernannte ihn der Magistrat der Stadt München 1883 zum Ehrenbürger. Gietls Sohn war der Landschafts- und Genremaler Josua von Gietl.

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Straßenname Gietlstraße
Benennung 1896 Umbenennung - Erstnennung
Plz 81541
Stadtbezirk 17. Obergiesing-Fasangarten | Obergiesing
RubrikPersonen
Kategorie Arzt  Leibarzt  
Gruppe LMU  Ehrenbürger von München  
Lat/Lng 48.1172121 - 11.5791405   
Straßenlänge 0.041 km
Person Gietl Franz Xaver Ritter von
geboren 27.8.1803 [Höchstädt a.d. Donau]
gestorben 19.3.1888 [München]
Kategorie Arzt  Leibarzt  
Gruppe LMU  Ehrenbürger von München  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 116620900
Leben
Franz Xaver Ritter von Gietl

Franz Xaver Ritter von Gietl (* 27. August 1803 in Höchstädt a.d. Donau; † 19. März 1888 in München) war ein deutscher Arzt.

Gietl studierte Medizin an den Universitäten in Landshut, Würzburg und München. 1827 promovierte er in München mit einer pathologischen Untersuchung über Neuroganglien. Von der Regierung wurde er 1831 zur Beobachtung der Cholera in Böhmen, Mähren und Schlesien ausgesandt. 1834 wurde er zum Leibarzt des damaligen Kronprinzen und späteren Königs von Bayern Maximilian II. ernannt. Neben dieser Stellung wirkte er ab 1838 zusätzlich als Professor an der medizinischen Klinik der Münchener Universität. Von 1842 bis 1851 war er zugleich Direktor des Städtischen Krankenhauses links der Isar. Erst zum Ende des Wintersemesters 1885/86 stellte er wegen eines fortschreitenden Herzleidens seine klinischen Vorträge ein.

Gietl entwickelte eine umfangreiche publizistische Tätigkeit. Seiner Dissertation folgten sechs Berichte über Beobachtungen der Cholera, auf die er später publizistisch zurückkam. 1865 und 1875 veröffentlichte er zum Typhus, 1849, 1857 und 1870 speziell über dessen Behandlung. In einer 1870 erschienenen Abhandlung beschrieb er die Grundzüge seiner Fieberlehre.

Anlässlich seines 80. Geburtstages ernannte ihn der Magistrat der Stadt München 1883 zum Ehrenbürger. Gietls Sohn war der Landschafts- und Genremaler Josua von Gietl.

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: M rechts - Nummer: 135/136
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1894 Rambaldi  
733. Gietlstraße. Beginnt am Areale des ehemaligen Giesinger- Friedhofes, zieht längs der Nordgrenze desselben hin und endet an der Tegernseerlandstraße. Zur Ehrung des k. Geheimrates Dr. Franz Xaver Ritter von Gietl *), geb. am 27. August 1803 in Höchstädt a. D. als Sohn des kurfürstlichen Landgerichtsassessors dortselbst und nachmaligen k. Rentbeamten in Neuburg a. D. Johann Nepomuk Gietl. Gietl besuchte die Universitäten in Würzburg und Landshut, resp. München. Im Jahre 1880, als er sich als Assistenzarzt im Hotel Dieu in Paris befand, leistete er bei den Straßenkämpfen während der Julirevolution dortselbst chirurgische Hilfe. Anfang der 80er Jahre, als die Cholera zum erstenmal in Europa austrat, wurde Gietl von der bayerischen Regierung nach Böhmen und Schlesien zum Studium der Epidemie entsendet. 1834 wurde er zum Leibarzt Sr. k. Hoheit des Kronprinzen Maximilian, 1838 zum außerordentlichen Professor der Therapie und medizinischen Klinik an der Universität München und zum Spitalarzt ernannt. 1848 erfolgte seine Ernennung zum Leibärzte Sr. Majestät des Königs Maximilian II., in welcher Eigenschaft er auch nach dem Ableben des Königs im Jahre 1864 von Sr. Majestät dent König Ludwig II. bestätigt wurde. Am 18. Januar 1841 zum Direktor des Krankenhauses l. J. ernannt, wirkte Gietl als solcher bis zum Jahre 1850 und von da bis 1887 als Oberarzt. Am 1. Mai 1841 wurde er als ordentliches Mitglied in den Obermedizinalausschuß berufen, welchem er bis an sein Lebensende angehörte. Gietl machte die Choleraepidemien in München in den Jahren 1836, 1854 und 1873/74 mit; er hat sich um die Therapie, hauptsächlich durch eine neue Behandlung des Typhus verdient gemacht. Dieselbe hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, weshalb er allgemeine Anerkennung fand. Im Jahre 1854 wurde er für sein erfolgreiches Wirken durch eine Adresse des Magistrates ausgezeichnet, 1866 in den erblichen Adelsstand erhoben. 1883 erhielt er zu seinem 80. Geburtstage das Großkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone und wurde zum Ehrenbürger von München ernannt, woselbst er am 19. März 1888 starb. Diese Straße gehörte früher zur Feldmülleranlage und zur Tegernseer Landstraße und erhielt vom 7. März resp. 1. April 1856 amtlich den schon älteren Namen Gottesackerweg. Ihren gegenwärtigen Namen trägt sie seit 3. resp. 9. November 1894.

*) Ich verdanke diese Angaben der Freundlichkeit des Herrn Ministerialrates Max Ritter von Gietl, eines Sohnes des Herrn Geheimrates.
1943 Adressbuch  
Dr. Franz Xaver Ritter von Gietl, Geheimrat, Königlicher Leibarzt, o. Universitätsprofessor, Direktor, später Oberarzt des Krankenhauses links der Isar, Ehrenbürger von München, * 1803, † 1888.

Beginnt am Bergsteig nächst des Giesinger Kirche und führt die Aigner- und Alois-Jegg-Straße kreuzend, zur Tegernseer Landstraße.

1965 Baureferat  
Gietlstraße : Dr. Franz Xaver Ritter von Gietl (1803-1888), Geheimrat, Professor der Medizin an der Universität München, Direktor des städt. Krankenhauses l. d. I., Ehrenbürger der Stadt München, Leibarzt der Könige Max II. und Ludwig I. *1896

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Gietlstraße1896Umbenennung9.11.1896
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Gietlstraße 2Kath. Pfarrhaus von Hl. KreuzHocheder Carl d. Ä.neubarock1893
Gietlstraße 2BenefiziatenhausHocheder Carl d. Ä.neubarock1895
Gietlstraße 3Mietshaushistorisierend1900
Gietlstraße 5Mietshaushistorisierend1900
Gietlstraße 6Kleinhaus1840
Gietlstraße 7Wohnhaushistorisierend
Gietlstraße 8Zweigeschossiges Satteldachhaus1840
Gietlstraße 12Mietshausdeutsche Renaissance1900
Gietlstraße 14Mietshausdeutsche Renaissance1901
Gietlstraße 16Erdgeschossiges Kleinhaus1840
Gietlstraße 18MietshausNeurenaissance1890
Gietlstraße 23Vorstadthäuser1840
Gietlstraße 31Mietshausneubarock1880
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Silberhorn Johann Nepomuk Gietlstraße 2Pfarrhof von Heilig Kreuz (München Giesing)0
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