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Beschreibung: 59. Barerstraße. Beginnt an der Arcostraße unweit des englischen Kaffeehauses und zieht sich die Karlstraße kreuzend über den Karolinenplatz und die Briennerstraße, schneidet dann, an der Frontseite der beiden Pinakotheken vorüberführend, die Gabelsberger-, Theresien-, Heß-, Schelling- und Adalbertstraße und mündet in die Nordendstraße. Zur Erinnerung an das Treffen bei Bar sur Aube in Frankreich, 26. und 27. Februar 1814. Als nach der Schlacht von Brienne (s. Briennerstraße) die Verbündeten auf dem Wege nach Paris waren, suchte sie Napoleon bei dem Städtchen »Bar« an dem Aubeflusse **) aufzuhalten, jedoch ohne Erfolg. Die Bayern, welche unter Feldmarschall Wrede das V. Armeekorps der Verbündeten bildeten, zeichneten sich bei dieser Gelegenheit wiederholt durch ihre Tapferkeit aus. Sie wird seit 2. März 1826 auf Befehl des König Ludwig I. so genannt und hieß vom 21. November 1808 bis 1. Dezember 1812 je nach ihrer Entwickelung ,,Karolinenstraße« zu Ehren der zweiten Gemahlin König Maximilian I. — von der Karlstraße bis zum Karolinenplatz, »Wilhelminenstraße« zum Gedächtnis an die erste Gemahlin des Königs — vom Karolinenplatz bis zur Theresienstraße und »Sommerstraße« von der Theresienstraße bis zum Feldweg an der Türkenstraße. Hieran folgte die Gesammtbenennung ,·,Wilhelminenstraße«. An hervorragenden Gebäuden befinden sich in dieser Straße die alte und die neue Pinakothek. Erstere, Nr. 27, unter König Ludwig I. im Renaissancestiel von Klenze 1826—1836 erbaut, gehört zu den schönsten Bauwerken Münchens, letztere, Nr. 29, wurde aus Privatmitteln König Ludwigs I. im romanischen Stil 1846—1853 von Voit erbaut und ist an der Außenseite oben mit Fresken nach W. v. Kaulbach, ausgeführt von Nilson und Barth, geschmückt.
**) Vgl· Hr. Leher, Bayerlaiid 1891 S. 566.