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Beschreibung: 457. Nockherberg, am. Ist die Verlängerung der Ohlmühlerstraße nächst dem Zuchthause in der Au und zieht zur Hoch- und
Tegernseerlandstraße empor. Ein auf der Höhe zwischen der Au und Giesing dort stehendes
Haus mit Garten, wo die Verlängerung der Ohlmüller- und Hochstraße sich treffen, gehörte noch zu Anfang dieses Jahrhunderts dem
Bankier Nockher und ist heute als Gastwirtschaft zum »Nockhergarten«
bekannt. Die Münchener Bürgersfamilie Nockher gehörte einst zu
den hervorragendsten der Stadt; auch die großmütigen Spenden der
Handelsleute Josef (s. Pilotybild 126) und Georg Nockher sollen unvergessen bleiben *), sie haben durch die Erbauung eines Krankenhauses
1742 ein immerwährendes Andenken sich erworben. Ihre in der
Blumenstraße (s. dieselbe) gelegene Stiftung war bis zur Erbauung
des großen städtischen Krankenhauses die einzige derartige Anstalt für
arme Kranke ; jetzt ist das Nockherhaus ein Spital für alte Dienstboten.
Vom Nockhergarten leitet sich die am 10. Juli, resp. 1. Sept. 1857
amtlich festgestellte Benennung. Der Nockherberg gehörte früher teilweise zur »ehemaligen« Fraunhoferstraße (s. Ohllnüllerstraße), teils
hieß er ehedem »Bergstraße.« Auch bei der Gründung des ehemaligen Spitales der barmherzigen Brüder vor dem Sendlingerthore
finden wir die Wechselherren Nockher unter den namhaftesten Wohlthätern **).
*) K Th. Heigel, Münchens Geschichte S. 42.
**) Oberb. Archiv XXIX, 279, 301.