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Beschreibung:
Luisenstraße. Die Luisenstraße wurde 1808 angelegt und umfaßte damals nur den Theil von der Dachauerstraße bis zur Briennerstraße; erst später erhielt sie ihre dermalige Ausdehnung. Ihren Namen hat sie von der am 30. August gleichen Jahres geborenen bayerischen Prinzessin Ludovika (auch Luise), Tochter König Max Josef I. und späterer Gemahlin des Herzogs Maximilian in Bayern. Zu jener Zeit wurde aber der Name "Luise" auch vielgestaltig mit Bezug auf die Königin Luise von Preußen, die unvergeßliche Mutter unseres jetzigen deutschen Kaisers Wilhelm I. - Ihr und ihres Gemahls, des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Mißgeschick, ----- Napoleon I. hatte in den Schlachten von Jena und Auerstädt (1806) und Eylau (1807) die Macht Preußens völlig zerknickt, ----- erregte damals in ganz Deutschland große Theilnahme. Die Aufopferung, mit der Königin Luise sich persönlich in das feindliche Hauptquartier zu Tilsit begab, um gelindere Friedensbedingungen zu erlangen, wo sie aber von Napoleon mit verletzender Kälte empfangen wurde, die Ergebung mit der sie dann die Leiden trug, welche der unglückliche Krieg über sie und ihr Haus gebracht hatte, - all dieses erwarb ihr das Mitgefühl der Edelgesinnten sicher auch in unserem Lande, obschon Bayern damals in erzwungener Bundesgenossenschaft mit Napoleon selbst an dem Vernichtungskampfe gegen Preußen hatte theilnehmen müssen. Die Wiedergeburt Preußens und Befreiung Deutschlands vom napölionischen Joche erlebte Königin Luise nur theilweise, denn schon 1810 raffte sie der Tod in der Blüthe ihrer Jahre dahin.