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Beschreibung: Schon dreizehn Jahre nach der angenommenen Gründung Münchens wird die St. Peterskirche erwähnt (1171) und deshalb als die älteste Pfarrkirche Münchens betrachtet, wiewohl dieser Punkt streitig ist, das andere Meinungen das nämliche von jener bei U. L. Frau angeben. Um 1271 zeigte sich erstere schon so schadhaft, daß ein Neubau nöthig wurde, der am 17. Mai 1294 die Weihe erhielt. Die Kirche bestand nun bis 14. Febr. 1327, wo sie bei einem großen Stadtbrand gänzlich in Asche sank. Erst am 27. April 1368 konnte das jetzt als gothischer Bau wieder errichtete Gotteshaus consecrrt werden und blieb fortan bis 24. Juli 1607 so ziemlich unverändert. An diesem Tage verlor die Kirche durch einen Blitzstrahl ihre Doppelthürme und erhielt dafür 1621 nur mehr den jetzigen Thurm. Bei der Restaurierung und Erweiterung von 1630-49 büßte sie dafür ihren Styl völlig ein, ward dann 1756 abermals erweitert und von 1837-40 zum letztenmale restauriert. Von dem seit ältesten Zeiten um die Peterskirche befindlichen, jedoch am 20. März 1777 entfernten Gottesacker hieß der Platz stets „Petersfreithof“, eine Benennung, die noch nicht ganz außer Gebrauch ist. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kommt hiefür auch als „innere Stadt Petri“ vor. Die kurze abschüssige Verbindung von der südöstlichen Thüre der Kirche zum Viktualienmarkte hinab, neben der ehemaligen „Haatpuderwaberl“, dem heutigen Cafe Neumayer, hatte früher dem Namen „Petersbergel“, worunter im Volke noch jetzt manchmal der ganze freie Raum um die Kirche verstanden wird. – Auf dem östlichen Abhange der Hochebene des alten München, hinter der St. Peterskirche, steht eine, nach einem neuesten Projekt in Bälde für den Abbruch bestimmte Kapelle, bei der Name, Entstehung und Alter kontrovers sind. Angeblich von Herzog Otto I. erbaut und die älteste Kirche der Stadt, soll sie die „“Kapelle Unseres Herrn auf den Widem (Umkreis, Bezirk) oder wie die anderen sagen „In der Wis“ (Vice, Vise – altdeutsch „Pein“) geheißen haben, als nach der letzteren Meinung „dem rastenden Heilande in der Pein“ geweiht gewesen sein. Die erste sichere Nachricht von ihrem Bestehen erhalten wir aus einer Urkunde des Gegenpapstes Nikolaus V. vom 9. Jan. 1328, in welcher die sehr nahe uns anstoßend gelegene St. Nikolauskapelle (gegenwärtig Nro. 9 am Petersplatze) wegen Geringfügigkeit ihrer Einkünfte mit der St. Salvatorkapelle (d. i. der wahre alte Name der Wiskapelle) vereinigt und der Stadt München das Patronatsrecht über beide Kapellen bestättigt ward. Mit dieser Bezeichnung als St. Salvatorkapelle stimmt ferner der jederzeitige volksthümliche Name „Herrgottskapelle“ gut überein, und auch in dem Stadtsteuerbuche von 1398 ist sie genannt als „Unsers Herrn Kapell“. Die heute noch stehende Wiskapelle, welche aber gegenwärtig magistratischen Zwecken dient, ist keineswegs mehr der ursprünglicher Bau, sondern zeigt Formen des spätgermanischen Styles, und wurde vermuthlich – auch darüber fehlen alle urkundlichen Nachweise – erst im 16. Jahrhundert erbaut. Das noch sichtbare, übrigens ganz werthlose äußere Wandgemälde, der gegeißelte Heiland, stammt vom 7. Sept. 1463. Die Kapelle ward zu Anfang diese Jahrhunderts profaniert. Das Gollier Kaplan- oder Beneficiatenhaus (s. Gollierstraße) ist das dermalige Haus Nr. 4 am Petersplatz, das sogenannte „kleine Rathhaus“, dessen Anbau oder Erker jetzt das Burreau des Stadtchronisten enthält, während sich über demselben das einstige Rathsplenum, der kleine Rathhaussaal u.s.w. befinden. Dagegen wurde das Haus Nr. 3, welches das Stadtarchiv birgt und mit dem Hause Nr. 4 in Verbindung stehet, „im J. 1525 Montag nach Johann des Täufers Tag von Jeremias Ridler und Hans Fennd, Hochherrn und Pflegern des (Hl. Geist-)Spitals zu München, an die Stadt München um 500 Gulden rk. verkauft.“ Es wird in der im Stadtarchiv noch erhaltenen Urkunde bezeichnet als „des Heiligen Geist eigene Behausung und Hofstatt an dem Markt herunter zwischen Caspar Giesinger's Haus und dem Rathhaus“.